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BAD NEUSTADT
Die Denkmäler des Landkreises in Buchform
Lebenhan: Baudenkmal alte Schlossanlage und Wirtschaft.
Foto: Gerhard Fischer | Lebenhan: Baudenkmal alte Schlossanlage und Wirtschaft.
Gerhard Fischer
 |  aktualisiert: 28.03.2018 02:33 Uhr

Dem Landkreis ist sein Denkmal-Erbe wichtig. Deshalb hat er sich 2011 an einem Projekt des Landesamtes für Denkmalpflege beteiligt. In einem zweibändigen Werk sollen sämtliche Bau- und Bodendenkmäler Rhön-Grabfelds vereint werden.

Eva Maier und Markus Ullrich vom Landesamt für Denkmalpflege stellten dem Kreisausschuss den Stand der Arbeiten vor. „Wir sind im Wesentlichen über dem Berg mit den Arbeiten“, so Ullrich vor dem Gremium. Die Erstellung des Denkmalkatalogs, der alle Bau- und Bodendenkmäler versammelt, ist abgeschlossen. „Im Rahmen der Bestandsaufnahme wurden manche Objekte aus der Liste herausgenommen, aber es kam auch eine Fülle an neuen Objekten hinzu“, erklärte Ullrich.

1800 Seiten

Zu allen Bauten und Boden-Funden wurden einführende Beiträge verfasst. Es gibt eine umfassende wissenschaftliche Qualitätskontrolle mit erneuten Vor-Ort-Besichtigungen, damit ein Werk entstehen kann, das mindestens für 15, 20 Jahre den maßgeblichen Forschungsstand repräsentiert. Die 2163 Baudenkmäler und noch einmal 589 Bodendenkmäler im Landkreis werden in einem zweibändigen Werk präsentiert, das bisher auf rund 1800 eng bedruckte Seiten angewachsen ist.

Die Zusammenführung der Ergebnisse und die redaktionelle Bearbeitung des Katalogs ist für dieses Jahr geplant. Wenn der Zeitplan eingehalten werden kann, könnte das Konvolut Ende des Jahres oder Anfang 2019 in Druck gehen. „Dann können wir uns daran machen, eine digitale Variante zu erarbeiten, die dann über das Internet und eine App der Öffentlichkeit zur Verfügung steht“, so Ullrich. Damit könne man zum Beispiel über Geodaten zu einem gewünschten Objekt in der Umgebung geleitet werden. Eva Maier stellte ein Beispiel neu entdeckter Baudenkmäler vor. Ein Wohngebäude in der Kirschgasse konnte als Teilbau des Neuen Schlosses der Herren von Bastheim identifiziert werden, in dem einst die Kinderbewahranstalt untergebracht war. Auch ein Stallungsgebäude in Lebenhan nannte die Forscherin als neues Objekt. In dem war einst eine Gaststätte untergebracht. Unter einigem Schmunzeln deutete Landrat Thomas Habermann einige Jugenderinnerungen an das Gebäude an.

Wallanlage entdeckt

Markus Ullrich schließlich erwähnte ein Bodendenkmal westlich von Wechterswinkel. Auf Luftaufnahmen, bei denen digital der Waldbewuchs weggenommen wurde, fand man zum Beispiel eine fast kreisrunde Wallanlage von etwa 50 Metern Durchmesser, die entweder dem frühen Mittelalter, vielleicht sogar schon der Zeit um 3000 vor Christus zuzurechnen ist. Ullrich und seine Kollegen wollen dazu weitere Untersuchungen vornehmen.

Habermann jedenfalls freut sich schon auf das fertige Werk, es sei ein wichtiger Beitrag zur Geschichtsschreibung des Landkreises.

 
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