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BAD NEUSTADT
Der westfälische Patient
Michael Nöth
 |  aktualisiert: 03.06.2017 03:41 Uhr

Zum zweiten Mal ist Daniel Stephan vom TBV Lemgo in der Handchirurgie in Bad Neustadt am Daumen operiert worden.

Vom Schnee, den er auf den Rhöner Kuppen von seinem Zimmerfenster aus liegen sieht, hat der westfälische Patient nichts. Kein Wunder. Daniel Stephan, Deutschlands Handballer des Jahres, kann derzeit nicht einmal einen Schneeball formen mit seiner rechten Hand. Die ist am Mittwoch im wieder winterlichen Bad Neustadt operiert worden. Das nach der ersten Operation falsch verwachsene Sattelgelenk am Daumen hat Professor Ulrich Lanz nun durch eine Sehne fixiert. "Diese Fehlstellung hing nicht mit der ersten Operation hier zusammen. Der damalige Eingriff ist gut verlaufen. Mich traf eben das Restrisiko, das bei jeder Operation bleibt", erklärte der 26-jährige Spielmacher vom Tabellenzweiten der Bundesliga.

Der neuerliche Eingriff sei gut verlaufen, "obwohl es komplizierter war als erwartet. Denn die OP dauerte zweieinhalb Stunden", sagte Stephan, sein Lächeln langsam wieder findend. Heute wird ihm ein Gipsverband angelegt. Den muss der Welthandballer des Jahres 1998 sechs Wochen tragen.

Als er das sagt, verzieht sich seine Miene wieder: "Das wird eine harte Zeit!" Auch die danach. Denn nach sechs Wochen sind die Muskeln atrophiert an der Wurfhand. Die müssen in der Reha wieder aufgebaut werden. "Aber diesmal lasse ich mir Zeit. Nach der ersten Operation war das nicht unbedingt der Fall. Ich will ganz gesund werden und fit sein für die neue Saison sowie natürlich für Olympia in Sydney", sagt der Sportstudent. Dabei lächelt er wieder.

Er fühle sich in Bad Neustadt sehr gut aufgehoben. Professer Lanz sei eine Koryphäe in Sachen Handchirurgie und kümmere sich bestens um seine Patienten, bestätigt Stephan. "Der Aktienkurs der Klinik kann weiter steigen", lobt der Lemgoer, der auch eine Ausbildung als Banker genossen hat.

Dennoch: Am Samstag aber möchte er wieder zurück ins Lipperland. Wenn es die Ärzte erlauben. Da spielt sein TBV Lemgo im Europacup der Pokalsieger, Viertelfinale gegen Dunaferr Sportegyesület aus Ungarn. Daniel Stephan möchte gerne dabei sein. Als Zuschauer natürlich. Denn werfen kann er höchstens mit links.

 
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