Die Stadtwerke investieren weiter fleißig in die Versorgungssicherheit der Bürger wie von Unternehmen. Dafür nehmen sie auch 2020 ein deutliches Minus in Kauf. Der Werkausschuss gab nun grünes Licht für den Finanzplan des laufenden Jahres.
Ein Jahresverlust von knapp einer Million Euro wird erwartet. Hohe Investitionen sowie das kostenintensive Triamare und die Stadtbuslinie ziehen auch in diesem Jahr die Gesamtbilanz trotz Wassergebührenanhebung ins Minus.
Jahresplan lässt sich noch nicht genau festlegen
"Der Jahresplan 2020 ist hoffnungsvoller als der des Vorjahres", betonte der Geschäftsführer der Stadtwerke, Ulrich Leber. An einem Verlust in Höhe von 966 400 Euro kommen die Stadtwerke aber wohl dennoch nicht vorbei. Wobei Leber noch nicht auf die vollständig abgeschlossene Rechnung aus dem Vorjahr bauen kann. Erst wenn diese in einigen Monaten vorliegt, lässt sich der Jahresplan des laufenden Geschäftsjahres genauer festlegen.
In diesem Jahr rechnen die Stadtwerke mit Erlösen in Höhe von 10 Millionen Euro, denen Aufwendungen in Höhe von knapp 11 Millionen Euro gegenüberstehen. Gemeinsam mit dem kaufmännischen Leiter Christian Rutter stellte Ulrich Leber das Zahlenwerk genauer vor.
Stromabgabe ist weiter rückläufig
Mit dem erwarteten Minus bleiben die Stadtwerke in diesem Jahr im Rahmen der Verluste der vergangenen Jahre. Während in den Bereichen Strom (256 300 Euro) und Wasser (297 600 Euro) Gewinne erwirtschaftet werden, machen der Nahverkehr (-471 000 Euro) und das Triamare (-1,05 Millionen Euro) Verluste.
Wobei die Stromabgabe seit Jahren rückläufig ist und sich wohl 2020 bei 15,9 Millionen Kilowattstunden einpendeln dürfte. Das entspricht einem Rückgang im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 500 000 Kilowattstunden. Zwar steigt der Stromnetz-Durchsatz in diesem Jahr wieder an, dennoch fällt der Gewinn aus dem Stromhandel 2020 erneut niedriger aus als in den Vorjahren.
Durchwachsener Sommer, durchwachsenes Triamare-Ergebnis
Bei der Wasserabgabe rechnen die Stadtwerke mit steigenden Verbräuchen von mehr als 1,4 Millionen Kubikmetern. Durch die in 2019 angestiegenen Gebühren ist hier mit einem Plus zu rechnen. Rückläufig entwickeln sich 2020 wohl aber die Fahrgastzahlen der Stadtbuslinie Nessi. Hier erwarten die Stadtwerke noch 420 000 Fahrgäste, letztes Jahr waren es (geplant) 450 000 gewesen.
Das Ergebnis des Triamare ist immer eng mit den Sonnentagen im Sommer verknüpft. Je mehr Sonnenschein, desto besser das Ergebnis. Da der Sommer 2019 durchwachsen war, kann auch das Ergebnis nicht wirklich begeistern.
Hochbehälter als Investition für die kommenden Jahre
Das Investitionsvolumen der Stadtwerke ist mit knapp 3,8 Millionen Euro in diesem Jahr erneut hoch. Nicht allein die Fertigstellung des Hochbehälters in Brendlorenzen schlägt hier gewaltig zu Buche, auch Investitionen in die Stromversorgung (1,15 Millionen Euro) bis hin zu Haltestellenüberdachungen (30 000 Euro) wirken sich auf das Betriebsergebnis aus.
Unter anderem wird im Triamare ein neues Blockheizkraftwerk für 110 000 Euro benötigt. Neue Netzstationen für 250 000 Euro, Erdkabelverlegearbeiten mit einem Umfang von 555 000 Euro sind in Sachen Stromnetz die größten Posten. Der Hochbehälter in Brendlorenzen ist mit 595 000 Euro im Investitionsprogramm vorgesehen. Bürgermeister Bruno Altrichter rechtfertigte den Neubau aber als eine Investition für die kommenden Jahrzehnte. Außerdem schlagen Rohrnetzerweiterungen und -erneuerungen mit 923 000 Euro im Bereich Wasserversorgung zu Buche.
Ein neuer Kredit muss aufgenommen werden
Ohne eine neue Kreditaufnahme in Höhe von 2,2 Millionen Euro wird das Investitionsprogramm nicht durchzuführen sein. Dadurch erhöht sich der Schuldenstand der Stadtwerke auf insgesamt 11,3 Millionen Euro. Der Wirtschaftsplan 2020 wurde vom Werkausschuss einstimmig angenommen.
Ulrich Leber gab bekannt, dass der neue Hochbehälter in Brendlorenzen fast fertig ist. Am Samstag, 28. März, erfolgt die offizielle Inbetriebnahme mit einem Tag der offenen Tür und Führungen durch die komplett neue Anlage.