Drei Wochen Urlaub hat der Rhönkauz hinter sich. Es war nicht so, dass es die ganze Zeit über geregnet hätte während seiner Urlaubstage. Nein, manchmal hat es auch gedrescht und manchmal auch geschifft. Ein Wunder, dass Lui und Minna, die beiden Jungstörche auf dem Dach der Franken-Therme in Bad Königshofen, erst letzte Woche auf in den Süden geflogen sind, also schon mitten im Herbst. Aber vielleicht wollten sich die Beiden nur rechtzeitig vor der Bundestagswahl in Sicherheit bringen.
Es ist ein Graus mit dem Wetter, ganz passend zur Bundestagswahl. Die Sonnenblumen stehen da mit gesenktem Kopf, weil nirgendwo eine Sonne zu sehen ist. Nur, wo ein Wahlplakat mit der schon radiologisch bedenklich strahlenden Doro Bär in der Nähe ist, recken sich die Köpfe der Sonnenblumen ihr entgegen, weil die Ebelsbacherin ohne schwere Botschaft, aber mit leichtem Lächeln von allen Straßenrändern schaut.
Das Fernseh-Triell am vergangenen Wochenende zwischen Baerbock, Scholz und Laschet hat der Rhönkauz wohlweislich verpasst. Jeder, der das bekannte Triell aus dem Western "Zwei glorreiche Halunken" von Sergio Leone kennt, weiß, wie unerträglich spannend so ein Duell unter Drei ist. Weil nämlich die Frage aufkommt, wer von den Dreien auf wen von den Dreien mit welchem Erfolg schießt. Im Falle der Bundestagswahl heißt es am Ende nämlich, dass alle Drei sich verschonen müssen, damit es mit dem Land weitergeht. Nein, die Konstellation ist für den Rhönkauz nichts.
Ein Triell zwischen den Rhön-Grabfelder Direktkandidatinnen ist ja ebenso wenig denkbar. Zwar wirkt das gemeinsame Pressefoto wie ein verkleinertes Motiv aus dem Western "Die Glorreichen Sieben". Aber bei Bär, Dittmar und Rottmann steht der Sieger ja im Vorhinein fest: die Frau in der Politik.
Mehr hat der Rhönkauz zur politischen Wetterlage in Rhön-Grabfeld nicht zu sagen. Es wird nach dem 26. September so sein wie nach jeder Bundestagswahl: das Land kommt vom Regen in die Traufe!