
Vor zehn Jahren trafen sich fünf Freunde, darunter auch Alexander Hahn und Christoph Manger, zum "Allerheiligen-Stammtisch" und die Idee kam auf, warum den köstlichen Gerstensaft nicht selbst zu brauen und die Liebe zur Heimatgemeinde auf besondere Weise kund zu tun. Seitdem wurde der Gedanke bis zum Jahr 2018, immer am 1. November, im kleinen Kreis Bier zu brauen, gepflegt.
Nach der Erschließung des Nebengebäudes in der Kirchstraße 4 wurden die Brautage in der kleinen Brauerei häufiger. Ein Jahr später reifte dann die Idee, das Thema "Bier und Bierbrauen" den Menschen durch die Umsetzung als "WollBräu GbR" näherzubringen. Alexander Hahn und Christoph Manger nahmen dies in die Hand. "Während einer Brauereibesichtigung der großen Brauereien sieht man nur Edelstahlbehälter und sonst wenig", so Hahn, der anfügte, dass bei ihm im alten Pfarrhaus "Brauen" zum besonderen Erlebnis wird und man den Biergenuss höher einschätzt.
Bierbrauen ist wie kochen, ganz nach altem Rezept, ohne den Vermarktungsgedanken im Hinterkopf zu haben. Und dann die Regionalität. Das Malz kommt von Rhönmalz aus Mellrichstadt, die Bügelflaschen von Stoxx aus Stockheim und der Rest ist reine Handarbeit. "Wir wollen das Brauen zum Erlebnis machen und das Bier als Genussmoment zeigen, sodass man das Bier in Zukunft mehr wertschätzt, gerade wenn man weiß, wie viel Wasser dafür benötigt wird."
Für einen halben Liter braucht man rund fünf Liter Wasser. Daher laden die beiden Wollbacher "Braumeister", Hahn ist im normalen Leben Vermögensberater und Manger Chemielaborant, zu Brauseminaren mit Bierverkostung ein, um die einzelnen Geschmäcker und Unterschiede greifbar und schmeckbar zu machen.
Auf Anfrage gibt es auch "nur" eine Bierverkostung ohne Seminar mit einer Dauer von zwei bis drei Stunden. Mit Seminar muss man schon sechs bis sieben Stunden einplanen, so Hahn und am Ende bekommt jeder Teilnehmer sogar eine "Brauer-Urkunde".
Seit der Stammtisch-Idee 2013 sind nun zehn Jahre vergangen und dieser kleine Geburtstag soll nun an zwei Tagen gefeiert werden. Das Stammbier ist das Märzen. Bock und Pils erweitern das Sortiment und zum Jubiläum soll auch ein Weizen gebraut werden, so Hahn. Als besondere Sommerspezialität pries er das IPA, ein fruchtiges Trendbier, an. "Gigantisch, auch bei 40 Grad".

Das alte Pfarrhaus ist rund 400 Jahre alt und wohl das älteste Haus in Wollbach. Einem einst dort lebenden Pfarrer widmeten die beiden Hobbybrauer einen Bierlikör namens "Urbas". Bierolympiade, Weißwurstfrühstück, Livemusik und DJ-Sound erwarten zum Jubiläum am 2. und 3. September die Gäste im alten Wollbacher Feuerwehrhaus.