Die Wintersonnenwende liegt nun schon hinter uns und die Erde erreicht auf ihrer Jahresreise am 4. Januar ihren sonnennächsten Punkt. In der Fachsprache wird diese Position Perihel genannt. Es wird aber noch eine Weile dauern, bis wir die zunehmende Tageslänge bemerken werden, heißt es in einer Pressemitteilung des Sternenparks Rhön, der folgende Informationen entnommen sind.
Mit nur acht Tagstunden und fast 13 Nachtstunden gehört der Januar zu den Monaten, in denen rund 80 Prozent aller Sternbilder der nördlichen Hemisphäre in einer Nacht sichtbar sind. Sternenguckern stehen somit zahlreiche Beobachtungsobjekte zur Verfügung. Hierzu gehören bei Eintritt der Dunkelheit noch ein Teil der Gestirne des Sommer- und des Herbsthimmels, später dann die des Winterhimmels sowie in den frühen Morgenstunden schon zahlreiche Objekte des Frühlingshimmels. Fast schon eine Reise durch das gesamte Himmelsjahr.
Noch dominiert der Sternenschatz des Winterhimmels mit den hellsten Sternen, die der Himmel zu bieten hat. Fast im Zenit, also direkt über dem Beobachtenden, strahlt mit der gelblich schimmernden Kapella, dem Hauptstern im Sternbild Fuhrmann, mit Rigel aus dem Sternbild Orion, Pollux (Sternbild Zwillinge), Prokyon (Sternbild Kleiner Hund), Sirius (Sternbild Großer Hund) und Aldebaran (Sternbild Stier) das sogenannte Wintersechseck, das aus Sternen der ersten Größenklasse und heller besteht und damit unübersehbar funkelnd den Südosthimmel ziert.
Überhaupt ist der Januarhimmel reich an hellen Sternen und auffälligen Strukturen, die auch schon mit bloßem Auge sichtbar sind und ihre Schönheit im Fernglas oder Teleskop offenbaren. Dazu zählt zum Beispiel der Orionnebel (M42) unterhalb des linken Gürtelsterns des Orion.
Oder auch das bekannte Siebengestirn (die Plejaden, M45) im Sternbild Stier, das wie eine Miniaturversion des Großen Wagens aussieht, der jedoch in nordöstlicher Richtung in Horizontnähe steht. Bei den Plejaden handelt es sich um einen offenen Sternhaufen, dessen Sterne rund 440 Lichtjahre von der Erde entfernt sind. Die Plejaden galten in vielen Kulturen als besondere Kalendersterne und wurden zum Beispiel auch schon auf der berühmten Himmelsscheibe von Nebra dargestellt, deren Alter auf rund 4000 Jahre geschätzt wird.
Der „Star“ des Jahresbeginns wird jedoch unser innerer Nachbarplanet Venus sein. Sie beherrscht den Morgenhimmel und ist ein Blickfang für alle Frühaufsteher. Im Laufe des Januars wird sich ihr Aufgang auf 6.15 Uhr am Monatsende verschieben. Jupiter ist die ganze Nacht über sichtbar und nach dem Mond das hellste nächtliche Gestirn. Dieser Rang wird ihm erst am Morgen durch die Venus genommen. Von Saturn müssen wir uns zum Ende des Monats verabschieden – er zieht sich vom Himmel zurück und ist erst wieder ab Ende Juli wieder am Osthimmel zu sehen. Sternschnuppen aus dem Sternschnuppenstrom der Quadrantiden wird es noch gleich zu Beginn des Januars in den frühen Morgenstunden geben.
Bitte daran denken und zum Schutz der wildlebenden Tiere Kunstlicht vermeiden bzw. rücksichtsvoll nutzen. Die Beobachtung des Sternenhimmels ist bereits an den Ortsrändern möglich – Schutzgebiete sind tabu.
Infos: biosphaerenreservat-rhoen.de/sternenpark