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Bad Königshofen
Der Tanz der Maschen als Sinnbild der Integration
Ein Blick auf das Gesamtwerk der Ausstellung 'Tanz der Maschen'.
Foto: Brigitte Schmidt | Ein Blick auf das Gesamtwerk der Ausstellung "Tanz der Maschen".
Brigitte Schmidt
 |  aktualisiert: 19.03.2025 02:41 Uhr

Maschen, Fäden, Gehäkeltes und Gestricktes in diversen Formen, Größen und Farben erwarten die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung "Tanz der Maschen" in den Museen der Schranne in Bad Königshofen.

Erstellt wurden sie von den Frauen des "Internationalen Frauencafés", des Handarbeits- und Spieletreffs des Mehrgenerationenhauses Rhön-Grabfeld sowie weiteren Frauen aus Bad Königshofen und Umgebung. Mehr als 100 Frauen nehmen mittlerweile regelmäßig an den Aktivitäten der verschiedenen Gruppen teil.

Aus vielerlei unterschiedlichen Objekten, die im Raum und an den Wänden positioniert und mit Fäden verbunden wurden, entstand so ein Gesamtwerk. Ein Sinnbild für gelebte Integration, in der die Andersartigkeit der Menschen anerkannt wird und trotzdem alle im besten Fall harmonisch zusammenleben. In einem Video sind die Hände der Frauen bei der Arbeit sowie die verschiedenen Materialien und Techniken zu sehen.

Die Ausstellung 'Tanz der Maschen' wurde am Weltfrauentag eröffnet (von links): Sabine Rhein (Stadträtin), Susanne Weizendörfer (Präsidentin der Regierung von Unterfranken), Viktoria Fräse (Leiterin des interkulturellen Handarbeitstreffs), Renate Knaut (VHS und Leiterin des internationalen Frauencafés), Christine Wehe-Bamberger (Kuratorin), Andreas Rottmann (Museumsleiter) und Josef Demar (stellvertretender Landrat).
Foto: Brigitte Schmidt | Die Ausstellung "Tanz der Maschen" wurde am Weltfrauentag eröffnet (von links): Sabine Rhein (Stadträtin), Susanne Weizendörfer (Präsidentin der Regierung von Unterfranken), Viktoria Fräse (Leiterin des ...

Sprachkompetenz erwerben

Kuratorin Christine Wehe-Bamberger entwickelte das Kunstprojekt gemeinsam mit Viktoria Fräse, der Leiterin des "Interkulturellen Offenen Handarbeitstreffs" und Renate Knaut von der VHS Rhön-Grabfeld, die die Integrationsarbeit in Bad Königshofen seit vielen Jahren koordiniert.

Die Gruppen entstanden aus dem Bemühen heraus, Asylbewerberinnen, Asylantinnen und Migrantinnen beim Erlernen der deutschen Sprache besser zu unterstützen. Dies gelingt vor allem dadurch, dass man mit ihnen gemeinsam über die angebotenen Sprachkurse hinaus Aktivitäten unternimmt. Mit Koch- und Backtreffs fing vor fast 20 Jahren alles an, 2019 kam das "Internationale Frauencafé" und später der "Interkulturelle Offene Handarbeitstreff" hinzu. Durch das gemeinsame Tun erwerben die sie nach und nach immer mehr Sprachkompetenz.

Die Eröffnung der Ausstellung, die passenderweise am Weltfrauentag stattfand, moderierte Andreas Rottmann, Leiter der Museen der Schranne. Susanne Weizendörfer, Präsidentin der Regierung von Unterfranken, lobte in ihrem Grußwort die soziale Gemeinschaft und die Integrationsarbeit, für die Bad Königshofen weithin bekannt sei. "Eine Masche allein kann fallen, aber viele Maschen zusammen ergeben eine stabile Struktur", merkte sie an und dankte den Künstlerinnen sowie den Organisatorinnen und Organisatoren für ihr Engagement.

Für den Landkreis Rhön-Grabfeld sprach der stellvertretende Landrat Josef Demar. "Jeder Faden, jede Masche erzählt eine Geschichte von Kreativität, Geduld und Leidenschaft", so Demar und er regte an, sich beim Erkunden des Kunstwerks Zeit zu nehmen, um die zahlreichen Details wahrzunehmen und auf sich wirken zu lassen.

Symbol der Verbundenheit

Die Organisatorinnen der Ausstellung gaben Informationen über die Hintergründe des Projekts. Viktoria Fräse sprach über die Anfänge der Arbeit und freute sich, dass der Treff so gut angenommen wird. "Häkeln und Stricken ist eigentlich eine Folge der Coronazeit", berichtete Renate Knaut. Da persönliche Treffen nicht erlaubt waren, habe man den Frauen Tüten mit Wolle an die Tür gehängt und sich dann online über Handarbeit ausgetauscht.

Kuratorin Christine Wehe-Bamberger erläuterte das Konzept der Ausstellung. "Tanz der Maschen" versteht sie als Sinnbild dafür, dass Fäden ein Symbol für die Verbundenheit aller darstellen, nicht nur der Frauen, sondern auch der Männer. Das kontemplative Moment beim Erstellen von Handarbeiten hob Stadträtin Sabine Rhein hervor. Man müsse konzentriert sein und dürfe keine Fäden durcheinanderbringen. Auch dies drücke sich in den Arbeiten aus.

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der jungen Ukrainerin Veronika Handziuk, die auf der Bandura spielte. Der feine Klang des Instruments passte perfekt zum Thema der feingewobenen Fäden.

Die Ausstellung ist bis 23. März in den Museen der Schranne während der üblichen Öffnungszeiten zu sehen.

Die junge Ukrainerin Veronika Handziuk umrahmte die Veranstaltung musikalisch mit ihrer Bandura.
Foto: Brigitte Schmidt | Die junge Ukrainerin Veronika Handziuk umrahmte die Veranstaltung musikalisch mit ihrer Bandura.
Im Bild eines der zahlreichen Objekte, die sich durch Fäden zu einem Gesamtkunstwerk verbinden.
Foto: Brigitte Schmidt | Im Bild eines der zahlreichen Objekte, die sich durch Fäden zu einem Gesamtkunstwerk verbinden.
 
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