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Hohenroth
Der Name "Straub" bürgt für Qualität
Die Kapelle im Jahr 1957.
Foto: Archiv Musikverein Hohenroth | Die Kapelle im Jahr 1957.
Brigitte Chellouche
 |  aktualisiert: 10.05.2019 02:11 Uhr

"Viermal Straub als Vorsitzende des Musikvereins Hohenroth. Der Name bürgt für Qualität". Diese süffisante Bemerkung des stellvertretenden Landrates Josef Demar in seiner Gratulationsrede erzeugte ein fröhliches Raunen unter den Besuchern in der Sporthalle von Hohenroth.

Zum Festkommers hatte der Musikverein Hohenroth in die Sporthalle geladen. Galt es doch gleich zwei Jubiläen zu feiern. Zum ersten gibt es  den Musikverein Hohenroth seit 40 Jahren, zum Zweiten besteht seit 145 Jahren eine Blasmusiktradition in Hohenroth. Elmar Straub, Vorsitzender des Musikvereins, freute sich sehr über ein volles Haus. Mehr als 200 Personen waren der Einladung gefolgt, um mit dem Musikverein zu feiern.

Der Name "Straub" bürgt für Qualität

Den Gratulationsreigen begann Bürgermeister Georg Straub mit seiner Rede. Er sei einer der vier Straubs, die den Musikverein geleitet hätten, begann er. Es habe ihm sehr viel Freude bereitet. Daher kämen seine Glückwünsche auch von Herzen. Der Musikverein sei das kulturelle Aushängeschild der Gemeinde. Die Konzerte seien hochwertig, der Zusammenhalt groß. Dies sei der Leitung und der Vorstandschaft zu verdanken. Ganz vorne stünde die musikalische Ausbildung der Jugend, dafür sei man sehr dankbar. Mit den Wünschen für schöne Festtage beim Kreismusikfest beendete Georg Straub seine Rede.

Im Namen des Landkreises gratulierte stellvertretender Landrat Josef Demar zu den beiden Jubiläen. "Sie sind es wert, gefeiert zu werden." Schön sei es, zu sehen, dass im Musikverein jüngere und ältere Musiker zusammenspielen. Der Hohenröther Musikverein sei ein Aushängeschild des Landkreises. Die Gemeinde könne stolz sein. Zudem bürge ja der Name Straub für Qualität, bemerkte Demar,  nachdem die vier Vorsitzenden Karl, Christa, Georg und Elmar alle diesen Nachnamen trügen.

Blasmusik hat seit 145 Jahren einen festen Platz im Ort

"Musik ist die beste Art der Kommunikation", sagte Renate Haag, Vorsitzende des Kreisverbandes Rhön-Grabfeld im Nordbayerischen Musikbund, in ihrem Grußwort. Musik als Botschafterin träfe immer auf fröhliche Menschen. Blasmusik habe seit 145 Jahren einen festen Platz in Hohenroth. Zudem vermittle der Musikverein seit 40 Jahren traditionelle Werte in der Musik.

Gemeinschaftliches Aufeinander Hören und Aufeinander Achten stünden im Vordergrund. "Ein Dorf ohne Musikkapelle ist kein richtiges Dorf", sagte Haag. Sie dankte den Hohenröthern Musikern für die Ausrichtung des Kreismusikfestes im Rahmen der beiden Jubiläen.

Taktstock wechselte innerhalb der Musikerfamilien

Für die Hohenröther Vereine gratulierte Karl-Heinz Straub. Für die Pfarrei beglückwünschte Pastoralreferent Christian Klug den Musikverein. Es sei ein eindrucksvolles Orchester mit wunderbaren Konzerten. Er dankte für die musikalische Bereicherung bei Prozessionen, Bittgängen und in der Kirche. Ferner erinnerte er an den verstorbenen Pfarrer Karl-Heinz Mergenthaler, der ein begeisterter Fan der Hohenröther Musiker war.

Dieses Foto zeigt die Kapelle im Jahr 1975.
Foto: Archiv Musikverein Hohenroth | Dieses Foto zeigt die Kapelle im Jahr 1975.

Für Vorsitzenden Elmar Straub war es ein Bedürfnis, die Chronik vorzutragen. So ist von den ältesten Ortsbürgern und Vätern ehemaliger Musikanten durch mündliche Überlieferung bekannt, dass bereits im Jahr 1873 beim Türmer im Hohntor von Bad Neustadt die Herren Anselm Kaiser, Markus Reubelt und Martin Roßhirt das Musizieren auf Blasinstrumenten erlernt haben. Bis zum Ende der 1960er-Jahre blieb die Zahl der Musikanten stabil. Wie so oft wechselte der Taktstock innerhalb der Musikerfamilien vom Vater zum Sohn. Rudi Roßhirt übernahm von seinem Vater Anton. Der erste Auftritt der Nachwuchsmusiker erfolgte am Palmsonntag 1971 in der Kirche. Ab 1976 übernahm der ausgebildeter Musiker Ernst Wolf die Ausbildung, ab Mai 1979 auch die Stabführung. Die Vereinsgründung erfolgte im Mai 1979 und die Umbenennung in Musikverein Hohenroth.

Nachwuchs-Ausbildung ist dem Verein sehr wichtig

Am 9. Mai 1982 wurde dem Verein durch den damaligen Bundespräsidenten Karl Carstens die "Pro Musica Plakette" für über 100-jährige Blasmusiktradition im Ort verliehen. Unter Ernst Wolf begannen die Musiker, ihr Repertoire um konzertante Musik zu erweitern. Nach Ernst Wolf kam Alfred Mauer im Jahr 1988. Auf ihn folgte Matthias Beno in das Dirigentenamt. Erfolgreiche Teilnahmen an Wertungsspielen waren ein Beleg für gute Arbeit. Von 1996 bis 2006 leitete Thomas Eckert, Musiklehrer an der Kreismusikschule, das Orchester. Unter seiner Leitung wurden konzertante wie auch unterhaltende Musik ausgebaut.

Im Jahr 2006 übernahmen vorübergehend Erich Renner und Jürgen Weyer das Dirigat. Ab 2007 dirigierten Trompeter und Musikdozent Richard Carson Steuart sowie in den Jahren 2010 bis 2012 Michael Botlik das Orchester. In den Jahren 2008 und 2009 und seit Mitte 2012 steht Michael Baumgart vor dem Großen Orchester und übernimmt die Rolle des Dirigenten bis zum heutigen Tag. Er ist ein Eigengewächs aus den Reihen des Musikvereins und gehört dem Verein seit Kindesbeinen an. Neben dem großen Orchester leitet Michael Baumgart auch das Vororchester, das Jugendensemble und das Jugendblasorchester, um für die zahlreichen Nachwuchsmusiker eine angemessene Übungsplattform zu bieten. Viele Jahrzehnte hat der Verein auf die Ausbildung des Nachwuchses besonderen Wert gelegt, um auf die heutige Größe von etwa 50 Musikanten anzuwachsen.

Ein stabiler Klangkörper ist entstanden

Als besonderer Glücksfall erwies sich der Umbau des Bauhofes zum Musikheim und Probenraum des Vereins. Als besonderer Höhepunkt gilt auch heute noch der erste Rang mit Auszeichnung beim Wertungsspiel der Oberstufe in Willanzheim in 2013. Noch dazu, dass Pfarrer Karl-Heinz Mergenthaler als größter Fan der Musiker ein geborener Willanzheimer war. Durch die Generationenübergreifende Struktur der Kapelle, es musizieren Musiker zwischen 12 und 60 Jahren, ist ein stabiler Klangkörper entstanden, der hoffen lässt, den Verein auch in den kommenden Jahren mit der Kontinuität der Vergangenheit fortführen zu können.

Nicht ohne schmunzelnd auf die Kuriosität hinzuweisen, verlas Elmar Straub dann die Namen der Vorsitzenden seit der Gründung im Jahre 1979: Karl Straub von 1979 bis 1996, Christa Straub von 1996 bis 1998, Georg Straub von 1998 bis 2013, Elmar Straub von 2013 bis heute: "Alle nicht verwandt oder verschwägert."

Frank Ehret schrieb einen Jubiläumsmarsch

Am Ende des Festkommers dankte Elmar Straub allen passiven Mitgliedern und betonte, ohne diese 472 Personen und deren Unterstützung würde es den Musikverein Hohenroth nicht geben. Dies zeige auch die große Anzahl der Ehrungen von 170 Personen, die dem Verein 25 Jahre und mehr die Treue halten, das ist aller Ehren wert. Sein Dank galt jedoch auch allen aktiven Musikanten. "Wir machen weiter so und spielten Musik. Es macht sehr viel Spaß."

Als Erinnerungsgeschenk für alle schrieb Frank Ehret den Marsch "Jubelzeit - Festlichkeit", bearbeitet wurde er von Frank Watz. Mit diesem Lied, gespielt von den Hohenröther Musikern und dem Musikverein Hohe Rhön Wüstensachsen unter der Leitung von Michael Baumgart, der auch den ganzen Festabend musikalisch begleitete, endete der Festkommers zum Doppeljubiläum 40 Jahre Musikverein Hohenroth und 145 Jahre Blasmusiktradition.

 
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