Der Kreuzberg ist ja so etwas wie das Mekka der Rhön, um es einmal multireligiös zu formulieren. Was dort geschieht, erregt die Aufmerksamkeit Tausender.
So war es auch am Dienstagnachmittag, als plötzlich dunkler Rauch auf dem Kreuzberg aufstieg.
Nun, der Kreuzberg ist ein besonders katholischer Ort.
Darum fühlte sich der Rhönkauz auch sofort an eine Papstwahl erinnert. „Wird dort oben eine neue Geschäftsführung gewählt und das Konklave hat noch keine mehrheitliche Meinung gefunden?“, fragte sich der Rhönkauz. Wird es bei weißem Rauch dann heißen „habemus mamam!“?
Am Ende hatte das Ganze keinen personalpolitischen Hintergrund. Fünf Autos, die nebeneinander geparkt waren, waren in Brand geraten.
Aber ist das wirklich so gewesen?
Wer das nur aus der Ferne beobachten konnte, zum Beispiel aus der Waldberger Ecke, der musste sich unweigerlich an einen Vulkan erinnert fühlen, der als erloschen galt und doch noch ein Lebenszeichen von sich gibt.
War die Rede von den ausgebrannten Fahrzeugen gar nur ein Vorwand, um die Bevölkerung zu beruhigen? Brodelt es nicht nur im Braukessel des Klosters, sondern auch ein paar Etagen tiefer? In heidnischen Zeiten hätte man geglaubt, ein Vulkan brodelt zur Strafe für ein Vergehen der Menschen. Wobei der Rhönkauz findet, dass die Bierpreise auf dem Kreuzberg moralisch noch vertretbar sind.
Der Rhönkauz macht jedenfalls erst einmal die Fliege. Er hofft bei seiner Rückkehr in ein paar Tagen inständig, dass Waldberg nicht zum neuen Pompeji der Rhön geworden ist. Auf der anderen Seite: Warum sollte nicht auch in 2000 Jahren die Menschheit wissen, dass dort einmal das Mekka des bayerischen Fußballs war.