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Ostheim
Die erste Gruppe im Landkreis: Ehrenamtliche "First Responder" als Ersthelfer bald in Ostheim im Einsatz?
Sabine Pagel
 |  aktualisiert: 30.01.2025 02:41 Uhr

Mit einem wichtigen, wenn nicht sogar überlebenswichtigen Thema begann die erste Sitzung des Stadtrates Ostheim in diesem Jahr. Die Freiwillige Feuerwehr Ostheim (FFW) möchte mehrere Mitglieder zum sogenannten "First Responder", das heißt qualifizierte Ersthelfer, ausbilden. Die beiden Gruppenführer der FFW Ostheim Pia Graumann und Alexander Maier erläuterten dem Gremium alles Wichtige zur neuen Einsatzgruppe.

Bei einem Herzstillstand sowie bei lebensbedrohlichen Verletzungen sind die ersten Minuten für die Patientinnen und Patienten oft überlebensnotwendig. In unserer Region können durchaus 20 bis 30 Minuten vergehen, bis der Rettungswagen vor Ort sei, erklärten sie. Hier kommen "First Responder" zum Einsatz. Sie sind eine sinnvolle Ergänzung und verstehen sich als Bindeglied zwischen der Laienersthilfe und dem qualifizierten Rettungsdienst. "First Responder" arbeiten ehrenamtlich.

2000 bis 4000 Euro Kosten pro Jahr

Ostheim wäre der erste Standort mit solch einer Gruppe im Landkreis. Die Alarmierung erfolgt über die Rettungsleitstelle Schweinfurt, dann rücken maximal drei Ersthelfer aus. Ihr Einsatzort beschränkt sich jedoch nur auf die Stadt Ostheim. Aktuell haben sich bei der Ostheimer Feuerwehr 20 Personen bereit erklärt, die Ausbildung zum "First Responder" zu absolvieren.

Diese beinhaltet eine umfassende Erste-Hilfe-Ausbildung mit mindestens 80 Unterrichtseinheiten. Die Kosten für die Ausbildung sowie die Erstausstattung, unter anderem mit einem AED (Automatisierter Externer Defibrillator), belaufen sich auf rund 15.000 Euro, erläuterte Pia Graumann. Die Finanzierung erfolgt über Spenden. Im November wurde ein Antrag für das Regionalbudget der Streutal-Allianz gestellt. Die ehrenamtlichen Helfenden erwarten in Kürze eine Rückmeldung.

Des Weiteren fallen pro Jahr voraussichtlich Kosten von 2000 bis 4000 Euro für Wartung und Weiterbildung an. Hier hofft man auf die Unterstützung der Stadt. Die Ostheimer Stadträte lobten die Initiative, besonders für die Laienersthelfer sei es eine Unterstützung. "Es ist was anderes, wenn man im Tun und Handeln sicher ist", befand Stadträtin Christine Streit. Der "First Responder" sei kein Muss, sondern ein Plus, war man sich einig. Grundsätzlich stehe der Stadtrat dem geplanten Vorhaben positiv gegenüber, erklärte Bürgermeister Steffen Malzer.

Fortsetzung des kommunalen Förderprogramms

Außerdem standen mehrere Bauvorhaben auf der Tagesordnung. Bereits im Mai 2024 wurde eine Bauvoranfrage für das neue Baugebiet "Burgstraße" mit einigen Befreiungen von der Festsetzung des Bebauungsplanes eingereicht. Diese wurde damals, auch mit dem Hinweis hier keinen Präzedenzfall schaffen zu wollen, vom Gremium abgelehnt. Nun lag der Bauantrag derselben Bauherren auf dem Ratstisch, der ebenfalls einige Befreiungen von den Festsetzungen beinhaltete, denen mehrheitlich zugestimmt wurde.

In der Novembersitzung wurde ein Bauantrag für den Umbau eines bestehenden Wohnhauses mit Änderung der Dachform vom Sattel- zum Pultdach behandelt. Das Gremium war damals der Meinung, dass die geplante Dachform nicht mit den umliegenden Dächern harmoniere, weshalb dem Antrag nicht zugestimmt wurde. Hier war die untere Baubehörde des Landratsamtes jedoch anderer Meinung. Man sah in der beantragten Pultdachform keine Beeinträchtigung des Ortsbildes, weshalb von Seiten der Stadt nun das gemeindliche Einvernehmen erteilt wurde.

Die Stadträte stimmten zudem der Weiterführung des kommunalen Förderprogramms im Sanierungsgebiet Altstadt für die Jahre 2025 bis 2027 zu. Es bietet eine Förderung von 30 Prozent, maximal 50.000 Euro, für die Durchführung von privaten Baumaßnahmen im Altstadtgebiet. In den letzten Jahren wurde es rege in Anspruch genommen. Die Regierung von Unterfranken bezuschusst das Programm mit 60 Prozent. Von 2022 bis 2024 wurden 253.000 Euro Fördergelder bewilligt, wovon die Stadt Ostheim einen Eigenanteil von rund 100.000 Euro zu tragen hat.

Bauanträge müssen beim Landratsamt eingereicht werden

Der Stadtrat bestätigte außerdem die Wahlen zum ersten und zweiten Kommandanten bei der Freiwilligen Feuerwehr Oberwaldbehrungen. Zum ersten Kommandanten wurde Martin Bohland gewählt, sein Stellvertreter ist Bastian Bohland. Der Bürgermeister teilte weiterhin mit, dass seit dem 1. Januar Bauanträge und baurechtliche Vorbescheidsanträge direkt beim Landratsamt Rhön-Grabfeld eingereicht werden müssen.

Hintergrund ist eine Änderung in der Bayerischen Bauordnung. Die Anträge können online über das sogenannte "BayernPortal" eingereicht werden. Anträge in Papierform können auch im Landratsamt eingereicht werden. Lediglich die Anträge auf Genehmigungsfreistellung in Papierform müssen der Gemeinde vorgelegt werden. Abschließend informierte der Rathauschef darüber, dass die Stimmzettel für die Briefwahl zur Bundestagswahl frühestens ab dem 10. Februar verteilt werden dürfen.

 
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