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Bad Neustadt
Deutsche Post: Die "Weihnachtsmänner" in Gelb am Anschlag
Besuch bei der Deutschen Post in Bad Neustadt: Pakete bis unters Dach, die Mitarbeiter arbeiten am Anschlag. Wie sind 2019 die Fristen, damit die Weihnachtspost rechtzeitig ankommt?
Die Paketflut beim Zustellstützpunkt der Deutschen Post in Bad Neustadt, Am Altenberg (Archivfoto aus 2018).
Foto: Christian Hüther | Die Paketflut beim Zustellstützpunkt der Deutschen Post in Bad Neustadt, Am Altenberg (Archivfoto aus 2018).
Christian Hüther
 |  aktualisiert: 27.04.2023 09:11 Uhr

Hier ein Paket mit einem lächelnden Smiley eines bekannten Versandunternehmens, da eines mit einem Parfüm-Symbol oder gar der ganz schwere Karton mit einem neuen Fernseher. All das wird auch 2019 wieder unter den Weihnachtsbäumen  liegen, unter anderem im Landkreis Rhön-Grabfeld. Aber auch nur, weil die „Weihnachtsmänner“ der Deutschen Post und ihre Kollegen der anderen Zustellunternehmen derzeit alle Hände voll zu tun haben, der Paketflut der Deutschen und auch der Rhöner Herr zu werden.

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Bad Neustadt, „Am Altenberg“. Nach dem Umzug aus der Meininger Straße/Ecke Franz-Marschall-Straße hat im dortigen Industriegebiet in der Theodor-Jopp-Straße mit dem Zustellstützpunkt der Deutschen Post die Farbe Gelb Einzug gehalten. Es ist kurz vor 9 Uhr an einem in diesen Tagen nicht normalen Dezember-Werktag für die Mitarbeiter. "Ich schaue mal kurz nach, ob für mich noch etwas gekommen ist. Aber ich bekomme in mein Auto sowieso nicht mal mehr eine Hand hinein, so voll ist das", beschreibt es eine Mitarbeiterin mit einer gewissen Portion Galgenhumor.

Mitarbeiter sind im roten Bereich

Diese Portion Galgenhumor haben momentan alle der rund 35 Beschäftigten mit an Bord ob der schier unendlichen Menge an Briefen und vor allem "Paketen, Paketen, Paketen". Die Mitarbeiter sind am Anschlag, im roten Bereich. Und doch wird diese Flut jeden Tag bewältigt. „Manchmal habe ich mich selbst schon gewundert, wie wir das immer wieder hinbekommen", erzählt Ewald Johannes, einer der beiden Teamleiter des Stützpunktes. Er kümmert sich gemeinsam mit Stefan Wehner in der Koordination darum, dass Briefe, Zeitungen und Pakete in die einzelnen Haushalte des Landkreises flattern - Tag für Tag.

Johannes ist auch mit verantwortlich dafür, dass der Landkreis Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit ist. Nach Bonn war Bad Neustadt der zweite Standort Deutschlands, an dem die elektrisch angetriebenen StreetScooter der Post auf die Straßen gingen. „Wir sind ja schließlich auch eine Elektromobilitätstadt“, erzählt er lächelnd.

Jeder besitzt ein eigenes Reich

Damit mit diesen aber auch die vielen Sendungen verteilt werden können, wird ab 6.30 Uhr am Morgen in den großen Hallen des Post-Stützpunktes ohne Ende gewuselt. Darunter ist seit 18 Jahren auch Claudia Hawer, die wie jeder Mitarbeiter in der Halle ein eigenes Reich besitzt. Sie ist für den Zustellbereich "97618-20", also Unsleben zuständig.

Ordnung ist alles. Claudia Hawer sortiert die Postsendungen für ihre Tour nach Unsleben in die jeweiligen Straßenfächer ein. 
Foto: Christian Hüther | Ordnung ist alles. Claudia Hawer sortiert die Postsendungen für ihre Tour nach Unsleben in die jeweiligen Straßenfächer ein. 

Bis sie sich täglich um 9 Uhr auf den Weg nach Unsleben macht, ist jede Menge Vorarbeit nötig. Während kleinere Kurzbriefe von einer Maschine vorher sortiert werden, muss sie das "Langholz", also zum Beispiel Zeitungen, Kataloge oder größere Briefe vorher aus dem Fach ihres Bezirkes in der Mitte der Halle holen. Danach sortiert Hawer die Sendungen an ihrem Arbeitsplatz nach den jeweiligen Straßennamen und Hausnummern für die vorgegebene Tour. Gerichtspost oder Einschreiben benötigen eine besondere Behandlung und müssen vorher eingescannt werden.

Ein Paket wird mehrfach angepackt

Und dann sind da ja noch die Pakete in der großen, angrenzenden Halle, die schließlich im Falle von Hawes zu den mehr als 600 Haushalten nach Unsleben sollen. "So ein Paket habe ich dann mehrfach pro Tag in der Hand", sagt sie, in der Hoffnung, dass der Kunde später auch zuhause ist und es persönlich entgegennehmen kann. "Da wäre uns manchmal wirklich geholfen, wenn die Leute Ablageverträge beispielsweise für die Garage abschließen würden", erzählt die Zustellerin.

Auch Hawers vollgeladener und bereits vorgewärmter und enteister Streetscooter ("Ich liebe das Ding") ist an diesem Tag voll bis unter das Dach. Alleine 131 Pakete liefert sie selbst an diesem Tag bis zum offiziellen Dienstende um kurz vor 16 Uhr aus, elf Millionen sind es derzeit täglich deutschlandweit. Organisation ist alles, um nicht wild in ihrem Auto nach einem Paket oder Brief suchen zu müssen. Ein über 20 Kilogramm schweres hievt sie dann in den ersten Stock in eine Zahnarztpraxis. "Ein echter Knochenjob", sagt nicht nur sie. Rekord an diesem Tag für sie ist eines mit 31 Kilo, mit dem schon ein Mann zu kämpfen hätte.

Trotz des Stresses ist die Zustellerin, die in Unsleben an jeder Ecke gegrüßt wird, immer gut gelaunt. "Man ist sein eigener Herr und hat immer Kontakt mit Menschen", antwortet sie auf die Frage, warum ihr der Job seit dem ersten Tag, ob bei Hitze, Regen oder Kälte so viel Spaß macht.

Bei einer kleinen Aufmerksamkeit geht einem das Herz auf

Das kann auch eine Tierärztin bestätigen, quasi eine "Stammkundin" von Hawer aufgrund der täglichen Medikamentenlieferungen. Sie kann sich auch an diesem Tag auf das kontinuierliche Erscheinen der "Frau in Gelb" verlassen, was sie sehr schätzt. "Und wenn man dann jetzt vor Weihnachten noch eine kleine Aufmerksamkeit der Menschen bekommt, geht einem das Herz auf", spricht Hawer weiter.

Jede Menge der gelben, elektrischen Postflitzer sind im Landkreis Rhön-Grabfeld unterwegs. 
Foto: Christian Hüther | Jede Menge der gelben, elektrischen Postflitzer sind im Landkreis Rhön-Grabfeld unterwegs. 

Aber auch sie kann sich wie ihre Kollegen ob der Paketflut in der Vorweihnachtszeit "nicht zerteilen". Deswegen schickt die Post jetzt "Weihnachtsmänner", wie sie sich wörtlich nennt, mit auf die Routen. Diese übernehmen die Paketauslieferung von einzelnen Straßen. Das Pensum wäre sonst nicht zu schaffen.

Noch mehr Pakete in Zukunft? 

Und dieses wird in den kommenden Jahren laut der Schätzung von Teamleiter Ewald Johannes noch zunehmen. "Denn die Jüngeren wachsen ja auch in das Internet hinein und bestellen dann online". Und dann wird es für Johannes und Co. an ihrem eigentlich ja noch recht neuen Zustellstützpunkt noch enger werden.

Zeit, etwas durch zu schnaufen haben die "gelben Weihnachtsmänner" auch nach dem Fest nicht wirklich. Dann kommen Rückläufer von Weihnachtsgeschenken, Jahresrechnungen von Unternehmen oder neue Versandkataloge. Und irgendwie wird dann diese Flut auch wieder bewältigt werden.

Weihnachtsgeschenke per Post: Diese Fristen müssen 2019 eingehalten werden
Nicht immer kann man seinen Liebsten die Weihnachtsgeschenke an den Festtagen persönlich übergeben. Als Alternative werden sie dann meistens verschickt. Damit die Sendung auch rechtzeitig bis Heiligabend ankommt, müssen folgende Fristen eingehalten werden:
Deutsche Post und DHL: Bei nationalen Privatkundenpaketen verspricht die Deutsche Post eine rechtzeitige Zustellung bis zum 24. Dezember, wenn die Pakete bis Freitag, 20. Dezember, 18 Uhr in Paketshops, Filialen und Packstationen aufgegeben werden. In ausgewählten Postbankfilialen gilt die Frist sogar noch bis Samstag, 21. Dezember, 10 Uhr. Wird beim Versand DHL ExpressEasy gewählt, soll die rechtzeitige Zustellung auch noch bei Abgabe am Montag, 23. Dezember erfolgen. Für einen Versand in Nachbarländer ist der späteste Abgabetermin Dienstag, der 17. Dezember, wenn die Option "Service Premium" gewählt wird. Für eine rechtzeitige Zustellung von Weihnachtsbriefen müssen diese bis spätestens Samstag, 21. Dezember, abgegeben werden.
DPD: DPD empfiehlt für eine rechtzeitige Zustellung, dass Standardpakete innerhalb Deutschlands bis spätestens Freitag, 20. Dezember, 12 Uhr abgebeben werden sollen. Expresspakete innerhalb Deutschlands können bis spätestens Montag, 23. Dezember, 12 Uhr versenden werden. Für Pakete mit dem Ziel EU-Länder gilt der Stichtag Mittwoch, 18. Dezember.
Hermes: Pakete innerhalb Deutschlands sollen laut Hermes bis Freitag, 20 Dezember, spätestens 12 Uhr, in Hermespaketshops abgegeben werden. Wird gewünscht, dass ein Hermesbote das Paket an der Haustür abholen soll, muss der Auftrag bis spätestens Donnerstag, 19. Dezember, gestellt werden. Die letzte Abholung erfolgt dann schließlich einen Tag später. 
UPS: Auch hier muss die Paketabgabe bis Freitag, 20. Dezember, spätestens 12 Uhr, erfolgt sein. Für Expresspakete gilt als spätester Aufgabetermin Montag, 23. Dezember, um 12 Uhr. Bei Paketen mit einem internationalen Ziel bewegt sich die Annahmefrist zwischen dem 13. und spätestens Donnerstag, den 19. Dezember. Die Lieferfristen basieren dabei auf den durchschnittlichen UPS- Laufzeiten und können daher je nach Zielland variieren. 
GLS: Pakete, die bis spätestens Freitag, den 20. Dezember, um 12 Uhr beim Paketdienst abgegeben werden, werden in der Regel auch noch pünktlich bis Heiligabend ausgeliefert. Beim Versand in EU-Nachbarländer empfiehlt GLS Donnerstag, den 19. Dezember, als spätesten Abgabetermin. Beim Paketversand in die übrigen, europäischen Ländern, sollte das Paket bis spätestens Mittwoch, 18. Dezember, fertig gepackt und abgegeben werden. 
 
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