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AUBSTADT
Die Jugend soll im Dorf bleiben
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Regina Vossenkaul
Regina Vossenkaul
 |  aktualisiert: 11.12.2019 14:48 Uhr

Nur einen Wunsch äußerten die Aubstädter Jugendlichen an den Bürgermeister bei der im Ort üblichen Jugend-Bürgerversammlung am Freitagabend: Die Homepage mit Terminen und Informationen soll auf den neuesten Stand gebracht werden. Die Frage nach einem Erste-Hilfe-Kurs hatte sich erledigt, dieser wird von der Feuerwehr angeboten.

Ansonsten gab es keine Anregungen, was dafür spricht, dass die Kommunikation zwischen Gemeinderat und Jugend klappt. Die gute Verbindung zu Bürgermeister Burkhard Wachenbrönner besteht schon lange, schließlich war er zwölf Jahre lang als Gemeinderat Jugendbeauftragter. Zu Beginn der Veranstaltung fand er viele lobende Worte, in denen er das Engagement der Verantwortlichen hervorhob, die auch Veranstaltungen für das ganze Dorf organisieren, wie Ferienprogramm, Maifeuer, Aufstellen des Kirmesbaumes und die jährliche Beachparty. Dazu kommen die Öffnungszeiten im „Container Abscht“, wo die Jugend einen Treffpunkt hat, nachdem sie aus dem „Bauwagen“ herausgewachsen ist. „Ich bin stolz auf euch, weil ihr eine klasse Arbeit leistet“, sagte Wachenbrönner. Vorsitzender Markus Götz habe den Laden gut im Griff und die Bevölkerung und der Gemeinderat stünden dahinter.

Themen des Abends waren ein Überblick über die Förderprogramme innerhalb der Grabfeld-Allianz, die die Jugendlichen als eventuelle Bauherren von morgen interessieren könnten. Der Ortskern dürfe nicht aussterben, so Wachenbrönner, der auf aktuell zwölf leer stehende Anwesen verwies. Kindergarten, Grundschule und Geschäft ermöglichen es den Kindern, im Ort zu bleiben, bis sie zehn Jahre alt sind. Er sagte seine Unterstützung beim Stellen von Anträgen zu und wies auch auf die verbilligte Zwischenlagerung von recycelbarem Bauschutt hin.

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Das zweite Thema des Abends gestaltete Polizist Johannes Dünisch, der einen Vortrag zum Thema Alkohol- und Drogenprävention hielt. Von Spielsucht bis Heroin gibt es viele unterschiedliche Formen der Abhängigkeit, machte er den Zuhörern klar. Nikotin gehört zu den ab 18 Jahren erlaubten Suchtmitteln, eine gezeigte Raucherlunge machte allerdings die körperlichen Folgen deutlich, außerdem kostet die Nikotinsucht viel Geld. Der Trend zur Shisha sei miteinbezogen, denn auch der Fruchttabak beinhalte Nikotin.

„Alkohol macht Birne hohl“ – dieser Spruch ist nachweislich wahr, wie ein gezeigter Querschnitt durch das Gehirn eines Alkoholikers bewies. In Rhön-Grabfeld wurden voriges Jahr 52 Jugendliche mit einem Vollrausch in die Klinik eingeliefert, berichtete der Polizist. Er warnte auch vor Medikamentenmissbrauch – wer dabei ertappt wird, verliert auch seinen Führerschein.

Cannabis bleibt illegal, daran werde sich in absehbarer Zukunft nichts ändern, so Dünisch. Seine Kollegen und er haben es aktuell unter anderem mit Konsumenten der als „legal“ verkauften Kräutermischungen und „Badesalze“ zu tun. „Das Zeug ist brandgefährlich.“ Es handele sich um mit halluzinogenen Substanzen behandelte Kräuter, bei denen die Dosierung nicht überschaubar ist. Das Produkt kann Herzrasen, Schweißausbrüche, Aggressionen, Panikattacken, Paranoia und Selbstmordgedanken auslösen. Von allen Drogen, die unterwegs sind, schätzt er Crystal Meth als die gefährlichste ein, weil sie schnell zu Hirnschäden und einem Abbau des Immunsystems führt. Die Konsumenten altern schnell, leiden unter Hautveränderungen, haben Panikattacken und ein hohes Suizidrisiko. „Nein sagen zu Drogen aller Art ist das Beste“, sagte Dünisch.

Seine Unterstützung sagte der Bürgermeister am Ende der Versammlung den Jugendlichen zu. Es sei der Wunsch der ganzen Gemeinde, sie im Ort zu halten, damit sie dort leben und Familien gründen können.

 
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