Ans Auswandern denkt der Rhönkauz eigentlich nie. Natürlich gäbe es zum Beispiel in Spanien mehr Sonnenstunden. Und das Vergnügen, am frühen Morgen in der Dämmerung mit der Schneeschippe Schweißausbrüche zu provozieren, hat der gemeine Spanier eher selten.
Und dennoch möchte der Rhönkauz mit den Iberern nicht tauschen. Er hat hier in der Rhön alles, was er braucht. Ein gechilltes Strandleben im Sommer am Burgwallbacher See zum Beispiel. Und er verfolgt leidenschaftlich Stierkämpfe, wenn sich testosteron- und klosterbiergeschwängerte Männer am Kreuzberg im Handgemenge die Hörner abstoßen.
Ein Spanier in der Rhön
Tatsächlich ist es sogar so, dass es Spanier gibt, die der Rhön gegenüber ihrem Heimatland den Vorzug geben. So zum Beispiel Alvaro Sanchez aus der andalusischen Hafenstadt Cadiz. Er ist der neue Wanderwegekoordinator für die rund 3500 Kilometer Wanderwege in der Rhön.
3500 Kilometer Wanderwege, das bedeutet nochmal 1000 Kilometer mehr als die einfache Strecke Cadiz-Oberelsbach, um einmal eine Hausnummer zu nennen! Dem Rhönkauz gefällt es ungemein, wenn in die Rhön mit ihrem seit Jahrhunderten fast unveränderten Lauf der Dinge auch mal etwas frische Atlantik-Luft kommt.
Idealbesetzung
Vor allem aber weiß der Rhönkauz, dass mit Alvaro Sanchez die ideale Besetzung gefunden ist. Denn wer anders als ein Spanier kann dafür Sorge tragen, dass man beim manchmal dann doch noch etwas unübersichtlichen Beschilderungs-Vielerlei auf Rhöner Wegen nicht nur Spanisch versteht!