Was Besucher der Heldburg, wo vor einigen Jahren das Deutsche Burgenmuseum eröffnet wurde, bislang vermissten, war eine Gelegenheit zur Einkehr. Das wird sich in absehbarer Zeit ändern: Wie Dr. Susanne Rott, Pressesprecherin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, jetzt mitteilte, ist der schon seit längerem geplante Neubau einer Gastronomie auf der Heldburg nun auch in finanzieller Hinsicht gesichert.
Der Neubau soll auf dem Gewölbe des ehemaligen Küchenbaus entstehen, wo sich derzeit noch eine Aussichtsplattform befindet, von der man einen herrlichen Blick in die Umgebung hat. Diese soll nun zum Teil überbaut werden. Der Bau ist als leichte vorgefertigte Holzkonstruktion geplant. Etwa 50 Personen werden hier Platz finden. Zusätzlich sind auf der vorhandenen Freiterrasse Sitzmöglichkeiten vorgesehen. „Gestaltung und Materialität des Neubaus orientieren sich mit Stein, Holz, Glas und Kupfer, einer Sockelzone und einem Steildach an bestehende Motive der Veste“, so Rott. „Der Bau ist barrierefrei über eine Rampen- und Treppenanlage erreichbar, ebenso verfügt das künftige Bistro über ein behindertengerechtes WC.“
Nur behutsame Eingriffe in die Denkmalsubstanz
Laut Rott wurde bei der Planung großer Wert darauf gelegt, konstruktive Eingriffe in die vorhandene Denkmalsubstanz zu vermeiden und Belange des Naturschutzes in Einklang mit dem Bau zu bringen. So werde auf den Ausbau der Kellerräume verzichtet, um den Schutz dort lebender Fledermäuse zu gewährleisten. „Zu Lagerzwecken wird lediglich in einen der beiden Keller eine Box eingestellt, die den Lebensraum der Tiere nicht beeinträchtigt“, sagt die Pressesprecherin.
Der Neubau sei ein gemeinsames Projekt der Stadt Heldburg und der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, mit knapp 560 000 Euro gefördert durch das Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum und der Thüringer Staatskanzlei mit 300 000 Euro. Die Stadt Heldburg sei Bauherrin, die Planung erfolge über die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten. Für die Planungen setze die Stiftung circa 200 000 Euro ein. „Die Gesamtkosten für den Neubau liegen bei gut einer Million Euro“, so Susanne Rott, die davon ausgeht, dass mit den Bauarbeiten in diesem Jahr begonnen werden kann. „Abgeschlossen werden sollen die Bauarbeiten dann im kommenden Jahr.“
Jahresprogramm für das Burgenmuseum steht
Neben den Planungen für den Gastronomiebau konnten kürzlich auch das Jahresprogramm 2020 des Deutschen Burgenmuseums fertig ausgearbeitet werden. Laut Museumsdirektorin Dr. Adina Christine Rösch will das Museum mit zahlreichen Aktionstagen, der „Sonntags auf der Burg“-Veranstaltungsreihe und zwei spannenden Ausstellungen 2020 seine Besucher wieder in die faszinierende Welt der Burgen und des Mittelalters entführen. Kinder und Jugendliche dürfen sich auf ereignisreiche Ferienprogramme freuen.
Für alle Besucher der Heldburg interessant: Ab April ist die Ausstellung „Steinreich oder auf den Hund gekommen? Redewendungen des Mittelalters“ zu sehen. Im August wird die Sprichwort-Ausstellung abgelöst von der Ausstellung „Die Falknerei _ Die Jagd mit den Herrschern der Lüfte“, die in Kooperation mit der Erlebnisfalknerei Tambach entsteht.
Walter Bauer öffnet seine Fotoschatzkiste
Im Oktober öffnet der Heldburger Sammler Walter Bauer dann seine Fotoschatzkiste. Die Fotografien, die in der Ausstellung „Die Veste Heldburg im Wandel der Zeit. 30 Jahre Wiedervereinigung“ gezeigt werden, erzählen die Geschichte der Veste Heldburg in den vergangenen Jahrzehnten. Wie schon im letzten Jahr erscheint auch dieses Jahr ein 20-seitiger Flyer zum Veranstaltungsprogramm des Deutschen Burgenmuseums.
Das Museum im Internet: www.deutschesburgenmuseum.de