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SALZ
Die App für kompaktes Wissen entwickelt
Im Garten seiner Eltern: Ab und an zieht es Thomas Balling, Mitgründer von Blinkist, immer wieder nach Hause. Der 26-Jährige stammt aus Salz bei Bad Neustadt.
Foto: Ines Renninger | Im Garten seiner Eltern: Ab und an zieht es Thomas Balling, Mitgründer von Blinkist, immer wieder nach Hause. Der 26-Jährige stammt aus Salz bei Bad Neustadt.

Von unserem Redaktionsmitglied

Ines Renninger

 |  aktualisiert: 07.01.2016 14:53 Uhr

Ein Blink, zu deutsch Wimpernschlag, – und man ist schlauer. Zehn Blinks – und man kann mitreden. Das verspricht zumindest das Geschäftsmodell von Tobias Balling und Co. Der 26-jährige aus Salz bei Bad Neustadt hat im August 2012 zusammen mit drei Mitstreitern in Berlin das Jung-Unternehmen Blinkist gegründet.

Ihr Produkt: eine mobile App fürs Smartphone, die Kernaussagen von Sachbüchern in kurzen Leseeinheiten, sogenannten „blinks“, zusammenfasst und diese kleinen Wissenshappen für unterwegs auf dem I-Phone präsentiert.

Das Versprechen von Blinkist: Nur zehn Leseeinheiten (Blinks) in gerade mal 20 Minuten Lesezeit reichen in der Regel aus, um die wesentlichen Inhalte eines Sachbuchs zu verstehen.

Was für ein Buch angemessen ist, kann einer Geschäftsidee nicht ganz abträglich sein, findet die Main-Post und orientiert sich am Blinkist-Modell, um Blinkist zu beschreiben: Zehn Wissenshappen für Tobias Balling und sein Unternehmen, zehn Blinks für Blinkist:

Blink 1: Tobias Balling

Der 26-Jährige, in Bad Neustadt geboren und in Salz aufgewachsen, hat sein Abitur am Gymnasium in Münnerstadt abgelegt und in Bamberg Wirtschaftsinformatik studiert. Seine erste Gründungserfahrung machte Tobias Balling, der schon als kleiner Junge gern gebastelt und getüftelt hat, im Alter von 21 Jahren, als er gemeinsam mit Kommilitonen eine Plattform für E-Learning ins Leben rief.

Seine Diplom-Arbeit schrieb Balling 2012 abends und am Wochenende, weil er zeitgleich das Unternehmen Blinkist gründete.

Blink 2: Ballings Mitgründer

Über Bekannte lernte Balling seine drei Mitgründer Niklas Jansen, Holger Seim und Sebastian Klein kennen. Klein, seines Zeichens Diplom-Psychologe, hatte während seines Studiums Fachliteratur zusammengefasst und per E-Mail an befreundete Kommilitonen geschickt. Daraus wollte die Truppe ein Geschäftsmodell machen. Balling ergänzte das Team mit seiner Erfahrung im Bereich E-Learning und Unternehmensgründung.

Blink 3: Die Gründung

Im August 2012 gründeten die Vier das Jungunternehmen, Anfang dieses Jahres kam ihr Produkt auf den Markt. „Das Schöne am Gründen ist, dass man seine eigene Sache hat. Das ist morgens das Erste und abends das Letzte, woran man denkt“, erklärt Tobias Balling, der mittlerweile mit Mitgründer Klein in Berlin in einer Wohngemeinschaft lebt.

Blink 4: Die Geschäftsidee

Die Erfahrung der Vier: Es gibt so viele interessante Sachbücher auf der Welt, aber man hat zu wenig Zeit sie zu lesen. Ihre Überzeugung: Das muss „ein neueres, zeitgemäßeres Format her, um großartige Ideen und Konzepte aus Sachbüchern erschließen zu können“: die Blinkist-App. Die versteht sich laut Balling aber nicht als Konkurrenz, sondern als „Brücke“ und „Ergänzung“ zum Buch. Wen die Zusammenfassung überzeugt, der kaufe häufig auch das Buch, ist Balling überzeugt.

Blink 5: Die App

Blinkist bringt Bücher aus den Bereichen Buisness & Karriere, Populärwissenschaften, Politik & Geschichte sowie Gesellschaft & Zeitgeschehen in ein kurzes Format. Die einzelnen Wissenseinheiten, „blinks“ genannt, sollen Nutzer in zwei Minuten lesen und verstehen können. Ein Buch hat im Schnitt zehn Blinks. Bislang steht die mobile Blinkist-Anwendung nur für Apple-Produkte zur Verfügung. Sie muss im Internet im App-Store heruntergeladen werden.

Blink 6: Die Investoren

Bei der Umsetzung der Geschäftsidee und der Gründung des Unternehmens wurde Blinkist vom neuen Telekom-Finanzierungsprogramm hub:raum unterstützt.

Blink 7: Das Geschäftsmodell

Die ersten drei Bücher können kostenlos getestet werden, jede weitere Buch-Zusammenfassung kostet bis zu 1,79 Euro, ein Monatsabo mit vollem Zugriff gibt's für 4,49 Euro. Absolute Nutzerzahlen will Tobias Balling nicht nennen, allerdings steige die Zahl der Leser laut Balling kontinuierlich an. „Das Feedback ist sehr gut“, so der 26-Jährige. Auch viele überregionale Zeitungen haben schon über das Berliner Start-Up berichtet.

Blink 8: Das Team

Zwölf Personen arbeiten hauptberuflich im Blinkist-Büro in Berlin. Ein Pool externer freiberuflicher Autoren fasst die Bücher zusammen.

Blink 9: Die Bücher

Bei der Auswahl der populärwissenschaftlichen Sachbücher habe sich das Team zunächst an Bestsellerlisten orientiert, mittlerweile nehme man verstärkt Rücksicht auf Kundenwünsche, so Balling. Besonders beliebt sind Bücher, die Fragen beantworten wie: Wie werde ich glücklich? Wie bin ich erfolgreich? Wie finde ich Freunde?

Blink 10: Die Zukunft

Die Blinkist-Gründer haben in diesem Jahr noch viel vor, Balling umreißt die Pläne mit dem Begriff „Blinkist 2.0“: Schon Ende des dritten Quartals sollen nicht mehr nur Apple-Produkte, sondern alle Plattformen bedient werden können. Bislang ist Blinkist nur auf dem deutschen Markt vertreten, zu diesem Zeitpunkt wollen die Gründer dann auch„international gehen“. Werden momentan zwei neue Zusammenfassungen pro Woche veröffentlicht, sollen es dann zwanzig pro Monat sein. Auch an diversen Kooperationen mit Buchverlagen wird ausgiebig gefeilt.

Die App: So sieht das Blinkist-Angebot aus.
Foto: Blinkist | Die App: So sieht das Blinkist-Angebot aus.
 
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