Eine ottonische Pfalz, vielleicht sogar die Pfalz Kaiser Karls des Großen. Noch fehlt der letzte Beweis, dass die große burgähnliche Anlage auf dem Veitsberg zwischen Bad Neustadt, Salz und Hohenroth tatsächlich eine Kaiserpfalz war. In diesem Jahr sind die Ausgrabungen zurückgestellt worden, doch geforscht wird weiter. Eine Vortragsreihe der Volkshochschule beleuchtet an insgesamt sechs Abenden die wissenschaftlichen Arbeiten, die derzeit in den Bücherstuben und den Laboren der Archäologen weitergeführt werden. Im ersten Vortrag referierte Archäologin Petra Wolters.

„Die Frage nach der Pfalz kann ich ihnen aber nach wie vor nicht beantworten“, gibt Petra Wolters am Ende ihres beeindruckenden Referats zu. Die Forschungen um den Veitsberg vorangebracht hat Petra Wolters mit ihrer Arbeit, die im kommenden Sommer abgeschlossen werden soll, aber auf jeden Fall.

Die Archäologin geht ausführlich ein auf die Geschichte der riesigen Burganlage auf dem Veitsberg, sortiert nicht weniger als 2592 Scherben, davon einige aus herrschaftlichem oder kirchlichem Glas, findet in Keramik-Arbeiten eine „Veitsberg-Ware“, die aus Lehm der Rhön hergestellt sein muss und nur auf dem Veitsberg zu finden ist und vieles mehr.

Der Veitsberg entpuppt sich als riesiges Puzzle für Petra Wolters. Um dieses zu entschlüsseln hatte sie vielleicht auch nicht ganz die richtige Fragestellung, die ihrer Arbeit zugrunde lag. Schließlich suchte sie mit ihrem studentischen Team nach Mauerfundamenten und Gräben. Doch dort finden sich fast nie Münzen oder Waren des täglichen Gebrauchs. Das wäre dann mal Thema für eine neuerliche Grabung ab 2016 oder 2017 unter der Leitung ihres Nachfolgers.

Ruhen lassen wird Petra Wolters ihre Forschungsarbeiten aber noch nicht. Es stehen noch Laboruntersuchungen von Funden aus, die sie für ihre Doktorarbeit braucht. Und auch die Kollegen forschen weiter.