Mit Herbstbeginn am 22. September erreicht die Erde in ihrem Sonnenumlauf die Stelle, an der Tag und Nacht je 12 Stunden lang sind, die sogenannte Tag-und-Nacht-Gleiche. Die Sonne geht dabei exakt im Osten auf und im Westen unter. Danach verlagert sich ihre Tagesbahn immer mehr nach Süden und wird bis zur Wintersonnenwende am 21. Dezember immer flacher.
Der Nachthimmel bietet Fülle und Ausgewogenheit in bunter Mischung. Die Milchstraße quert ihn von Nordost nach Südwest. Der Horizontkreis trägt die Sternbilder Fuhrmann, Großer Wagen, Bootes, Schlange und Schlangenträger, Schütze, Steinbock, Wassermann, Walfisch und Stier. In Zenitnähe strahlt das Sommerdreieck aus den Sternbildern Schwan, Leier und Adler. Östlich davon zeigt sich oberhalb des Sternbilds der Fische das Flügelpferd Pegasus mit dem sogenannten Herbstquadrat. Sein Pferdeschwanz verknüpft sich mit Andromeda, wo die Andromeda-Galaxie als Nebelfleck in 2,5 Millionen Lichtjahren Distanz mit bloßem Auge zu erkennen sein sollte.
Sterne leuchten in den unterschiedlichsten Farben
Obwohl die meisten Sterne weißlich oder bläulich erscheinen, zeigen sich in klaren, dunklen Nächten auch andere Farben, je nach Oberflächentemperatur und Alter eines Sterns. Junge Sterne sind heiß (mehr als 10 000 Grad) und leuchten blau weiß, z.B. Wega in der Leier. Etwas "kühler" (7800 Grad) ist der weiße Atair im Adler. Alte Sterne erreichen nur etwas mehr als 3000 Grad und erscheinen rötlich, beispielsweise Aldebaran im Stier, der ab Mitternacht im Osten sichtbar wird. Capella im Fuhrmann, der Polarstern und unsere Sonne strahlen aus der Mitte ihrer Existenzzeit gelblich mit 5000 bis 6000 Grad. Die vier Ecksterne des Pegasus-Quadrats sind ganz unterschiedlich: blau, gelb, orange und rot.
Herbstbunt ist also der Himmel, durch den die Nacht hindurch auch Jupiter und Saturn ziehen, begleitet vom Mond (Vollmond 21. September, Neumond 7. September). Venus versinkt jeweils kurz nach Sonnenuntergang im Südwesthorizont. Den ganzen Monat hindurch lassen sich einzelne Sternschnuppen entdecken. Beste Beobachtungszeit ist 22 bis 4 Uhr, mit Blick zu den Ausstrahlungsorten im Nordosten und Osten.
Viel Freude und Glück beim Suchen und Finden aller Wunder des September-Nachthimmels wünscht das Team des Sternenparks im Biosphärenreservat Rhön!