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Bad Neustadt
Die Glosse: Männerschnupfen und kaputte Knie
Männer und Multitasking - das sind zwei entgegengesetzte Welten. Und doch hat es die Natur mit den Männern im Grunde gut gemeint:
Männer und Schnupfen, das bedeutet beinahe schon Überlebenskampf: Und doch hat die Natur das zweitwichtigste Geschlecht auf dem Erdboden mit besonderen Gaben ausgestattet.
Foto: Andreas Gebert | Männer und Schnupfen, das bedeutet beinahe schon Überlebenskampf: Und doch hat die Natur das zweitwichtigste Geschlecht auf dem Erdboden mit besonderen Gaben ausgestattet.
Gerhard Fischer
 |  aktualisiert: 09.02.2024 16:51 Uhr

Es ist November, die Tage sind trist, die Gedanken kreisen eher um das Vergehen als um das Werden. Am Montag hat er seine Booster-Impfung bekommen. Die hat ihn ein klein wenig mitgenommen. Zwei Tage war er müde wie schon lange nicht mehr und beinahe hätte er den Abgabetermin für seine Glosse verschlafen!

Der Rhönkauz freut sich ja immer, wenn er ins alte Krankenhaus kann, um sich an das nette Personal zu erinnern. Eine Dame begleitete ihn schon viele Jahre. Erst beim Schlüsselbeinbruch, der ihn ins alte Mellrichstädter Krankenhaus brachte. Dann bei dieser Sache mit den Darm-Divertikeln, bei der der Chefarzt der Inneren persönlich das Antibiotikum setzte. Unvergessen auch, als der geschätzte Dr. Michael Sperlich zur Begleitung einer Knie-OP eingeladen hatte. Hammer, Meißel, Säge: alles war dabei, was sich ein Handwerker wünscht.

Dem Rhönkauz war ganz schön schlecht seinerzeit. Und er vermutet bis heute, dass Frauen da wesentlich abgeklärter das Geschehen verfolgt hätten, weil sie dann doch die robusteren Charaktere sind. Jeder Mann, der jemals einen tückischen Männerschnupfen durchgemacht hat, wird diese Aussage bestätigen müssen! 

Auf der anderen Seite ist den Männern etwas in die Wiege gelegt, das ihnen in anderen Situationen wiederum einen Überlebensvorteil sichert. Männer sind bekanntlich nicht zum so genannten Multi-Tasking fähig, also zur gleichzeitigen Verarbeitung mehrerer Informationen. Der Rhönkauz hat das kürzlich wieder erfahren. Seit Monaten plagt ihn eigentlich ein Schulterschmerz, der ihm immer mal wieder den Schlaf raubt. Sogar eine Arthroskopie hatte der Rhönkauz schon ins Auge gefasst.

Doch seit einigen Wochen hat sich das Blatt gewendet: Vom Schulterschmerz ist kaum mehr etwas zu spüren, weil sich das Männergehirn des Rhönkauzes nur noch auf die Schmerzen im linken Knie konzentrieren kann. Da macht sich gerade der Meniskus wieder bemerkbar, der vor einigen Jahren schon einmal operiert werden sollte.

Gut: Das Treppensteigen ist etwas mühsam, weil sich das Knie so schrecklich weich anfühlt. Aber den Rhönkauz befällt doch ein angenehmes Gefühl. Alle anderen Zipperlein sind wie weggeblasen, weil das männliche Rhönkauzen-Gehirn nur ein Problem gleichzeitig verarbeiten kann. Was man Männern also vorwirft, ist in Wirklichkeit ein Geschenk der Natur. Männer erfahren nie zur Gänze, wie es wirklich um sie bestellt ist. Deswegen gehen sie auch so zuversichtlich durchs Leben. Es sei denn, der fiese Männerschnupfen hat sie gepackt.

 
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