zurück
Großeibstadt
Die Kirche von Großeibstadt wird bald saniert
Bald beginnt die Innensanierung der Großeibstädter Kirche. Dort soll eine Tauf- und Anbetungskapelle entstehen. Sie wartet mit einem Kuriosum auf.
Großprojekt Innensanierung: Die Großeibstädter Kirche wird schon bald saniert. Rund 900 000 Euro sind eingeplant.
Foto: Hanns Friedrich | Großprojekt Innensanierung: Die Großeibstädter Kirche wird schon bald saniert. Rund 900 000 Euro sind eingeplant.
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 25.02.2019 02:18 Uhr

Auf rund 900 000 Euro ist die Sanierung der Ortskirche von Großeibstadt veranschlagt. 700 000 Euro kommen als Zuschuss von der Diözese Würzburg. Weitere Zuschussgeber sind der Landkreis Rhön-Grabfeld, das Landesamt für Denkmalpflege, der Bezirk Unterfranken, die Gemeinde Großeibstadt mit 70 000 Euro und es wird ein Darlehen mit 50 000 Euro aufgenommen. 15 000 Euro sind als Eigenleistung eingeplant.

Eintausend Euro gab es am Donnerstag von der Sparkassenstiftung Bad Neustadt. Gebietsdirektor Peter Lindemann und Ulrike Russek Privatkundenberaterin, überreichten den Scheck an Pfarrer Benjamin Pereira, Kirchenpfleger Lothar Radina und Reinhard Kleinhenz von der Kirchenverwaltung.

Neuer Innenanstrich

Vorgesehen ist bei der Sanierung ein neuer Innenanstrich, die Erneuerung der Elektrik und Technik und die Umgestaltung des ehemaligen Chorraums der alten Kirche mit dem früheren Hochaltar zur Tauf- und Anbetungskapelle. Die Sanierungsarbeiten beginnen im April und ziehen sich über einige Monate hin. Solange finden die Gottesdienste im direkt angrenzenden Bruder Konrad Haus statt.

Einen Scheck über 1000 Euro überreichte Sparkassen-Gebietsdirektor Peter Lindemann (links) an Pfarrer Benjamin Pereira, Reinhard Kleinhenz von der Kirchenverwaltung und  Kirchenpfleger Lothar Radina. Mit auf dem Bild Ulrike Russek Privatkundenberaterin der Sparkasse Bad Königshofen. Im Hintergrund der historische Hochaltar aus der unter Julius Echter erbauten Kirche. Hier soll eine Tauf- und Anbetungskapelle entstehen.
Foto: Hanns Friedrich | Einen Scheck über 1000 Euro überreichte Sparkassen-Gebietsdirektor Peter Lindemann (links) an Pfarrer Benjamin Pereira, Reinhard Kleinhenz von der Kirchenverwaltung und Kirchenpfleger Lothar Radina.

Wie Kirchenpfleger Lothar Radina sagte, sei die Sanierung schon seit einigen Jahren im Gespräch. Anfangs wurde mit mehr als einer Million Euro gerechnet. Mittlerweile soll nur noch das Notwendigste gemacht werden. Festgestellt hat man mittlerweile, dass sich an den Wänden der Kirche Tapeten befinden.

Ein heute viel zu großer Neubau der Sechzigerjahre

Wie so oft bei den in den 1960er Jahren neu gebauten Kirchen ist auch die Großeibstädter heute viel zu groß, nachdem der Kirchenbesuch immer mehr abnimmt. Auch in Großeibstadt fiel das historische, unter Fürstbischof Julius Echter erbaute Gotteshaus der Spitzhacke zum Opfer. Unter Pfarrer Franz Eckert entschied die Kirchenverwaltung 1964, den Kirchen-Erweiterungsbau durchzuführen. Ein Jahr später wurde die alte Kirche ausgeräumt, und der Abriss begann. Die Baukosten betrugen damals 806 000 D-Mark. 2010/2011 wurde eine Außenrenovierung durchgeführt.

Geschichte der Großeibstädter Kirche
Die Kirchengeschichte von Großeibstadt hatte vor einigen Jahren der inzwischen verstorbene Ortschronist Karl Lurz aufgearbeitet. Schon im 13. Jahrhundert gab es eine kleine Kirche in "Grossenibestatt". Bis 1459 gehörte Großeibstadt zur Pfarrei Großbardorf. Bischof Johannes von Würzburg errichtete die Pfarrei Großeibstadt. In der sogenannten Errichtungsurkunde ist nachzulesen, dass am "5. Tag des Monats Juni 1459 Johannes, durch Gottes Gnade Bischof von Würzburg und Herzog von Franken, das Dorf Großeibstadt von der Pfarrkirche Großbardorf getrennt und die St. Johanniskapelle als Pfarrkirche erhob." Der Kirchenneubau kostete 2224 Gulden. Wie die zur Pfarrkirche erhobene Johanniskapelle ausgesehen hat und wie groß sie war, ist heute nicht mehr bekannt. Allerdings hatte Ortschronist Karl Lurz recherchiert, dass der westlich der Kapelle gelegene Herren- oder Mönchshof sowie die Zehntscheune teilweise noch erhalten sind. 1614 wurde unter Fürstbischof Julius Echter die erste große Kirche gebaut, wie sie heute noch teilweise steht. Die Kirche, der Friedhof und die Schule waren von einer Mauer umgeben, sodass eine Art Kirchenburg entstand. Bis 1761 wurde die Kirche mit verschiedenen Einrichtungen versehen, unter anderem entstand der bis heute erhaltene Hochaltar mit einem Gemälde des Grabfeldmalers Johann Peter Herrlein. Somit stand die Kirche 200 Jahre, bis sie größtenteils zerstört wurde.
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Großeibstadt
Hanns Friedrich
Franz Eckert
Fürstbischöfe
Pfarrkirchen
Tapeten
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • S. B.
    Angesichts dieser Erfahrung ist es umso ärgerlicher und unverständlicher, dass such ein weiterer Teil der alten Kirchenanlage - die prominent liegende Zehntscheune - vor kurzem abgerissen wurde. Um Platz für ein paar Parkplätze zu schaffen!! Kein Witz. Keine Pointe.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten