
Vor kurzem war es so weit. Der Taekwondo Verein Rhön-Grabfeld hatte die Familienangehörigen der Kindergruppen zu einem gemeinsamen Training mit ihren Kindern in den Dojang (Vereinshalle) in Stockheim eingeladen. Solch ein gemeinsames Training ermöglicht es den Angehörigen, in den Sport Taekwondo hineinzuschnuppern und zu erfahren, wie anstrengend ein Training sein kann und was ihre Kinder dort alles leisten.
Taekwondo, eine waffenlose Kampfsportart aus Korea, fördert körperliche Fitness, Kondition, Beweglichkeit und Konzentration und stärkt das Selbstbewusstsein. Taekwondo bietet dadurch einen idealen Ausgleich zum Alltagsstress. Ziel war es, dies allen Teilnehmern näherzubringen. Taekwondo setzt sich aus den drei Wortteilen Tae (Fußtechniken), Kwon (Handtechniken) und Do (geistige Weg) zusammen.
Nach einem gemeinsamen Aufwärmtraining konnten die Teilnehmer drei der fünf Säulen des Taekwondo kennenlernen. Die Grundschule ist die 1. Säule des Taekwondo. Hier führten sie verschiedene Block- und Schlagtechniken sowie einige Kicktechniken aus. Die 2. Säule, der Formenlauf (Poomsae), ist ein fester Bewegungsablauf von Block-, Schlag- und Kicktechniken und stellt einen Kampf gegen erdachte Gegner dar. Dies wurde den Angehörigen am Beispiel der Kreuzform von Silvia Wehner (Trainerin) mithilfe der "imaginären Gegner" Wolfgang Parth (Trainer), Johanna Reder (neun Jahre), Tilda Squire (neun Jahre) und Niel Spissak (16 Jahre) verdeutlicht.
Die 3. Säule des Taekwondo, der Freikampf (Chayu Taeryon) wird von den Anfängern bisher nicht ausgeführt. Daher wurde nur die Vorstufe dazu, der abgesprochene Einschritt-Kampf (Ilbo Taeryon) trainiert. Anschließend konnten noch verschiedene Techniken des Hosinsul (Selbstverteidigung, 4. Säule) ausprobiert werden. Angriffe werden hierbei durch sehr effektive Hebel-, Halte- und Wurftechniken abgewehrt. Die 5. Säule, der Bruchtest (Kyokpa), wird erst vom fortgeschrittenen Taekwondoler ausgeführt. Er zeigt damit, dass er die erlernten Techniken beherrscht und wirkungsvoll einsetzen kann.
Viel zu schnell vergingen die 60 Trainingsminuten. Wer Interesse an dieser Sportart gewonnen hat, kann gerne zum Schnuppern bei uns vorbeikommen.
Von: Silvia Wehner (Sportverein, Taekwondo-Verein Rhön-Grabfeld e.V.)
