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Bad Neustadt
Die Glosse: Gottschalk, Pechstein und der Triumph der Senioren
Ja, auch ältere Stars waren einmal jung. Zum Beispiel Thomas Gottschalk und Mike Krüger. Heute sind die alten Haudegen nicht wegzudenken. Nicht einmal das ZDF könnte seine Wetten-dass??-Sendungen ohne Senioren über die Bühne bringen.
Foto: Istvan Bajzat | Ja, auch ältere Stars waren einmal jung. Zum Beispiel Thomas Gottschalk und Mike Krüger. Heute sind die alten Haudegen nicht wegzudenken.
Fredi Breunig
 |  aktualisiert: 28.11.2021 02:22 Uhr

Ächendlich isses doch völlig gloor unn logisch, wie unner Gsellschoffd funktionier könnt unn die Jugend s Alter oblööst. Die Jüngere werrn älter, die Ältere gehn in Rente unn wenn nedd alles schiefgedd, müsst doss System johrzehntelang ohne Brobleme so weiter funktionier.

So hätt mer sichs denk könn. Owwer erschtens künnts jo bekanntlich meistens annersch unn zweddens als mer denkt. In die nächste boor Johr gehn die sogenannte Babyboomer, also die, die zwösche 1960 – 1970 geburrn senn, in Rente und onnde bei die Junge künnd vergleichsweis wenig nooch. Deutlich wenig unn viel zu weenich!

Alle wollen sie studieren

Die boor, wo doo senn, welle bloß noch offs Gymnasium unn studier unn oo alle Ecke unn Ende klemmts beim Bersonal wie ner woss. Firmen finne kee Lehrling unn Arbeitskräft mer, Krankehäuser unn Seniorenheim kee Pflegebersonal, Wirrdschoffde kee Bedienunge.

In Geiselwind hodd der Freizeitpark oo Halloween junge Leut gsücht, die als Geister aufdreede – Fehlanzeige. Über’s Vereinigte Königreich (UK) brauche mer goor nedd zu reede. Weechn Brexit gidds doo zu wenig LKW-Fohrer, jetzt fohrrn vill Busfohrer LKW, nu stenn die Busse ohne Fohrer doo. Not unn Mangel allerorten! Gewöhnt euch scho mo droo, däss mer uns zukünftig mit Automate unn Selbstbedienung befass müsse.

Thomas Gottschalk darf nicht aufhören

Die Alte müsse dessweeche oft länger blei als gebloond unn doss funktioniert monnichmoll höchst erstaunlich gut: Thomas Gottschalk unn Claudia Pechstein, ömm nur zwee zu nenne! Der Gottschalk hodd im blühende Alter vo 71 neulich „Wetten, dass ……“ moderiert, als wär er nie furrt gewasst unn seim ZDF fast 15 Millione Zuschauer beschert.

Für mich noch erstaunlicher, woss die Eisschnellläuferin Claudia Pechstein leist. Denn während es für n Fernsehmoderator wie n Gottschalk jo ächendlich kee biologisch Grenz gidd, so lang er einigermaßen groodaus laff und geredt konn, iss doss im Spitzensport scho annersch. Noch dezu in a Sportart wie Eisschnelllauf, wo die Leistung gloosgloor in Zeit gemesse wer konn. Pressemeldung neulich: „Bei den Deutschen Meisterschaften in Inzell am 29.10.21 gewann die 48-jährige (!!!) Claudia Pechstein über 3000 m ihren 40. Titel mit fast fünf Sekunden vor mehr als 20 Jahre jüngeren Konkurrentinnen. Über 5000 Meter kam der 41. DM-Titel hinzu – mit noch größerem Vorsprung.“

Muss ich noch woss sooch? Ich gläbb nedd. Servus, der Eustach.

 
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