Federführend ist Landrat Dr. Fritz Steigerwald. Gegenüber der Main-Post bestätigte er gestern die Absicht, den Bayerischen Motoren Werken 200 bis 250 Hektar Fläche zwischen Salz und dem Gewerbegebiet Niederlauer anzubieten. Die Verkehrsanbindung mit der neuen Autobahn, der B 19 und der Bahn sei hervorragend.
Noch entscheidender aber sei das enorme Facharbeiter-Potenzial in einem Einzugsbereich von Schweinfurt bis Suhl, so Steigerwald. Eine BMW-Ansiedlung verspreche über 3000 Arbeitsplätze. Da sei es "einmal von Vorteil", dass die Arbeitslosigkeit in der Region vergleichsweise hoch sei, glaubt der Landrat. Die Unterstützung eines strukturschwachen Raums sei zumindest für das bayerische Wirtschaftsministerium, das nicht zuletzt als Zuschuss-Geber bei der Standort-Wahl gefragt ist, ein wichtiges Argument.
Positiv auswirken könnte sich auch, so hofft der Kreischef, dass in der Region bereits heute einige Autozulieferer zu Hause sind, wie beispielsweise Reich in Mellrichstadt oder Preh in Bad Neustadt. "Objektiv betrachtet", spreche Vieles für das gemeinsame Angebot der Gemeinden im Großraum Bad Neustadt. Dr. Fritz Steigerwald: "Ich sehe eine echte Chance."
Dass das Angebot aus Rhön-Grabfeld angesichts der rund 50 Bewerbungen anderer bayerischer Kommunen reichlich spät kommt, fürchtet der Landrat nicht. So hatte beispielsweise Schweinfurt sich bereits im März an die BMW-Spitze gewandt. Die will bis Mitte nächsten Jahres entscheiden, so Vorstandsvorsitzender Joachim Milberg gestern in einem Interview mit der Zeitung "Die Welt".
Laut "Süddeutscher Zeitung" hingegen ist die Entscheidung hinter den Kulissen schon so gut wie gefallen. Unter dem Titel "Das neue BMW-Werk rollt auf Hof zu" berichtete das Blatt dieser Tage von der massiven Fürsprache von Ministerpräsident Edmund Stoiber für ein BMW-Werk in Oberfranken. Steigerwald indes will an die Allmacht seines Parteivorsitzenden nicht glauben. "Die Entscheidung fällt letztlich allein BMW."