Auf eine so lange Arbeitszeit wie sie käme in der heutigen Zeit fast keiner mehr – außer durch eine Erhöhung des Renteneinstiegsalters, bemerkte die scheidende Pädagogin. Monika Schmidt hat, zwei Referendarjahre inbegriffen, 40 Jahre am Rhön-Gymnasium unterrichtet. Ihr letzter offizieller Schulakt war die Teilnahme an den Bundesjugendspielen. Wenige Stunden danach hieß es dann Abschied nehmen, von der Schule und dem Kollegium.
Monika Schmidt hat Generationen von Jugendlichen durch die Schule begleitet. Als einen besonderen Höhepunkt in ihrer Zeit als Lehrerin am Rhön-Gymnasium bezeichnete sie die Partnerschaft mit Falaise in Frankreich, die sie mit ihren Schülern über 20 Jahre hinweg besonders pflegte. Auf einer Fahrt ins Nachbarland, erinnerte sich die Lehrerin, stellten die Schüler plötzlich fest, dass es die Sprache Französisch ja wirklich gäbe.
„Ich war gerne hier – und wer seinen Beruf wirklich liebt, der geht mit einem weinenden und einem lachenden Auge in die nächste Phase des Lebens“, so Schmidt. In ihrem Rückblick beantwortete sie die Frage „Wie Fräulein Lex (Schmidts Mädchenname) nach Bad Neustadt kam“ und erheiterte die Zuhörer durch ihren humorvollen Vortrag. Die Großstadtpflanze – wie sie sich selbst nannte – wollte zunächst nicht nach Bad Neustadt. Doch dann traf sie dort ihre große Liebe, sodass der Versetzungsantrag verworfen wurde.
Landrat war ruhiger Schüler
Schulleiterin Edith Degenhardt ging in ihrer Laudatio auf den Werdegang der gebürtigen Erlangerin ein, die 1967 ihr Staatssexamen ablegte und 1975 zur Oberstudienrätin ernannt wurde. Aus den früheren Beurteilungen der frischgebackenen Ruheständlerin sei immer wieder hervorgegangen, dass Monika Schmidt ruhig, klar strukturiert, leistungsorientiert und sportlich ist.
Zu Schmidts Zöglingen zählte auch Landrat Thomas Habermann, an den sich die Pädagogin als einen recht ruhigen Schüler erinnert. Der Personalratsvorsitzende Frank Oliver Fuchs betitelte Monika Schmidt als eine Persönlichkeit, die Spuren hinterlässt. Die Gesellschaft verlange, dass man als Lehrer selbst bei Nervensägen die Nerven nicht verliert – und das an fünf Tagen in der Woche.
Bei Monika Schmidt seien selbst nach 40 Jahren Berufstätigkeit keinerlei Zeichen von Überlastung festzustellen. Neben Witz, Kollegialität, französischer Lebensart, regelmäßigem Training und einer tollen Familie gehöre wohl auch eine eiserne Disziplin zu Schmidts Erfolgsrezept. Ein strenger Blick von ihr und alle Schüler hätten verstanden, so Frank Oliver Fuchs in seiner Ansprache.