Nudeln mit leckerer Chilisoße, Wurstspezialitäten, Käseprodukte, dazu ein Bier, ein Glas Wein oder eine Saftschorle: Alles in Bio-Qualität und aus der Region. Beim Besuch der "BioRegioRhön" im Kloster Wechterswinkel ließen es sich die Besucherinnen und Besucher gut gehen und erhielten nützliche Informationen. Tipps etwa dazu, wie und was wir für die Artenvielfalt, Wildbienen und andere Insekten im Garten tun können. Aber auch dass viel zu viele Lebensmittel weggeworfen werden, nämlich alljährlich 78 Kilo pro Kopf, oder dass sich aus dem zumeist achtlos abgeschnitten Möhrengrün ein toll schmeckendes Pesto zaubern lässt und, und, und …
Trotz des schlechten Wetters kamen zahlreiche Besucherinnen und Besucher in das Kreiskulturzentrum, wo Ilona Sauer und Maike Hamacher vom Landratsamt Rhön-Grabfeld gemeinsam mit den teilnehmenden Institutionen und Bio-Akteuren einen kunterbunten "Marktplatz für nachhaltige Produkte aus der Region" zusammengestellt hatten.
An den liebevoll dekorierten Ständen wurden Fachgespräche geführt. Es gab etwa Zubereitungsvorschläge, aber auch die Möglichkeit, aus dem breiten Spektrum der angebotenen Waren, Gesundes und Nützliches zu kaufen.
Gerne probierten die Besucherinnen und Besucher ein Stückchen Fairtrade-Schokolade aus Ghana, eine Kakaobohne oder einen Brotaufstrich. Aus der gesamten Region waren Erzeuger, Direktvermarkter, Ziegenzüchter, Landmetzger, Imker, Schnapsbrenner, Bierbrauer, Winzer, Naturkost- und Naturwaren-Ladeninhaber gekommen, um für sich, ihre Produkte und ihre Arbeit zu werben.
Während die jüngsten Besucher vom Messestand des Umweltbildungsteams vom Naturpark und Biosphärenreservat Rhön auf einem selbstgebastelten Steckenpferd nach Hause "reiten" konnten, wurden den Erwachsenen Vorträge im benachbarten Vereinsheim der Wechterswinkler Klosterschützen angeboten.
Projektmanagerin Maike Hamacher stellte die Öko-Modellregion Rhön-Grabfeld mit ihren Handlungsfeldern Erzeugung, Verarbeitung/Vermarktung, Außer-Haus-Verpflegung sowie Info und Bildung vor. Positiv hervor hob sie, dass seit 2016 der Anteil der Biobetriebe von 15,3 auf 20 Prozent geklettert ist und sich der Flächenanteil sogar mehr als verdoppelt hat. Der Freistaat fördere den Landkreis auch in den kommenden sieben Jahren finanziell als Öko-Modellregion. Ihr Lieblingsprojekt sei die "Bio-Brotbox-Aktion", die bereits 80 Prozent der Erstklässler zur gesunden, nachhaltigen Ernährung geführt habe. Stolz sei sie auch auf die Premiere des "Bio-Einkaufsführers".
In einem weiteren Vortrag zeigte die Projektmanagerin Wege und Sackgassen hin zum nachhaltigen Konsum auf, während Thomas König von der Rhön GmbH über die Dachmarke Rhön und die Definition von Regionalität aufklärte. Er stellte neue Projekte zur Marke "Qualitätssiegel Rhön" vor, verhehlte dabei aber auch nicht, dass es Probleme bei der Vermarktung der regionalen Milch sowie bei der Fleischverarbeitung gebe.
Schließlich referierten noch Daniel Frank vom Permakulturverein Waldgeister zum Thema "Nahrung für den Planeten- Nährstoffkreisläufe zu Hause schließen" und Sonja Krüger vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten über die "LebensART – Bio-regional essen und trinken".