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UNTERELSBACH
Der Mann, dem die Athleten vertrauen
Feinschliff: Der Unterelsbacher Dirk Schwager ist bei den Olympischen Spielen in Sotschi dabei. Der Orthopädietechnikermeister arbeitet für die Firma Bauernfeind und wird Athleten mit Einlagen, Bandagen, Orthesen oder Kompressionsstrümpfen versorgen.
Foto: Schwager | Feinschliff: Der Unterelsbacher Dirk Schwager ist bei den Olympischen Spielen in Sotschi dabei. Der Orthopädietechnikermeister arbeitet für die Firma Bauernfeind und wird Athleten mit Einlagen, Bandagen, Orthesen ...
Eckert, Marion
 |  aktualisiert: 15.12.2020 16:36 Uhr

„Die Stimmung bei Olympia ist immer etwas ganz besonderes, die kann man nicht beschreiben, das kribbelt halt.“ Die Vorfreude des Unterelsbachers Dirk Schwager auf seinen dritten Einsatz bei den Olympischen Spiele war schon im Vorfeld der Spiele im Gespräch mit dieser Zeitung groß. „Ich freue mich besonders Land und Leute kennen zu lernen, die Olympia Stimmung aufzunehmen, und auch die neuen Sportstätten anzuschauen. Man hat ja schon so viel mitbekommen, dass sie so teuer waren und schön sein sollen.“

Schon Olympiaerfahrung

Dirk Schwager ist nicht als Athlet bei den Olympischen Spielen, sondern im Auftrag der Bauerfeind AG (Zeulenroda). Der Orthopädietechnikermeister ist bei den Winterspielen in Sotschi, um Athleten mit Einlagen, Bandagen, Orthesen oder Kompressionsstrümpfen zu versorgen. Er war auch schon bei den Olympischen Spielen in Vancouver und London im Einsatz. Er ist in der Lage, Sportler professionell zu beraten und auf der Grundlage aktueller Behandlungs- und Versorgungstechniken zu betreuen.

Sein Fachwissen gibt Dirk Schwager unter anderem als Ausbilder an Orthopädietechniker weiter, die sich zum Techniker für Sportorthopädie qualifizieren. Für die Winterspiele in Sotschi liefert seine Firma als einziger Hersteller der Welt Bandagen, Orthesen, medizinische Kompressionsstrümpfe und orthopädische Einlagen an. Diese Produkte sind in den drei Polikliniken Coastal Village (zentrales Olympiadorf), Mountain Village und Endurance Village erhältlich. Als Partner des Olympia-Organisationskomitees unterstützt die Firma vor Ort die medizinische Versorgung aller rund 2900 Athleten aus 85 Nationen und ist Bestandteil des zentralen medizinischen Versorgungssystems.

In allen drei Olympischen Dörfern sind rund um die Uhr Schwagers Kollegen, alles erfahrene Techniker, in den Polikliniken im Einsatz. Sie unterstützten die Arbeit der Ärzte und helfen allen Athleten – egal welcher Nation – mit ihren Produkten. Kommt ein verletzter Athlet, wird nach der Diagnose durch den Arzt gemeinsam das für den Sportler optimale Produkt ausgewählt. Zum Service gehört auch das maßgenaue Anpassen, beispielsweise, wenn ein verletzter Sportler eine Knieorthese benötigt, an der der Hartrahmen individuell eingestellt werden muss.

„Man weiß nie, mit welchen Fällen man konfrontiert wird. Es bleibt immer spannend“, so Schwager im Vorfeld seines olympischen Einsatzes, der bis zum 26. Februar in der Poliklinik des Olympischen Dorfes „Mountain Village“ dauern wird. Hier sind unter anderem die Skispringer, Bobfahrer, Snowboarder und alpine Skirennfahrer untergebracht. Im Wintersport treten Verletzungen häufig im Bereich von Knie, Fuß und natürlich Hand auf. Insgesamt wurden mehr als 5000 Bandagen und Orthesen, medizinische Kompressionsstrümpfe und orthopädische Einlagen von Zeulenroda nach Russland geschickt, um alle nötigen Produkte in den verschiedenen Größen für die Olympioniken vor Ort zu haben.

Manche Spezialaufgabe wartet

Dirk Schwagers Hauptaufgabe wird darin bestehen, die Athleten passgenau zu versorgen. „Es kommen auch wieder Spezialanfertigungen auf uns zu wie Rennanzüge umnähen oder Skischuhmodifikationen. „Wir müssen auf alle Anforderungen reagieren können. Da ist Nachtschicht keine Ausnahme, damit die Athleten wieder starten können.“ Aber es wird nicht nur Arbeit auf dem Programm stehen „Es wird auch Zeit bleiben, um den einen oder anderen Wettbewerb zu verfolgen.“ Schwager freut sich auch den einen oder anderen Sportler zu treffen. „Ich bin ja selber sehr am Sport interessiert, sonst hätte ich den verkehrten Job.“ Auch wenn Schwager regelmäßig in der Welt unterwegs ist, auf Olympia freut er sich immer besonders. „Die Sportler sind im Olympischen Dorf ganz privat, da gibt es keine Presse, man kann sogar ein freundschaftliches Verhältnis aufbauen.“ Denn gerade für seine Arbeit ist Vertrauen notwendig. Deshalb sagt er: „Absolute Diskretion ist wichtig, das ist ein Muss in meinem Job.“

 
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