Mit einem fünfstündigen Feuerwerk an Gardetänzen, einfallsreichen Sketchen und treffsicheren Büttenreden startete die BA-KA-GE in die fünfte Jahreszeit. In der vollen „Besengau-Scheuer“ geriet das Spektakel der 1. Prunksitzung auch zu einer Liebeserklärung der Karnevalsgesellschaft an Sitzungspräsident Klaus Scheuring. Nach 28 Jahren an der Spitze feierte dieser mit einem prachtvollen „Event zum Happy-End“ – so das Motto der 2017er Session – seinen Abschied.
Einzug der Revoluzzer
Dabei sah es am Anfang danach aus, als ob Bastheim mit seiner Faschingstradition brechen müsste. Denn plötzlich zog die Freiwillige Feuerwehr aus Braidbach ein, übernahm die Elferratsplätze und setzte ihr Bräbbicher Prinzenpaar Michaela I (Reinhart) und Prinz Tobias II (Seufert) auf den Bostemer Faschingsthron. Doch Scheuring schickte die Revoluzzer nach Hause, nur das Prinzenpaar durfte bleiben.
Schließlich hatte der Prinz mit seinen Forderungen „Freibier für alle, Steuerfreiheit und Absetzung des Gemeinderates“ viele Sympathien gesammelt. Da musste auch 2. Bürgermeister Werner Fuchs seine Kapitulationserklärung im besten Ünnerwaldberninger Dialekt ab- und den Rathausschlüssel an das neue Regentenpaar übergeben.
Talentierter Nachwuchs
Mit einem schwungvollen Tanz, den Katja Werner und Nina Behringer einstudiert hatten, machten die Gardemädchen Platz auf der Bühne für den Premierenauftritt der zehnjährigen Luise Räder. Gemeinsam mit dem gleichaltrigen Lukas Dölling zeigten beide, dass es einen um die Zukunft der BA-KA-GE keineswegs bang sein muss.
Hatte Lukas als Sohn des Sitzungspräsidenten schon sein großes Talent auf der Faschingsbühne unter Beweis gestellt, stand Luise ihm in nichts nach. Als „durchunddurchgetriebene“ Landwirtstochter war sie der Beweis für die „Steigerung von schlau: schlau, schlauer, doch am klügsten ist der Bauer“ und bot dem „Jungstar der Fasenacht“ die Stirn.
Das alte Heidelbeerfräla
Höhepunkt eines mit der „Bostemer Welle“ begeistert gefeierten Auftrittes war der „Lehrer-Bauern-Rap“. Bevor Katrin Arnold als frühere „Miss Heidelbeer“ und nun altes „Heidelbeerfräla“ mit Huckelkorb ihre „Pflockerinnerungen“ teilte, sorgte die Purzelgarde unter Anleitung ihrer Trainerinnen Manuela Karl und Jessica Gensler mit ihrem Showtanz „Alice im Wunderland“ für ein Spektakel auf der Bühne.
Letizia Sauer und Amelie Schreiber hatten im vergangenen Jahr auf der Aftershow-Party so begeistert, dass das biegsame Tanzpaar heuer auf der Bühne auftreten durfte. Weniger sportlich, aber dafür umso wortgewaltiger bot Sebastian Landgraf Handtaschen und Strandtücher zum Kauf an – nur eine seiner vielen Tipps, die er humorvoll preisgab, um günstig Urlaub zu machen.
Protest gegen die Veganerfreundin
Auch Cosmas Fischer riss mit seiner Gitarre und seinem Humor die Besucher mit. Seine Erfahrungen mit der Veganer-Freundin, die ihn zu einem „Protestlied gegen Veganer“ inspiriert hatte, waren nur einer der Brüller seines Auftrittes. Mit einer von Katja Schreiber und Anja Werner einstudierten Tanzreise um die Welt verzauberte die Juniorengarde. Wie es denn um die „Narrenzucht“ der Bostemer Narren bestellt ist, sollte eine Zuchtschau zutage fördern – die von dem „Alten Lager“ präsentiert wurde.
Sitzungspräsident Klaus Scheuring verriet im sicherlich bewegendsten Auftritt des Abends, warum er nach wie vor in die inzwischen 65 Jahre alte BA-KA-GE vernarrt ist: „BA-KA-GE ich liebe dich und dein Helau, du Perle vom Besengau; lebe mit dir in wilder Ehe seit 30 Jahr, wir sind ein rattenscharfes Paar!“ Stehende Ovationen waren der Dank des Publikums.
Eine Hommage an Scheuring
Klare Worte gegen eine „Heiligsprechung von Klaus Scheuring“ kamen von den „Jungsenioren“. Ihre als Abrechnung gedachte Darbietung wurde schließlich mit Auszügen aus dessen einzigartigen Auftritten zur Hommage an den Sitzungspräsidenten. Nach diesem Auftritt und der Verleihung der „Goldenen Klobrille“ an Scheuring setzte die große Garde mit ihrem „Sister Act“-Showtanz, einstudiert von Katrin Arnold und Luisa Happel, einen grandiosen Schlusspunkt unter das „Event mit Happy-End“.