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Hohenroth
Die erste Bundestagswahl: Das erwarten sich acht Erstwähler der Generation Z aus der Rhön von der Politik
Durch die vorgezogene Bundestagswahl steht für viele Wählerinnen und Wähler bereits jetzt schon die erste große Wahl an. Das wünschen sie sich von der Politik.
Acht Erstwählerinnen und Erstwähler erzählen, was sie sich von der Politik wünschen und wie sie sich vor der Wahl informieren.
Foto: Greta Hörnlein | Acht Erstwählerinnen und Erstwähler erzählen, was sie sich von der Politik wünschen und wie sie sich vor der Wahl informieren.
Greta Hörnlein
 |  aktualisiert: 23.02.2025 02:28 Uhr

Die erste Wahl ist etwas ganz Besonderes. Einige, die in diesem Jahr volljährig werden, macht die Vorverlegung der Bundestagswahl in den Februar einen Strich durch die Wahlpläne. Für andere kommt die erste Bundestagswahl ihres Lebens nun noch früher. Die Erstwähler wollen mit den Kreuzen auf dem Stimmzettel ihre Zukunft bestmöglich beeinflussen. Aber welche Themen bewegt die sogenannte Generation Z? Acht Erstwählerinnen und Erstwähler aus den Landkreisen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld erzählen, was sie sich von der Politik wünschen und wie sich vor der Wahl informieren.

1. Hannes Leyh (18) aus Münnerstadt: "Mir ist wichtig, dass die Asylpolitik nicht noch weiter in die rechte Richtung geht"

Hannes Leyh (18) aus Münnerstadt erhofft sich eine faire Asylpolitik.
Foto: Greta Hörnlein | Hannes Leyh (18) aus Münnerstadt erhofft sich eine faire Asylpolitik.

"Mir ist wichtig, dass Umweltschutz weiter verfolgt wird. Klimathemen sollten nicht noch weiter in die Zukunft verschoben oder abgeblasen werden. Ich erhoffe mir, dass die Asylpolitik nicht noch weiter in die rechte Richtung geht und dass nicht einfach nur die Grenzen dichtgemacht werden, sondern die Verfahren so gerecht wie möglich weitergeführt werden. Ich informiere mich viel über Nachrichten. Was mir auch hilft, ist der 'Wahl-O-Mat'."

2. Daniela Zadel (18) aus Althausen: "Ich erwarte eine klare Haltung gegenüber Rechtsextremismus"

Daniela Zadel (18) aus Althausen fordert mehr Gleichberechtigung.
Foto: Greta Hörnlein | Daniela Zadel (18) aus Althausen fordert mehr Gleichberechtigung.

"Mir ist zum einen eine stabile und faire Migrationspolitik wichtig, was gerade ein großes Streitthema in Deutschland ist. Zum anderen wünsche ich mir mehr Gleichberechtigung, vor allem die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen. Mir ist eine zukunftsorientierte Politik wichtig, die nicht nur an die nächsten Jahre denkt, sondern auch an die nächsten Generationen. Vor allem in Sachen Klimawandel und Bildung. Wir brauchen Fairness. Es sollte egal sein, wie alt man ist und welches Geschlecht man hat. Von der Politik erwarte ich mir Unterstützung für sozial Schwächere und eine klare Haltung gegenüber Rechtsextremismus. Größtenteils bekomme ich viele Politikthemen über TikTok mit. Ich schaue mir aber auch Debatten im Fernsehen an und lese im Internet oder in der Zeitung etwas nach."

3. Jonas Guthermuth (18) aus Niederlauer: "Man sollte klar erneuerbare Energien fördern, aber herkömmliche nicht vollkommen ersetzen"

Jonas Guthermuth (18) aus Niederlauer wünscht sich eine stabile Wirtschaft in Deutschland.
Foto: Greta Hörnlein | Jonas Guthermuth (18) aus Niederlauer wünscht sich eine stabile Wirtschaft in Deutschland.

"Mir sind eine stabile finanzielle Lage und eine stabile Wirtschaft für Deutschland wichtig. Man sollte klar erneuerbare Energien fördern, aber herkömmliche nicht vollkommen ersetzen. Also sich nicht damit übernehmen. Außerdem sollten arme Menschen gefördert werden. Ich erwarte mir von der Regierung, dass sie gute Politik macht und Versprechen auch eingehalten werden. Ich habe den Wahl-O-Mat und zwei, drei andere internetbasierte Wahlentscheidungshilfen gemacht, um mir ein vielseitiges Angebot einzuholen. Außerdem schaue ich die TV-Duelle."

4. Mona Miller (18) aus Münnerstadt: "In der Politik dürfen keine leeren Versprechungen gemacht werden"

Mona Miller (18) aus Münnerstadt wünscht sich eine bessere Integration.
Foto: Greta Hörnlein | Mona Miller (18) aus Münnerstadt wünscht sich eine bessere Integration.

"Auf jeden Fall sind die soziale Gerechtigkeit und die Migrationspolitik wichtig. Es sollte mehr Hilfe für Migranten und sozial Schwächere geben. Das heißt, Schwächere müssen gefördert werden und Migranten sollten direkt die Möglichkeit haben, zu arbeiten, um sich richtig integrieren zu können. Man muss an die zukünftigen Generationen denken und auf die Klimaschutzmaßnahmen achten. Sicherheit, das heißt eine funktionierende Polizei und Justiz, sind mir auch sehr wichtig. In der Politik dürfen keine leeren Versprechungen gemacht werden, sondern es muss alles daran gesetzt werden, diese umzusetzen. Um mich auf die Wahl vorzubereiten, lese ich mir die Wahlprogramme der Parteien durch. Klar, von TikTok bekommt man auch ein paar Sachen mit, aber da darf man nicht alles glauben. Ich gucke da schon, dass es seriöse Infos sind. Im Fernsehen schaue ich zum Beispiel Formate wie die TV-Duelle."

5. Anton Wüst (18) aus Hohenroth: "Man sollte ehrlich wählen und nicht aus Protest oder Trotz"

Anton Wüst (18) aus Hohenroth möchte, dass sich die Parteien wieder mehr den unangenehmen Themen widmen.
Foto: Greta Hörnlein | Anton Wüst (18) aus Hohenroth möchte, dass sich die Parteien wieder mehr den unangenehmen Themen widmen.

"Alle Wahlberechtigten sollten wählen gehen und ihre Stimme nutzen. Sie sollten aber auch ehrlich wählen und nicht aus Protest oder Trotz. Die Parteien sollten sich nicht nur Themen widmen, um wiedergewählt zu werden, sondern auch den unangenehmen Dingen, die eine Partei vielleicht auch mal ins schlechte Licht rückt. Auch so etwas muss abgearbeitet werden. Die Zukunft sollte gesichert sein. Das Klima ist ein großer und wichtiger Punkt und wurde ein bisschen aus den Augen verloren. Ich hoffe wieder auf mehr Einigkeit im Parlament nach der Wahl. Ich informiere mich über verschiedene Kanäle, um mir selbst eine Meinung zu bilden. Hauptsächlich übers Internet mit YouTube-Videos."

6. Maximilian Heinrich (18) aus Bad Neustadt: "Die soziale Ungerechtigkeit in unserem Land darf nicht noch größer werden"

Maximilian Heinrich (18) aus Bad Neustadt hofft auf eine gut zusammenarbeitende Regierung.
Foto: Greta Hörnlein | Maximilian Heinrich (18) aus Bad Neustadt hofft auf eine gut zusammenarbeitende Regierung.

"Mir ist wichtig, dass sich bei der Migrationspolitik etwas ändert. Der Umweltschutz muss bestehen bleiben und die soziale Ungerechtigkeit in unserem Land darf nicht noch größer werden. Wichtig ist auch die weitere Hilfe für die Ukraine. Die Politik muss diese Punkte umsetzen, ohne wieder in einen Streit auszubrechen, wie bei der Ampelkoalition in der letzten Legislaturperiode. Der Wahl-O-Mat ist ganz praktisch. Ich schaue mir aber auch verschiedene Sachen zu den Wahlprogrammen an, zum Beispiel Zusammenfassungen von 'MrWissen2Go' und auch TV-Duelle."

7. Feline Möhler (19) aus Oberertahl: "Schwangerschaftsabbrüche sollten legalisiert werden"

Feline Möhler (19) aus Oberertahl fordert eine Erhöhung des Mindestlohns.
Foto: Greta Hörnlein | Feline Möhler (19) aus Oberertahl fordert eine Erhöhung des Mindestlohns.

"Ich finde faire Löhne und eine Erhöhung des Mindestlohns wichtig. Schwangerschaftsabbrüche sollten legalisiert werden. Frauen müssen das selber entscheiden dürfen. Ich erwarte mir langfristige Lösungen anstatt kurzer Wahlprogramme von der Politik. Die Politiker sollen keine leeren Versprechungen machen, sondern ehrlich und transparent zu uns sein. Die Anliegen der Bürger müssen ernst genommen werden. Hauptsächlich informiere ich mich über die sozialen Medien und mache den Wahl-O-Mat."

8. Christopher Mazkiw (18) aus Maßbach: "Der Endverbraucher ist schon genug belastet"

Christopher Mazkiw (18) aus Maßbach will eine starke linke Opposition.
Foto: Greta Hörnlein | Christopher Mazkiw (18) aus Maßbach will eine starke linke Opposition.

"Wenn der Rechtsruck schon nicht mehr zu verhindern ist, sollte man wenigstens eine starke linke Opposition haben, die gegebenenfalls bei Entscheidungen Schlimmeres verhindern kann. Beim Umweltschutz sollte nicht mehr wie bisher unter den Grünen so viel am Endverbraucher hängen bleiben. Stattdessen sollte die Verantwortung eher von Unternehmen und den davon Profitierenden übernommen werden. Der Endverbraucher ist schon genug belastet. Für die Zukunft ist wichtig, dass man die Energiewende und generell die Wende hin zu einer ökologisch-sozialen Wirtschaft schafft, ohne den normalen Arbeiter noch mehr zu belasten. Ich informiere mich mit dem Wahl-O-Mat und den Nachrichten zur Wahl. Die Tagesschau-App ist ganz gut, um sich zwischendurch ein bisschen einzulesen. Ansonsten schaue ich auch die TV-Duelle."

 
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