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Strahlungen
Die Bevölkerung von Strahlungen leistete knapp 5000 ehrenamtliche Stunden im Gegenwert von 420.000 Euro
Erich Heinrich, Vorsitzender des Feuerwehrvereins, trägt sich ins Goldene Buch von Strahlungen ein.
Foto: Brigitte Chellouche | Erich Heinrich, Vorsitzender des Feuerwehrvereins, trägt sich ins Goldene Buch von Strahlungen ein.
Brigitte Chellouche
 |  aktualisiert: 10.02.2024 01:02 Uhr

Eine festliche Dreifachfeier stand am Wochenende in Strahlungen an. So wurde nicht nur das neue Feuerwehrgebäude gesegnet, sondern auch gleichzeitig das neue Kinderfeuerwehrauto mit Weihwasser bespritzt. Schließlich wurde noch der 140. Geburtstag der Feuerwehr Strahlungen gefeiert. Und alles bei strahlendem Sonnenschein. Wie heißt es so doch: Strahlungen strahlend schön.

Nach dem Festgottesdienst zog ein Festzug von der Kirche durch das Dorf zum Feuerwehrhaus. Direkt im Anschluss segnete Pfarrer Andreas Hutzler Gebäude und Kinderfeuerwehrauto. Mit Gebeten und Fürbitten für die Feuerwehr und das Dorf bat er um Gottes Segen. Bürgermeister Johannes Hümpfner machte den Anfang des großen Reigens der Grußwortredner. 140 Jahre gebe es nun die Strahlunger Feuerwehr. Sie wurde am 20. Mai 1883 gegründet. Die Gründungsurkunde stammt vom 12. Juli 1883.

Pfarrer Andreas Hutzler segnete das neue Feuerwehrhaus in Strahlungen.
Foto: Brigitte Chellouche | Pfarrer Andreas Hutzler segnete das neue Feuerwehrhaus in Strahlungen.

Damals wurde die Wehr gegründet, um Leid und Armut der Bevölkerung zu verhindern. Die Gebäude bestanden aus Strohdächern und Lehmsteckwerk. Einen Versicherungsschutz gab es nicht. Ein Brand bedeutete für die Bürger ein Verlust von allem Hab und Gut.

Die Wehr wurde kontinuierlich verstärkt und erweitert, bis zum heutigen Neubau des Feuerwehrhauses. Ein wichtiger Punkt war zudem im Jahre 1999 die Gründung des Feuerwehrvereins. Sein Dank galt allen Feuerwehrkameradinnen und -kameraden, die immer vor Ort sind, wenn sie von den Bürgern gebraucht werden.

Dank an Vorgängerin Karola Back

Mit dem Rückblick auf den katastrophalen Zustand der Gerätehalle leitete Hümpfner in den zweiten Teil der Feier ein, in die Fertigstellung des neuen Anbaus und die Sanierung der Gerätehalle. Zuerst  galt sein Dank seiner Vorgängerin im Bürgermeisteramt, Karola Back. Sie habe zu allem den Anstoß gegeben. Ihre Bemühungen um einen Standort und ihr Durchhaltevermögen bei den finanziellen Gesichtspunkten sei bewundernswert gewesen, sagte Hümpfner.

Sie habe immer wieder Mut für das Projekt gemacht. Der nächste Dank ging an zweiten Bürgermeister Bernhard Burger. Er stellte der Gemeinde sein Elternhaus, die ehemalige Scheune mit Bauplatz und Nebengebäude, zu einem fairen Preis zur Verfügung. Erst durch diese Handeln konnte die jetzige Lösung ermöglicht werden.

Ehrungen verdienter aktiver Feuerwehrmänner durch MdL Steffen Vogel. Landrat Thomas Habermann und KBR Stefan Schmöger
Foto: Brigitte Chellouche | Ehrungen verdienter aktiver Feuerwehrmänner durch MdL Steffen Vogel. Landrat Thomas Habermann und KBR Stefan Schmöger

Hümpfner bedankte sich weiterhin bei allen am Bau mitwirkenden Firmen, vom Architekten über den Verputzer bis hin zum Schreiner. Sie alle hätten viele Arbeiten ehrenamtlich ausgeführt. Und natürlich dankte er seinen Feuerwehrlern. 4985 ehrenamtliche Arbeitsstunden haben sie erbracht und somit über 420.000 Euro für die Gemeinde eingespart. "Das muss man erstmal im Raum stehen lassen", sagte er.

Großer Beifall dafür kam von den Besuchern des Festes. Stellvertretend für alle diese Helfer bedankte er sich bei Erich Heinrich, dem Vorsitzenden des Feuerwehrvereins. Heinrich habe alleine über eintausend ehrenamtliche Stunden für diesen Bau geleistet. Ein besonderer Dank galt zudem allen Geldspendern. Es wurden über 48.200 Euro Geldspenden registriert. Auch die NES-Allianz trug ihr Scherflein dazu bei. Die Einbauküche wurde über das Regionalbudget gefördert, verkündete der Bürgermeister erfreut.

Landrat erinnert an schwierige Geburt

MdL Steffen Vogel als Schirmherr betonte die Bedeutung der Feuerwehren, besonders der Freiwilligen Feuerwehren. 10.000 Berufsfeuerwehrleute stünden 300.000 ehrenamtlichen Feuerwehrleuten gegenüber. "Was wären wir ohne Euch?". Das könnte der Staat gar nicht finanziell stemmen, war hier ehrenamtlich geleistet werde. Landrat Thomas Habermann fasste sich kurz. Es sei eine schwierige Zeugung gewesen, die Geburt war auch nicht einfach, aber das Kind sei gut gelungen, schmunzelte er.

Seine große Anerkennung für die vielen ehrenamtlichen Stunden Arbeit sei allen Helfern gewiss. Die Strahlunger Wehr sei Vorbild für alle Feuerwehren im Landkreis dank Erich Heinrich. Diesem wurde dann auch eine besondere Ehrung zuteil. Er durfte sich ins Goldene Buch der Gemeinde Strahlungen eintragen, wegen besonderer Leistungen.

Die Fahnenabordnung der Strahlunger Vereine bei der Segnung des neuen Feuerwehrhauses.
Foto: Brigitte Chellouche | Die Fahnenabordnung der Strahlunger Vereine bei der Segnung des neuen Feuerwehrhauses.

Die ehemalige Bürgermeisterin Karola Back wirkte sichtlich gerührt, als sie sich für die Wertschätzung aller bedankte. "Es ist ein besonderer Tag für mich", sagte sie. Für den Dorf- und Heimatverein Rheinfeldshof betrat Harald Geis die Bühne, gratulierte und brachte einen Scheck über 2.000 Euro mit. "Die Feuerwehr braucht Wertschätzung", betonte er.

Ehrungen verdienter Mitglieder

Die Ehrungen von verdienten Feuerwehrleuten bildete den Abschluss der Dreifachfeier in Strahlungen. KBR Stefan Schmöger zeichnete für 40 Jahre aktiven Dienst bei der Feuerwehr Albert Holzheimer aus Strahlungen aus. Für 25 Jahre bei der Feuerwehr Salz erhielten Markus Gessner, Christoph Schlereth und Georg Pohensky das Ehrenzeichen.

Die beiden Damen, die Erich Heinrich während des Neubaus vom Feuerwehrhaus besonders am Herzen lagen. Links seine Partnerin Monika Bömmel, rechts Karola Back, ehemalige Bürgermeisterin von Strahlungen.
Foto: Brigitte Chellouche | Die beiden Damen, die Erich Heinrich während des Neubaus vom Feuerwehrhaus besonders am Herzen lagen. Links seine Partnerin Monika Bömmel, rechts Karola Back, ehemalige Bürgermeisterin von Strahlungen.
 
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  • O. S.
    Ein super Leistung die die Kameraden, die Gemeinde und alles anderen geleistet haben. Schon seid dem Mittelalter sind Städte und Gemeinden für die Feuerwehr zuständig. Ich finde das der Staat sich dort aus der Verantwortung stiehlt. Er fördert zwar, aber nicht im ausreichenden Maße wie es nötig wäre. Um jedes Löschfahrzeug, Ausrüstung und Gerätehaus muss gerungen werden. Wenn man in der Presse ließt wie lange es dauert Fahrzeuge und Ausrüstung zu besorgen oder ein neues Gerätehaus zu bauen fragt man sich ob wir immer noch im Mittelalter sind. Der Staat verteilt doch sonst Steuergeld für alles in der Welt. Warum werden die Wehren und die ehrenamtlichen Feuerwehrler nicht so ausgestattet wie es sich gehört, ohne ständig bei Städten und Gemeinden als Bittsteller vorstellig werden zu müssen?.
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