
Viele Aubstädter interessierten sich für die Ausführungen von Bürgermeister Burkhard Wachenbrönner bei der diesjährigen Bürgerversammlung. Er blickte zurück auf das abgelaufene Jahr und erläuterte die jetzigen und zukünftigen Pläne.
Acht Bürger mehr hat Aubstadt im Laufe des Jahres 2022 gewonnen, am Jahresende waren es 794, davon 51 mit Nebenwohnsitz (Vorjahr: 786, 57 mit Nebenwohnsitz). Es gab drei Geburten, neun Sterbefälle, drei Eheschließungen sowie 14 Zuzüge und sechs Wegzüge. Der vorläufige Verwaltungshaushalt schließt mit 3.922.032 Euro ab. Die Gemeinde profitiert von den Einnahmen aus der Gewerbesteuer (2,39 Millionen Euro), davon bleiben rund 35 Prozent bei der Gemeinde. Auch die Einkommensteuer in Höhe von 426.087 Euro trägt zum Haushalt bei. Schlüsselzuweisungen gibt es bei der guten Haushaltslage seit Jahren nicht. Zu den Personalausgaben von rund einer halben Million zählen die Gehälter für den Kindergarten, den Bauhof und die Gebäudereinigung. Größte Ausgabe ist die Kreisumlage, die mehr als eine Million Euro beträgt.
Viel Geld für die Kanalerneuerung
Dem Vermögenshauhalt wurden 1.156.575 Euro vom Verwaltungshaushalt zugeführt, dadurch konnten die allgemeinen Rücklagen auf mehr als 1,4 Millionen Euro aufgestockt werden. Wie der Bürgermeister erläuterte, sind aber noch nicht alle bewilligten Fördergelder eingetroffen. Die Gemeinde musste die laufenden Bauprojekte zwischenfinanzieren und einen Kredit in Höhe von 3,2 Millionen Euro aufnehmen. Mehr als 3,4 Millionen Euro wurden in die Kanalerneuerung, die Dorferneuerung und das Mehrfamilienhaus gesteckt, sodass die Pro-Kopf-Verschuldung kurzfristig auf 4450 Euro angestiegen ist.
Mit 45 Kindern, davon 14 Krippenkinder, ist der Kindergarten sehr gut ausgelastet. Die Schulverbandsumlage ist auf 3009 Euro pro Kind und Jahr angewachsen, trotzdem wollen die beteiligten Gemeinden an der kleinen Grundschule festhalten. "Das ist uns das Wohl der Kinder wert", sagte Wachenbrönner. Aubstadt bezahlt 55.229 Euro für 14 Schüler. Die Gemeinde hat die gesplitteten Abwassergebühren eingeführt und zahlt für den Kubikmeter Abwasser 1,67 Euro, für Niederschlagswasser von den versiegelten Flächen 0,24 Euro. Den Anschluss an die Kläranlage Bad Königshofen nannte Wachenbrönner eine sehr gute Entscheidung.
Ausblick: Nach Fasching haben die Kanal- und Ortsstraßensanierungen wieder begonnen und das Mehrfamilienhaus in der Pfeifersgasse soll bis Juli fertig sein. Das Projekt Gastwirtschaft liegt auf Eis, es gibt kein passendes Förderprogramm. Die Erneuerungen der Küche und der Beleuchtung in der Turnhalle haben sich bereits bewährt, erläuterte der Bürgermeister. Er berichtete außerdem vom Stand der Planungen bezüglich des Bürgersolarparks, des Radwegs durch den Milzgrund, des Grünabfallplatzes, der Wasserversorgung, der neuen Baugebiete, der Dorfplatzgestaltung und der Neuanschaffung eines LF10 für die Feuerwehr. Der Bürgermeister bedankte sich bei allen Mitarbeitern und Helfern, den Gemeinderäten und Vereinen, der Feuerwehr (16 Einsätze 2022) und dem Kindergartenpersonal.
Abfalleimer für Hundekotbeutel
In der Diskussion wurden das angedachte Neubaugebiet an der Schulstraße kritisiert, ebenso der 50 Meter hohe Funkmast, der am Hochbehälter entstehen soll. Er sei gesundheitsschädlich und höher als die 1000-jährige Eiche, die dort steht, hieß es. Ob man angesichts der guten Haushaltslage die Grundsteuer senken könnte, wurde gefragt und warum Rechnungen über einen Euro für Bauschutt von der VG ausgestellt werden müssen. Da koste die Verwaltung mehr als die Rechnung.
Abfalleimer für Hundekotbeutel sollten aufgestellt werden, wurde angeregt, und die Kanten, die bei den Straßenarbeiten entstehen, sollten abgeschrägt werden. Auf dem Gehweg parkende Autos wurden moniert, außerdem gebe es Lkw, die über Gehwegecken fahren. Der TSV will den Sportplatz sanieren, dafür bekommt er, wie alle Vereine, einen prozentualen Zuschuss gemäß eines Grundsatzbeschlusses, antwortete der Bürgermeister auf eine diesbezügliche Frage. Ob der Radweg nach Bad Königshofen asphaltiert werden könnte, wurde gefragt. Das musste der Bürgermeister verneinen. Der Naturschutz ist gegen die Versiegelung.
