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MELLRICHSTADT
Der neue Mann am MPG
Schnupperbesuch am MPG: Der neue Rektor Robert Jäger (rechts) schaute schon dreimal im Martin-Pollich-Gymnasium vorbei, um seine neue Arbeitsstelle kennenzulernen. Der jetzige Schulleiter Friedrich Steigerwald empfing den 44-Jährigen offen.
Foto: Steffen Standke | Schnupperbesuch am MPG: Der neue Rektor Robert Jäger (rechts) schaute schon dreimal im Martin-Pollich-Gymnasium vorbei, um seine neue Arbeitsstelle kennenzulernen.
Standke Steffen
 |  aktualisiert: 03.12.2019 08:40 Uhr

Um seinen ersten Eindruck vom Martin-Pollich-Gymnasium zu beschreiben, braucht Robert Jäger nur ein Wort: „Top!“ Dreimal hat der 44-Jährige die Mellrichstädter Schule schon besucht. Er wird noch viel öfter wiederkommen. Denn Jäger leitet das Gymnasium ab 1. August. Am Freitagmorgen stellte sich der neue Rektor schon mal vor.

Robert Jäger mag das Land. Er selbst wohnt in Poppenlauer bei Maßbach. Bei seinen bisherigen Besuchen in Mellrichstadt fuhr er stets über die A71, um dann über die Staatsstraße 2275 am Reuthof vorbei südlich in den Ort einzurollen. Nur das Baywa-Gebäude schmälerte etwas den ländlich verklärten Blick, ehe es unter der Bahnunterführung durch hinauf ins Schulzentrum ging.

Das Gymnasium selbst begeistert Jäger mit seiner Offenheit, den vielen Glasflächen, die es hell wirken lassen. Den selben Eindruck vermitteln ihm Sekretariat und Schulleiterzimmer – sein neuer Arbeitsplatz.

Mit den neuen Lehrerkollegen hatte der 44-Jährige nur kurz Kontakt. Auch sie hinterließen bei ihm „einen guten Eindruck“.

Auch wenn Robert Jäger das Land mag: Er stammt aus der Stadt. 1971 wurde er in Schweinfurt geboren. Bis zum zehnten Lebensjahr lebte er dort, fühlt sich so als Schweinfurter. Bald zog Jägers Familie aufs Land. Er selbst bastelte sein Abitur am Schönborn-Gymnasium in Münnerstadt. Eine wichtige Zeit, aus zwei Gründen: Zum einen entdeckte Jäger als Seminarist die Liebe zur Schule. Und zum anderen lernte er „viele Rhöner Kinder“ kennen.

Der Wehrdienst führte den jungen Mann schon einmal nach Mellrichstadt. Die recht kühlen Begegnungen mit dem Freibad um 6 Uhr morgens blieben ihm in Erinnerung. Danach brachen die Kontakte in die Rhön weitgehend ab. Robert Jäger studierte an der Uni Würzburg Mathe und Physik.

Im Herbst 1997 schloss er das Studium ab, fing im Frühjahr 1998 als Referendar am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium in Schweinfurt an. Die erste feste Stelle führte ihn nach Bad Brückenau. Doch Schweinfurt und das Humboldt-Gymnasium sahen ihn wieder. Von Herbst 2001 bis Frühjahr 2014 verbrachte er dort die bisher längste Zeit seines Berufslebens.

Schon 2002 stieg Jäger in die Schulverwaltung ein. Lange war er Oberstufenkoordinator. Die Schweinfurter Schule deckte viele Richtungen ab. Naturwissenschaft, Musik, Sprachen. „Das waren alles Abläufe, die mir in meiner neuen Funktion zugutekommen“, sagt er rückblickend.

Das gilt sicher auch für die folgenden eineinhalb Jahre als stellvertretender Schulleiter am Gymnasium Hammelburg. Eine Schule, die mit 570 Schülern nur wenig kleiner als das MPG ist, das 630 Schüler zählt.

Robert Jäger ist mit 1,97 Metern Größe eine stattliche Gestalt. Als Physiker wirkt er schon ein wenig analytisch, aber nicht kalt. Er hat eine Frau und zwei Töchter.

Mit Schulchef Friedrich Steigerwald versteht sich der 44-Jährige gut. „Als offiziell war, dass ich die Stelle bekomme, hat sich Steigerwald gleich viel Zeit genommen, damit ich die Schule kennenlernen kann.“ Es seien Termine bis in den August ausgemacht, um ihm alle Facetten des MPG zu zeigen.

Ziele für sein Engagement setzt sich Jäger durchaus, will Vorstellungen umsetzen. Nur spricht er nicht öffentlich darüber, bevor er nicht das Kollegium genauer kennengelernt hat. Eine gemeinsame Basis mit den Lehrkräften und der Elternschaft scheint ihm wichtig: „Die Zeiten, in denen der Schulleiter kommt und seine eigenen Wahrheiten mitbringt, sind vorbei. Ich werde nichts umkrempeln um des Umkrempelns willen.“

In den nächsten zwei Jahren möchte Jäger den großen Lehrplan plus vorbereiten. Mit ihm will das Bayerische Bildungsministerium die Schüler fit machen für eine immer komplexer werdende Welt.

Der neue Rektor will das Pollich-Gymnasium wappnen gegen die „Herausforderungen des demografischen Wandels“. In zehn Jahren soll es „blühen, wie es heute blüht“. Ein Bekenntnis, länger bleiben zu wollen.

20 Minuten braucht Robert Jäger von Poppenlauer bis zur neuen Arbeitsstelle. Gut möglich, dass er künftig ab der Autobahnabfahrt die Route über die B 285 neu und die Sondheimer Straße wählt. Und den Blick auf die schöne Landschaft bis hinauf zum Schulberg genießt.

 
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