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Gersfeld
Der Nachthimmel im Oktober
Der Oktober mit zunehmend langen Nächten und außergewöhnlicher Sternenfülle ist ein guter Einstieg für alle, die bisher selten oder noch nie Nachthimmelsspaziergänge unternommen haben.
Foto: Roland Müller, Verein Sternenpark Rhön e.V. | Der Oktober mit zunehmend langen Nächten und außergewöhnlicher Sternenfülle ist ein guter Einstieg für alle, die bisher selten oder noch nie Nachthimmelsspaziergänge unternommen haben.
Roland Müller
 |  aktualisiert: 01.10.2021 02:51 Uhr

Der Oktober-Nachthimmel gürtet sich von Ost nach West mit einer breiten, über und über silbrig glänzenden Schärpe, der Milchstraße. Den östlichen Bereich schmücken die Sternbilder Fuhrmann und Perseus und ihre hellsten Sonnen Capella und Mirfak. Am westlichen Ende zeigt sich in einem wahren Lichtermeer von Sternen aller Größen noch immer das Sommerdreieck aus Wega (Leier), Deneb (Schwan) und Atair (Adler).

Im Zenit scheint Kassiopeia ("Himmels-W") sich mit Perseus auf ein Murmelspiel eingelassen zu haben. Zwischen ihnen glitzern zwei Sternhäufchen, die im Fernglas als Dutzende, im Teleskop als Hunderte von einzelnen "Murmeln" zu erkennen sind. Südlich davon liegt das Flügelpferd Pegasus auf dem Rücken. Ein markantes großes Viereck, das so genannte Herbstquadrat, bildet seinen Leib. Der antiken Sage nach entsprang Pegasus dem Hals der Medusa, nachdem Perseus ihr den schlangenhaarigen Kopf abgeschlagen hatte. Diesen brauchte er später, um die Königstochter Andromeda vor einem Meeresmonster zu retten – Sternbilder erzählen auch!    

Die Wintersternbilder ziehen heran

Einsam leuchtet tief im Süden ein auffallend heller Stern. Er heißt Fomalhaut ("Fischmaul"), ist fast doppelt so groß wie unsere Sonne und "nur" 25 Lichtjahre entfernt. Von Osten tasten sich Wintersternbilder heran – Widder, der Stier mit dem roten Aldebaran und den Plejaden, der Kopf der Zwillinge. Den Nordhimmel bewohnen die beiden Bärinnen ("Wagen") und der Drache.

Vier Planeten zeigen sich im Oktober, zu unterschiedlichen Zeiten. Venus folgt abends im Südwesten der untergehenden Sonne. Jupiter und Saturn wandern bis nach Mitternacht entlang der Ekliptik, die auch etwa der Mondbahn entspricht. Merkur, selten zu sehen, leuchtet im letzten Monatsdrittel kurz vor Sonnenaufgang aus Osten. Vollmond ist am 20., Neumond am 6. Oktober.

Abhängig von klarem, sehr dunklem Himmel eröffnen sich auch Chancen auf wenige Sternschnuppen, meist aus Ost bis Nordost, und am ehesten erst ab Mitternacht. Der Oktober mit zunehmend langen Nächten und außergewöhnlicher Sternenfülle ist ein guter Einstieg für alle, die bisher selten oder noch nie Nachthimmelsspaziergänge unternommen haben. Viel Freude dazu wünscht das Team des Sternenparks im Biosphärenreservat Rhön!

 
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