Ob Kamelmarkt in Indien, Tempeltänzerinnen auf Bali, Hochofen-Abstich in Duisburg, Gothic-Treffen in Leipzig oder Akt-Session im Studio, Lothar Nöth war mit seiner Kamera dabei. „Best of“ hat er seine Fotoausstellung in den Galerieräumen des Deutschordensschlosses betitelt, die jetzt eröffnet wurde. Der 56-jährige Amateurfotograf aus Burglauer, der Mitglied des Rhönklub-Fotokreises ist, hat dazu Bilder ausgewählt, die bei nationalen und internationalen Wettbewerben und Ausstellungen in vielen Ländern gezeigt und zum Teil prämiert worden sind.
Die Besucher der Vernissage waren hellauf begeistert von der Qualität und Aussagekraft der gezeigten Fotos, wie viele Kommentare und kurze Diskussionsrunden vor einzelnen Fotos deutlich machten. Ganz besonders angetan waren die Gäste von den 20 Bildern, die Lothar Nöth bei Gothic-Treffen in Leipzig geschossen hat. Mit dieser Serie konnte er im letzen Jahr den Titel eines „MFIAP“ (die höchste Auszeichnung der weltweiten Dachorganisation der nationalen Amateurfotografenverbände) erringen.
Lothar Nöth, der heute Abteilungsleiter in einem Lebensmittelmarkt ist, machte mit 17 Jahren einen Volkshochschulkurs und legte damit den Grundstein für seine Erfolge. Vor über 30 Jahren begann er, inzwischen Mitglied beim Rhönklub-Fotokreis, seine Bilder bei Ausstellungen und Wettbewerben einzureichen. Der Erfolg stellte sich sehr schnell ein. Für das Foto eines Feuerschluckers, den er im holländischen Nimwegen abgelichtet hatte, bekam er eine Silbermedaille bei einem Wettbewerb in Hongkong. „An diesen ersten Erfolg erinnere ich mich noch gut“, sagt er.
Seit jener Zeit hat er für etwa 600 Wettbewerbe und Ausstellungen in der ganzen Welt Fotos eingereicht. Um dabei zum Erfolg zu kommen, sind die Maßstäbe hoch. Angenommen wird etwa ein Viertel der eingereichten Bilder, so dass schon eine Annahme eine Auszeichnung ist. Mit Urkunden und Medaillen ausgezeichnet wird jeweils etwa ein Prozent. Etwa 2000 seiner Bilder wurden angenommen, 150 wurden mit Auszeichnungen bedacht. In einigen Vitrinen zeigt Lothar Nöth eine Auswahl davon.
Horst Kreutz würdigte die fotografischen Leistungen seines Klubkollegen. Mit Digitalkameras und Photoshop werde sehr viel manipuliert, „doch bei Lothar Nöth geht es auch anders: die Fotografie bleibt im Ursprung erhalten, und die computergestützte Verbesserung verbleibt in Inhalt und Form realistisch“, gab Kruetz seinen Eindruck wieder. Die Annäherung an den Menschen geschehe hier, zum Beispiel bei den Porträts von den Gothic-Treffen, in „freundlich-angemessener Art“. Ob Reisefotografien, Aktaufnahmen oder Bilder von einem Hochofen, alles sei ästhetisch.
„Die Fotos zeigen keine Untertitel, die Bildsprache braucht keine aufgeplusterten Titel. Auch Aufnahmedetails sind überflüssig und lenken nur ab“, sagte Horst Kreutz. Einige Besucher äußerten dennoch ihr Bedauern: „Schade, dass wir nicht erfahren, wo diese tollen Aufnahmen gemacht sind.“
Ausstellung: „Best of“ Lothar Nöth ist bis 30. Juni in den Galerieräumen des Deutschordensschlosses zu sehen. Öffnungszeiten: donnerstags bis sonntags, jeweils von 14 bis 17 Uhr.