Unsere Vorfahren beobachteten den Sternenhimmel mit bloßem Auge, entdeckten Gesetzmäßigkeiten, maßen den Gestirnen, den Sternbildern, Einflüsse auf das Schicksal, den Gang der irdischen Dinge bei. Astronomen hatten freien Blick ins Universum – bis zu jener Zeit im 20. Jahrhundert, die mit der Industrialisierung und Elektrifizierung einherging.
Elektrische Beleuchtung machte die Nacht zum Tag. Es entstand ein Phänomen, das wir heute Lichtverschmutzung nennen. Diese ist immer größer geworden und lässt den Nachthimmel verblassen. In manchen Großstädten ist kaum noch ein Stern zu sehen. Wo früher die Milchstraße leuchtete, verdirbt heute Streulicht aus ungezählten Lichtquellen die Sicht.
In der Rhön ist der Nachthimmel besonders schön
Aber es gibt sie noch, die dunklen Ecken, in denen man die Milchstraße noch sehen kann, genauso wie Myriaden von Sternen. Ein solches Areal erstreckt sich über Teile der thüringischen, hessischen und bayerischen Rhön. Bekannt ist es unter dem Namen Sternenpark Rhön. Schon vor rund zehn Jahren gründete sich die „Initiative zum Schutz der Nacht vor Ort“. Es handelte sich dabei um eine Handvoll engagierter Leute, deren Philosophie es war, Lichtverschmutzung einzudämmen am Ort, an dem sie sich befinden. Aber möglich ist das durchaus überall.
Im Gespräch mit Sternenpark-Koordinatorin Sabine Frank sowie Sternenpark-Führer und Astronomie-Lehrer Wolfgang Fiedler erfragt Reporter Heinz Diller, wie alles begann und sich entwickelte. Und auch Tipps hat Diller den Experten entlockt: zum Beispiel wo man besonders dunkle Ecken in der Rhön finden kann, die eine visuelle Reise über Lichtjahre erlauben, auf der man ungeahnte Ausblicke und Eindrücke erleben kann.
Nach Ausstrahlung der Sendung (am 21. März ab 22 Uhr) kann man die Kulturnacht als Podcast nachhören: https://www.mdr.de/mdr-thueringen/podcast/kulturnacht