
"Hoch auf dem gelben Wagen", sang einst Bundespräsident Walter Scheel: Und auch hoch auf einem Wagen stehend machte sich der Gemeinderat Aubstadt ein Bild von "seinem Wald." Mit dabei: der neue Förster Florian Höhn.
Er nannte die Pflege des Aubstädter Walds eine "Herausforderung". Es gebe zwar einige Probleme, die zu lösen seien, aber letztendlich sei dies auch eine Chance für die Zukunft der Waldbewirtschaftung. Bei der Neuanpflanzung von Eichen sei der Eichelhäher quasi mit eingebunden. Er habe die Eigenschaft, dass er die Eicheln als Wintervorrat sammelt, dann aber die Verstecke oft nicht mehr findet. "Dabei hat er die ganz tolle Eigenschaft, die Eicheln dort zu vergraben, wo sie auch perfekt wächst."
Ein Problem bleibe im Aubstädter Wald der Befall durch Käfer und damit freiwerdende Flächen. Diese müssen ja wieder bepflanzt werden, was Kosten für die Kommune mit sich bringe. "Deshalb ist es in den nächsten Jahren schwierig, mit dem Wald Geld zu erwirtschaften und die Verluste im Rahmen zu halten."
Das Prachtkäfer-Problem macht Arbeit
In Aubstadt gibt es 65 Hektar Gemeindewald, ohne den Wald der Körperschaften. Davon wurden bisher vier Hektar, früher Fichtenbestand, bereits aufgeforstet. Aktuelles Problem ist auch in Aubstadt der Prachtkäfer. Bürgermeister Burkhard Wachenbrönner sagte dazu, dass die Gemeinde, aufgrund des Forstbetriebsplanes jährlich 450 Festmeter Holz schlagen müsse. Durch den Borkenkäferbefall waren es im Jahr 2022 aber rund 2000 Festmeter.
Wichtig sei die Pflege, die im Gemeindewald von Mitarbeitern des Bauhofs übernommen wird. Erfreulich nannte Florian Höhn im Aubstädter Wald den Laubholzbestand von 58 Prozent. Dem gegenüber stand der Nadelholzanteil von 42 Prozent: "Wir legen nun Wert auf die Eiche mit einem Anteil von 25 Prozent und das Edellaubholz mit 15 Prozent."
Den Laubholzanteil hochschrauben
Zufrieden sei man mit den Tannen-Beständen. Wichtig sei es trotzdem, den Laubholzanteil hochzuschrauben. Gerade das Edellaubholz sei wärmebedürftig, und das mache sich im Klimawandel bemerkbar. Zurzeit werden außerdem die Esskastanie und die Schwarzkiefer vermehrt gepflanzt.

Immer wieder verweist der Förster auf die Naturverjüngung mit Kirsche, Eiche, Buche und Elsbeere. Da müsse man eigentlich selbst nicht viel dazu tun.
Nicht mehr ideal werden die sogenannten Wuchshüllen gesehen. Der Förster sagte dazu, dass dies der sogenannte Einzelschutz ist. Das Problem sei, dass, wenn die Pflanze nicht anwächst, "alles für die Katz war."
Förster
Bei eingezäunten Bereichen für die Naturverjüngung sei dies ganz anders. "Naturverjüngung ist tausendmal besser als jedes Pflanzen, denn das bekommen wir kostenfrei von der Natur geschenkt."

Als Förster sei es ihm wichtig, im Gespräch mit den Verantwortlichen ein gemeinsames Konzept zur Waldbewirtschaftung zu erarbeiten. Angesprochen wurden die Fördermöglichkeiten. Da allerdings müsse man das pflanzen, was vorgegeben wird.

Bei der Rundfahrt ging es um den Brutplatz des Schwarzstorches. Hier könne man erste Mitte August den Bereich wieder bewirtschaften. Unverständlich seien Hinweisschilder, die auf das Betreten des Waldes wegen des Schwarzstorchs verweisen. Das ziehe Besucher an, die man eigentlich fernhalten wollte, sagte Helmut Rittweger.
Förster
Zu Neuanpflanzungen sagte Förster Florian Höhn, dass das Rehwild oftmals genau die Pflanzen bevorzuge, die gesetzt wurden. Jungpflanzen müssten deshalb geschützt werden. "Wenn wir es schaffen in einem Bereich, in dem Jungtannen stehen, diese wachsen zu lassen, haben wir in fünf Jahren einen guten Bestand." Wenn die Tannen entsprechende Höhen haben, sei es ideal als Schutz für die Waldtiere.
Beim Einzäunen im Bereich von Verjüngungsanlagen schlug der Förster Holzzäune vor. Zeigen konnte er abschließend eine Naturverjüngung mit Eichen, Spitzahorn, Heimbuche und Eschen. "Wir haben hier Potenzial, das fast einmalig in Bayern ist, was zeigt, dass uns die Natur das vorgibt, was ideal ist."
