
Die Kirchenburganlage, die über der Stadt Ostheim thront, macht den besonderen Reiz des Streustädtchens aus. 2002 und 2003 wurde das Objekt umfassend saniert. Rund 600 000 Euro wurden investiert, die Hälfte davon wurden mit EU-Mitteln gestemmt.
Bedingung der Förderung: Die Kirchenburg-Anlage sollte mit Leben erfüllt werden. In der Evangelischen Kirche geschieht das quasi schon immer. Doch seit 2003 kümmern sich die Kirchenburgfreunde darum, dass im Jahreslauf etwas für Bürger und Besucher geboten wird.
Vorsitzender der Kirchenburgfreunde ist derzeit Altbürgermeister Adolf Büttner. Mitstreiter wie Ingrid Schmidt, Udo Trabert, Eva Hartmann oder das Ehepaar Burkhard und Ingrid Metz sorgen für ein intensives Leben auf dem Kirchenburg-Gelände.
Besucher der Stadt konnten das erst unlängst beim Blumenmarkt „Fleurs & Flair“ erleben, der stets am letzten Maiwochenende durchgeführt wird. Blumenfachgeschäfte der Region beteiligen sich an dem Markt, der das Kirchenburgareal in eine bunte Blumenwiese verwandelt. Dazu gesellen sich Kunsthandwerker, die Produkte ausschließlich für den Gartenbedarf feilbieten.
Schon viele Jahre ganz umtriebig für Ostheim im Einsatz ist auch Ingrid Schmidt. Ihre Ostereierausstellung sowie ihre Krippen- und Engels-Ausstellungen sind quasi legendär und immer einen Besuch wert. Die Krippenausstellung wird am 25. November öffnen.
Am 23. und 24. Juli wird das Historienspiel „Der Kroatensturm“ die Besucher anlocken, dann folgt am 31. Juli schon das „Offene Singen mit instrumentaler Begleitung und Verpflegung durch die Kirchenburgfreunde. Martha Corleis, Schwester des Altbürgermeisters, lädt wiederum beim Weihnachtsmarkt stets zur Norddeutschen Teestube ein. Die Oberwaldbehrungerin hat einige Jahre in Schleswig-Holstein gelebt.
„Natürlich sind wir am Tag des offenen Denkmals mit von der Partie“, freut sich Ingrid Schmidt auf Gäste. Mit Maritta Waldsachs und Eva Hartmann kümmert sie sich um den kulturellen Anteil des Angebots.
In der Kirchhofschule sind auch bedeutende Funde zu sehen. Bei den Sanierungsarbeiten für den Haupttorturm, dem so genannten Schulglockenturm, wurden neben Keramik-Gegenständen insbesondere Reste einer Alltagsbekleidung gefunden. Der Stoff wurde vor 1400 gewebt, wie Untersuchungen ergaben. Dazu gehört noch das Kirchenburgenmuseum, das auch einen Blick auf die benachbarten Kirchenburgen in Thüringen oder Franken wirft.
Aktuell ist man mit der Herrichtung des Wächterturms befasst. 112 Mitglieder hat der Verein der Kirchenburgfreunde. Was an Geld erwirtschaftet wird, kommt der Kirchenburg zu Gute.
ONLINE-TIPP
Mehr Infos: www.lebendige-kirchenburg.de

