Vorbei. Die Schlacht ist geschlagen, die Stimmen sind ausgezählt. Die bayerischen Landtagswahlen 2023 in Rhön-Grabfeld sind Geschichte. Und der Rhönkauz ist froh, dass es rum ist.
Die Wahlen haben wieder einmal gezeigt, wie weit es mit der Digitalisierung des Landes ist. Am Sonntag hatte es ausgerechnet in Heustreu am längsten gebraucht, bis die Internetseite des Landratsamtes Haßberge, dem Zentrum des Stimmkreises Haßberge, Rhön-Grabfeld (604), auch das Wahl-Ergebnis angezeigt hatte. Wenn es irgendwo hakt, nützt nicht einmal die IT-Expertise auf dem Rathausstuhl.
Die Digitalisierung ist reine Geduldssache in Bayern
Und dass Frank Helmerich bis Dienstagnachmittag warten musste, bis klar war, ob er sich ein Zimmer in München suchen muss oder nicht: geschenkt! Die Zeiten sind herausfordernd, mit und ohne Digitalisierung.
Der Bad Königshöfer Frank Helmerich geht seinen Badminton-Freunden erst einmal nicht verloren, weil er nicht ins Maximilianeum einzieht. Es wird seinen Sinn für den weiteren Lebensweg haben. Dafür sitzt jetzt für den Stimmkreis Haßberge, Rhön-Grabfeld Daniel Halemba im Landtag. Der 22-jährige Burschenschaftler verkauft bei Ebay Klamotten unter dem Shop-Namen "Blautex 33". Beim ersten Durchstöbern des Shop-Angebotes hat der Rhönkauz nicht einmal eine reine Weste entdeckt. Kein Wunder, dass gegen Halemba auch schon die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Die aufgeladene Zahl 33
Gerne wüsste der Rhönkauz, was die historisch aufgeladene Zahl 33 im Shopnamen von Halemba bedeutet. Womöglich hat es mit der Bundweite eines durchschnittlichen alten, weißen Mannes zu tun, der ihn gewählt hat. Der Rhönkauz weiß es nicht und will es auch nicht wissen. Bisher hat eine Wahlperiode gezeigt, was die Vertreter und Vertreterinnen der Region in München zuwege bringen.
Ist das wirklich Fringsen?
Tiefer will der Rhönkauz also nicht ins Politische einsteigen. Das bloß Menschliche genügt ihm schon. Und weil ihm Phantom-Politiker wie Halemba die Laune nicht gerade erheben, bleibt er heute pessimistisch. Denn die Nachricht, dass irgendwer ausgerechnet vom Niederläurer Erntedank-Altar Lebensmittel gestohlen hat, verdutzt den Rhönkauz dann doch. Wir leben doch noch nicht in den Zeiten des Kölner Kardinals Frings und in der großen Nachkriegs-Not von 1946. Damals hatte der Kardinal den Mundraub kurzerhand aus dem Sündenregister gestrichen - und ihn als "Fringsen" erlaubt.