Auch in Rödelmaier sitzt der Schock über die Ereignisse in der Ukraine tief. Um Menschen ein Angebot zu machen, ihre Ängste und Sorgen zu teilen, haben Franziska Müller und Cornelia Sterzinger als Vorsitzende des örtlichen Pfadfinderstamms einen Friedensmarsch organisiert.
Rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer trafen sich spontan am Feuerwehrgerätehaus und liefen anschließend zu Kerzen- und Fackellicht durch das Dorf. An einem Kreuzschlepper und dem Kriegerdenkmal brachten sie ihre Gefühle mit Liedern und Gebeten zum Ausdruck.
"Wir wollten auch daran erinnern, dass Menschen in Russland nicht einfach auf die Straße gehen können, um ihre Meinung über den Krieg zu äußern", erklärt Cornelia Sterzinger. Aber auch aus der Hilflosigkeit heraus sei die Idee für die Aktion entstanden, die mit einem Friedensgebet am nächsten Tag fortgesetzt werden soll.
Dieser Grund bewegte auch eine Kindergärtnerin zur Teilnahme. Selbst die kleinsten Kinder bekämen mit, dass etwas passiert, können die Geschehnisse aber nicht einordnen, sagt die junge Frau. Auf Fragen müsse man also vorbereitet sein und deshalb selbst lernen, wie mit dem Thema umgegangen werden kann.
Ein 13-jähriges Mädchen räumt dagegen ein, dass der Krieg kein größeres Thema in ihrem Freundeskreis sei. Sie habe jedoch Sorge, dass sich die Geschehnisse ausweiten könnten. Weil sie in der Kirche und bei den Pfadfindern engagiert sei, habe sie sich der Aktion angeschlossen.