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Alsleben
Bürger wehren sich gegen geplante Windkraftanlagen
Mit viel Eigenleistung wurde der neue Stellplatz an der Feuerwehr in Alsleben errichtet. Dafür sagte Bürgermeister Michael Custodis den Freiwilligen ein Dankeschön.
Foto: Hanns Friedrich | Mit viel Eigenleistung wurde der neue Stellplatz an der Feuerwehr in Alsleben errichtet. Dafür sagte Bürgermeister Michael Custodis den Freiwilligen ein Dankeschön.
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 30.03.2025 03:29 Uhr

Heftige Diskussionen rankten sich bei der Bürgerversammlung im Gasthaus Grüner Baum in Alsleben um im Regionalplan vorgesehene Windkraftanlagen. "Windräder verschandeln unser Landschaftsbild, wir wollen sie auf keinen Fall." Diesen Aussagen der Alslebener schloss sich auch Bürgermeister Michael Custodis an und machte deutlich, dass der Gemeinderat hinter dem Bürgerwillen stehe. Allerdings seien die Möglichkeiten, dies von kommunaler Seite aus zu verhindern, sehr gering.

Letztendlich seien die Angebote der Werber, die zurzeit in Alsleben unterwegs sind, sehr lukrativ. "Da ist viel Geld im Spiel." Der Bürgermeister sagte, dass auch Landrat Thomas Habermann sich einsetzt und ein Brief an den Planungsverband Main-Rhön ging, der allerdings bisher nicht behandelt wurde.

Windräder sind nach Meinung der Bevölkerung unerwünscht und würden das Landschaftsbild verschandeln.
Foto: Hanns Friedrich | Windräder sind nach Meinung der Bevölkerung unerwünscht und würden das Landschaftsbild verschandeln.

"Wir versuchen auf jeden Fall aus diesen Vorrangflächen heraus zu kommen," versprach Michael Custodis. Unfair sei weiter, dass die Werber den Grundstückseigentümern vermitteln, dass die Gemeinde Windanlagen befürwortet. "Das stimmt nicht!" Alslebener verstanden auch nicht, was die Windräder antreiben soll, denn "wir haben hier doch kaum Wind." Dazu wusste das Ortsoberhaupt, dass dies zunächst keine Rolle spiele. Erst, wenn die Genehmigung vorliege, werde das geprüft. "Wir werden auf jeden Fall dranbleiben und lassen uns nicht mit einem Nein abspeisen." Anfragen kamen zur geplanten Stromtrasse aus Thüringen, die eventuell die Gemeinde berühren könne. Hier wisse man kaum etwas, sagte Michael Custodis.

Es ging dann um eine Ausschilderung an den Stichstraßen. Hier sei es für den Rettungsdienst wichtig, dort die Hausnummern zu sehen. Gleiches gilt für ein weiteres Anwesen im Außenbereich von Alsleben. Hier soll deshalb eine Hausnummer vergeben werden. Christoph Wohlfart wollte wissen, was mit dem ehemaligen Kindergarten geschieht. Dort hatte es gebrannt und das Haus ist seitdem unbewohnbar. In Alsleben fürchtet man, dass eine Bauruine stehen bleibt. Die Reinigungspflicht wurde ebenso angesprochen, wie überhängende Hecken an Gehwegen und am Saaleweg nach Bad Königshofen. Der Bürgermeister wird die Grundstückseigentümer noch einmal darauf verweisen.

Der ehemalige Kindergarten von Alsleben steht seit einem Brand im vergangenen Jahr leer. In Alsleben fürchtet man, dass eine Bauruine stehen bleibt.
Foto: Hanns Friedrich | Der ehemalige Kindergarten von Alsleben steht seit einem Brand im vergangenen Jahr leer. In Alsleben fürchtet man, dass eine Bauruine stehen bleibt.

Was tun gegen die drastisch zurückgehenden Geburtenzahlen? Die Alslebener schlugen eine Kinderprämie der Gemeinde vor. Dazu sagte der Bürgermeister, dass man hier schon tätig ist und unter anderem Gutscheine an die junge Familie gibt. Die Verteuerung beim Trinkwasser wurde angesprochen. Das Problem liege daran, dass Alsleben das Trinkwasser zu 78 Prozent aus Bundorf bezieht. Da habe die Gemeinde kein Mitbestimmungsrecht. Aktuell gebe es verschiedene Baumaßnahmen, die finanziert werden müssen. Deshalb sollte man mit dem Wasser haushalten. Hingewiesen hat das Ortsoberhaupt auf den geplanten Trinkwasseranschluss der Ködeltalsperre. Hierzu müssten jedoch 50 Kilometer Wasserleitungen gelegt werden. Wie es weitergeht und wer das bezahlen soll, sei noch unklar.

Zum Naturfriedhof Alsleben hieß es, dass hier alle Erwartungen übertroffen wurden. Der Verein Naturfriedhof St. Ursula gebe bei Renovierungen, wie kürzlich an der Ursulakapelle auch einen Zuschuss. Dank galt den Freiwilligen beim Stellplatzbau der Feuerwehr in Alsleben. In Alsleben sei an der Fränkischen Saale eine Flachwasserzone geplant, sagte der Bürgermeister. Er sprach den Glasfaserausbau an. Vorausschauend habe man sogar Scheunen bei der Verlegung mit Glasfaser eingebunden, denn es könnte hier ja einmal ein Wohnhaus entstehen. Ein Baumkataster wurde erstellt und alle Bäume darin aufgezeichnet. Alina Custodis stellte die neue Homepage der Gemeinde Trappstadt mit dem Ortsteil Alsleben vor. Bürgermeister Michael Custodis dankte schließlich seinem Gemeinderat, seinem Stellvertreter Peter Lindemann, den Bauhofmitarbeitern und den Bürgern für den fairen, respektvollen Umgang miteinander.

 
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  • Gerhard Zwierlein
    Windvorrangebiete:: " Allerdings seien die Möglichkeiten, dies von kommunaler Seite aus zu verhindern, sehr gering."Es scheint ganz einfach zu sein, während in Trappstadt neue Windvorrangebiete ausgewiesen werden sollen, werden gleichzeitig in Großbardorf drei Windgebiete abgeschafft. Der Unterschied zu Alsleben/Trappstadt: Bürgermeister Custodis ist kein Landrat - Bürgermeister Demar in Großbardorf schon. Darin liegt der Unterschied. Es geht offensichtlich ganz einfach: stellvertretender Landrat müsst man als Bürgermeister sein! Mehr brauchts nicht....dann dürfen Windräder statt auf dem Acker (drei gestrichene WK Flächen der Gemeinde Großbardorf) auch gerne in den Wald. Sogar - und dass muss man sich mal vor Augen führen - wenn dadurch das gesamte Waldgebiet des Bildhäuser Forstes nun durch das vergößerte WK 28 komplett durchschnitten wird. Natura 2000-europäisches Biotopverbund-Netz? Was ist das ? Wald statt Acker - das ist schon krasses Verständnis von Natur und Umwelt!
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