Endlich: Die Erdbeerzeit startet. Zwar kann man die roten Früchte schon seit Wochen im Supermarkt kaufen, doch am besten schmecken sie frisch vom Feld. In der Rhön sind die süßen roten Beeren bekanntermaßen zeitlich etwas später dran. Wie immer gilt aber auch hier: Ausnahmen bestätigen die Regel.
In Eußenhausen ist geplant, die Felder schon diesen Mittwoch, 29. Mai, zu öffnen – sieben Tage früher als im Vorjahr. Bei Schmitt's Obstgarten in Reichenbach können seit dieser Woche Erdbeeren von den eigenen Feldern im Hofladen erworben werden. Mit dem Selbstpflücken dauert es voraussichtlich noch etwa zehn Tage. Letztes Jahr konnte man noch am Biohof Pörtner in Oberelsbach Erdbeeren selbst pflücken. Das wird heuer nicht mehr angeboten. "Leider kein Bio-Erdbeerfeld mehr" ist auf der Homepage zu lesen.
Clemens Schmitt: "Die Frostnächte im April haben schon etwas Bauchschmerzen verursacht"
Die Familie Schmitt in Reichenbach hat zwei Erdbeerfelder, die insgesamt rund drei Hektar umfassen. "Wir sind von der Lage her immer etwas später dran", erläutert Clemens Schmitt. Insgesamt zeigt er sich mit den diesjährigen Pflanzen zufrieden: "Die Frostnächte im April haben schon etwas Bauchschmerzen verursacht und es hat zunächst nicht ganz so vielversprechend ausgesehen. Aber die Pflanzen haben sich wieder berappelt."
Aufgrund der niedrigen Temperaturen im April seien unter den Pflanzen ein paar "Frosterdbeeren". "Aber besser Frosterdbeeren, als keine Erdbeeren", so Schmitt. Frosterdbeeren würden sich vom Geschmack her von den "normalen" nicht unterscheiden. "Sie sind nur etwas deformierter und sehen halt nicht so schön aus."
Ansonsten zeigt sich Clemens Schmitt "vorsichtig optimistisch" in Hinblick auf die Erdbeerernte. Es dürfe nun nicht mehr zu feucht bleiben. Da seien Erdbeeren sehr empfindlich. "Aber wir müssen es eh nehmen, wie es kommt."
Die beiden Erdbeerfelder der Familie Schmitt sind in Reichenbach. Sie liegen direkt beieinander und sind ab der Ortsmitte ausgeschildert. Eine konkrete Adresse gibt es nicht. Wenn die Selbstpflücke losgeht, kann täglich immer von 8 bis 19 Uhr (auch sonn- und feiertags) gepflückt werden. Die Familie versichert, dass sie über ihr Erdbeertelefon und im Internet beziehungsweise über die sozialen Medien über den genauen Start informiert.
Gestiegene Kosten für Lohn und Pflanzen lassen die Preise etwas steigen
Es empfiehlt sich jedoch, immer vorab bei Schmitts Obstgarten anzurufen oder in Facebook zu schauen, bevor man von zu Hause losfährt, da es je nach Witterung oder Besucherandrang auch sein kann, dass kurzfristig mal ein oder zwei Tage geschlossen werden muss, damit die Beeren nachreifen können.
Hinsichtlich des Preises für die selbst gepflückten Erdbeeren hat sich die Familie Schmitt noch nicht festgelegt. "Er wird jedoch einen Tick höher sein als letztes Jahr", meint Clemens Schmitt. Bedingt durch die gestiegenen Kosten für Lohn und für die Pflanzen. "Es wird jedoch kein großer Sprung sein."
Ab aufs Feld: Die Saison für Selbstpflücker in Eußenhausen beginnt
In dieser Woche kann die Erdbeerernte auf Christians Erdbeerhof in Eußenhausen starten: Die ersten Früchte leuchten mittlerweile auf dem Feld rot unter den Blättern der Pflanzen hervor. "Wir werden das Feld zum Selberpflücken diesen Mittwoch freigeben", kündigt die Familie Hoch an, die seit 30 Jahren Erdbeeren anbaut.
Auf dem drei Hektar großen Feld, das direkt am Hof liegt, bieten die Hochs sechs verschiedene Sorten an. Ihre Früchte seien zwar anfälliger als die im Handel, dafür aber auch aromatischer, meint sie. Ihr Tipp: Frisch gepflückte Erdbeeren am besten direkt essen oder verarbeiten.
Nach dem Frost: Schäden an den Erdbeerblüten
Normalerweise hätte die Erdbeerernte bereits vor einer Woche starten können, wenn nicht der Frost die ersten Erdbeerblüten "geräubert" hätte, sagt Daniela Hoch auf Nachfrage dieser Redaktion. Aber es scheint so, als hätten die Pflanze vom letzten Jahr noch viel Kraft, sodass trotz allem noch Erdbeeren reifen können.
Dass das Kilo Erdbeeren heuer im Gegensatz zum letzten Jahr etwas teurer ist, liegt aber nicht nur am Wetter. Die gestiegenen Betriebskosten fallen einfach stärker ins Gewicht. Da geht es den Hochs genauso wie der Familie Schmitt in Reichenbach. Wie immer gilt aber: "Naschen ist bei uns ausdrücklich erlaubt und erwünscht", sagt Daniela Hoch.
Bevor man sich auf den Weg zum Erdbeerhof macht, sollte man telefonisch anfragen, ob eine Ernte möglich ist.
Kontakt und weitere Informationen: Schmitts Obstgarten in Reichenbach: Telefon mit Anrufbeantworter (09733) 1468, Facebook: www.facebook.com/schmittsobstgarten. Der Hofladen befindet sich im Unterland 46 in Reichenbach. Christians Erdbeer- und Geflügelhof: Mellrichstädter Straße 41, 97638 Mellrichstadt-Eußenhausen, Telefon (09776) 7090215, Facebook: www.facebook.com/christians.erdbeerhof.
