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Bad Neustadt
Die Glosse: Corona, Kloster und kein Klopapier
Der Rhönkauz wird langsam panisch: Die Leute beginnen mit Hamsterkäufen. Und die Wahlkabinen könnten Quarantäne-Räume werden.
Schlimm, was der Corona-Virus anrichten kann. Der Sänger Khavn de la Cruz mit irritierendem Kopfschmuck, nur die Atemmaske zeugt noch von Normalität. 
Foto: DPA/Britta Pedersen | Schlimm, was der Corona-Virus anrichten kann. Der Sänger Khavn de la Cruz mit irritierendem Kopfschmuck, nur die Atemmaske zeugt noch von Normalität. 
Gerhard Fischer
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:32 Uhr

Das Corona-Virus ist ja wirklich ungemein gefährlich, findet der Rhönkauz. Man kann von ihm schon infiziert sein, obwohl man noch keinen Kontakt mit ihm hatte. Der gemeine Deutsche ist schon massenweise in ein fiebrisches Delir gefallen und fällt in aggressiven Schüben über Supermarktregale her, um daraus die Mehl- und Reisvorräte für eine mehrjährige Quarantäne zu plündern.      

Toilettenpapier ist kaum mehr zu bekommen. Wahrscheinlich, weil die Leute den Corona- mit dem Norovirus verwechseln, der ja eine ganz andere Art von Hinter-hältigkeit besitzt. Und selbst Tiefkühl-Beutel werden mehr und mehr Mangelware, auch in Rhön-Grabfeld. 

Wahlbeobachter werden nötig

Langsam wird auch dem Rhönkauz etwas mulmig zumute. Es ist ja nicht abzusehen, wozu die Corona-Angst noch alles führt! Bei den Kommunalwahlen in Rhön-Grabfeld sollten erstmals Wahlbeobachter eingesetzt werden. Denn die Inkubationszeit des Corona-Virus beträgt zwischen zwei und vierzehn Tagen. Solange benötigt man heuer auch zum Ausfüllen der Wahlzettel. Auffälligkeiten in den Wahlkabinen könnten also sofort zu wirksamen Quarantänemaßnahmen führen.

Der hessische Mob  

Das wird die Rhön-Grabfelder aber nicht wirklich beruhigen und die Hamsterkäufe werden weitergehen. Nicht nur der wegen seiner desinfizierenden Wirkung bekannte Birkwild-Likör aus dem Grabfeld wird zu Höchstpreisen gehandelt. Es gibt auch schon Meldungen vom Kloster Kreuzberg, wonach die 5-Liter-Siphons mittlerweile an den höchstbietenden Hamsterkäufer veräußert werden und ein panischer, hessischer Mob mit der Erstürmung der Brauanlagen droht.      

Den Ernstfall gewohnt

Der Rhönkauz wartet ab, was sich in Sachen Corona noch tut. Der Rhöner braucht ja nicht erst den epidemiologischen Ernstfall, um es monatelang in Einsamkeit und ohne Kontakt zur Zivilisation auszuhalten. Insofern sind die Leute für alle Eventualitäten gerüstet. Ach, und jeder echte Rhönwanderer, der vom Kreuzberg abwärts marschiert mit dieser ganz speziellen Mischung aus Vollbier und Sauerkraut im Magen, jeder echte Wanderer weiß: Toilettenpapier ist in diesen Breitengraden völlig überbewertet.

 
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