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Bad Königshofen
"Die Ernte ist noch nicht im Sack"
Auf diesem Feld hat sich Klatschmohn  zum Getreide gesellt und sorgt für bunte Tupfer in der Landschaft.
Foto: Wolfgang Ruck | Auf diesem Feld hat sich Klatschmohn zum Getreide gesellt und sorgt für bunte Tupfer in der Landschaft.
Bearbeitet von Wolfgang Ruck
 |  aktualisiert: 27.06.2024 02:47 Uhr

2024 dürfte bei den hiesigen Landwirten als außergewöhnliches Jahr in die Geschichte eingehen. Denn es gibt – wie selten zuvor – optimale Wachstumsbedingungen für alle angebauten Feldfrüchte. Heuer bekamen es die Pflanzen weder mit Trockenheit noch Hitzestress zu tun. Und deshalb ist bis jetzt eine durchwegs gute bis sehr gute Ernte herangewachsen.

Falls die Witterung mit einem Wechsel von Wärme und Regen weiter so anhält, dürften  die Bauern heuer hohe bis sehr hohe Erträge erwarten. Dennoch geben sich erfahrene Landwirte keinen Illusionen hin. "Die Ernte ist noch nicht im Sack", meint ein Ackerbauer aus dem Grabfeld. Zu viele Unwegbarkeiten können den Praktikern noch einen Strich durch die Rechnung machen. Die schweren Hagelunwetter in der Region vor wenigen Tagen sind nur ein Beispiel hierfür. Schließlich steht das Getreide noch sechs bis acht Wochen draußen auf dem Halm. Auch Pilzkrankheiten können die Vorfreude auf eine gute Ernte trüben.

Heu braucht drei Tage trockenes und heißes Wetter

Die ausgiebigen Regenmengen haben auch dafür gesorgt, dass sich die gefürchteten Acker-Nacktschnecken stark vermehrt haben. Die kleinen Weichtiere ohne Schneckenhaus  fressen besonders gerne frisch gesäten Raps oder junge Zwischenfruchtpflanzen und können innerhalb einer Nacht ein ganzes Feld kahl fressen. Wenn sich die Witterung weiterhin mit einer gewissen Unbeständigkeit fortsetzt,  kann auch die Ernte erschwert werden. Aufgeweichte Böden und feuchtes Getreide sind dann eine unangenehme Begleiterscheinung.

Erst im vergangenen Jahr hat eine zweiwöchige Regenperiode das Einbringen der  Ernte massiv erschwert. Hohe Trocknungskosten und Qualitätsminderungen waren die Folge.

Normalerweise wird um diese Zeit die Heuernte im hiesigen Gebiet eingefahren. Dies war bis jetzt noch nicht möglich, da die hierzu nötigen durchgehenden Schönwetterperioden mit Sonne und Hitze ausblieben. Lediglich Gras-Silage konnte eingebracht werden. Für Heu benötigen die Bauern mindestens drei Tage heißes und trockenes Wetter.  Viele warten schon sehnsüchtig auf entsprechende Vorhersagen der Meteorologen, damit endlich die Wiesen zur Heuernte gemäht werden können.

Aufgrund ausreichender Niederschläge ist bis jetzt eine gute bis sehr gute Getreideernte in der Region herangewachsen. Die Aufnahme zeigt ein Feld mit Sommergerste zwischen Aubstadt und Höchheim.
Foto: Wolfgang Ruck | Aufgrund ausreichender Niederschläge ist bis jetzt eine gute bis sehr gute Getreideernte in der Region herangewachsen. Die Aufnahme zeigt ein Feld mit Sommergerste zwischen Aubstadt und Höchheim.

Felder und Wiesen zeigen sich aktuell wohl in ihrem farbenprächtigsten Kleid, da viele Pflanzen sich in der Blütezeit befinden. Auch Nicht-Landwirten dürften die bunten Farbtupfer in der Landschaft auffallen. Für die Landwirte selbst bleibt der Endspurt bis zum Einbringen der Ernte aufgrund vieler Unsicherheiten spannend. Bleibt zu hoffen, dass die Witterung und andere Bedingungen gut mitspielen und es zu einem Happy End beim Einfahren der Ernte 2024 kommt.

 
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