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BAD NEUSTADT
Die Frauen und ihr Selbstwertgefühl
Engagiert: die Akteurinnen des Weltfrauentags.
Foto: Karin Nerche-Wolf | Engagiert: die Akteurinnen des Weltfrauentags.
Nerche-Wolf Karin
 |  aktualisiert: 09.10.2016 16:54 Uhr

„Selbstwertgefühl kommt nicht zu mir nach Hause, dafür muss ich nach außen gehen“, rief Christine Wehe-Bamberger einen zentralen Gedanken zum Thema ins Bewusstsein. Sie gehörte zu den Frauen, die sich am Weltfrauentag im Bildhäuser Hof mit der Frage beschäftigten, woraus Frauen das Gefühl beziehen, wertvoll zu sein.

Die Antworten darauf fielen so unterschiedlich aus wie die Lebenssituationen, in denen sich die Teilnehmerinnen der Podiumsdiskussion befanden. Da bekannte Beate Machon, Vorsitzende des Kinderschutzbunds, dass der glückende Umgang mit ihrem kleinen Sohn den eigenen Wert erhöht habe. Aus ihrem Kampf gegen kriegerische Umstände und für ein Leben nach den eigenen Vorstellungen bezieht Maria Kaparulin ihre Stärke. Damit vermag sie Menschen, die wie sie selbst einen Migrationshintergrund haben, zu helfen. Ihr Credo: „Wer sich nicht selbst liebt, wird auch nicht von anderen geliebt.“ Caritas-Mitarbeiterin Susanne Till argumentierte in die gleiche Richtung mit dem Ansatz: „Wenn jeder an sich selbst denkt, ist an auch alle gedacht“. Ihr Anliegen war es, eine Lanze für suchtkranke Frauen zu brechen, die das Gefühl, wertvoll zu sein, nicht mehr kennen und sich in eine „leise“ Sucht (Medikamentenmissbrauch, Essstörungen) stürzen, um zu „funktionieren“. Wer ihnen Interesse entgegenbringe, leiste einen helfenden Schritt.

Integration erleichtern

Als Caritas-Patin betreut Ursula Gärditz seit einigen Jahren ein Mädchen, dessen Eltern in der libanesischen Kultur verwurzelt geblieben sind. Ihr den Zugang zum deutschen Leben zu erleichtern, erfüllt die pensionierte Lehrerin mit Freude. Ihren eigenen Wert hat sie durch die Rückendeckung in der Familie und den Mut zum Widerspruch erfahren.

Unter der Moderation von Alexandra Bilko-Pflaugner (Coachinghaus Wülfershausen) floss auch aus dem Publikum eine Vielzahl von Aspekten in die Diskussion ein, die deutlich machte, dass sich Frauen gegenseitig auf ihrem Weg stärken können und es auch tun sollten. Nur so sei beispielsweise das Wahlrecht für Frauen erreicht worden, das heute eine Selbstverständlichkeit ist.

Ein Lächeln nimmt die Spannung

Gedanken machte sich die Runde sogar darüber, wie man einer Frau helfen könne, deren Kind an der Supermarkt-Kasse schreiend eine Süßigkeit fordere. Vielleicht mit einem Lächeln, das etwas von dem immensen Spannungsdruck von der Frau nehmen könnte. Großes Lob sprachen Alexandra Bilko-Pflaugner und Hauptorganisatorin Gudrun Hellmuth dem „zauberhaften“ Workshop aus, mit dem die Caritas-Mitarbeiterinnen Susanne Till und Elke Storch den Weltfrauentag in diesem Jahr eröffnet hatten. Mit allen Sinnen durften die Frauen dabei etwas von ihrem Wert erfahren.

 
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