
Wenn ein Domkapitular aus Würzburg und der Landrat aus Rhön-Grabfeld gemeinsam mit dem Ortspfarrer und dem Bürgermeister den Kindergarten besuchen, dann steht da etwas Besonderes an. So war es auch im Kindergarten "Elisabeth" in Salz, wo die Kinder mit ihren Erzieherinnen zunächst mehr über die Patronin ihres Kindergartens, die Heilige Elisabeth von Thüringen erfuhren. Außerdem bekamen sie eine Statue der Heiligen geschenkt.
Initiator ist Landrat Thomas Habermann, der bei einem Besuch feststellte, dass die vermeintliche Elisabeth-Statue im Kindergarten eine Marienfigur war. Der Landkreischef kontaktierte Domkapitular Clemens Bieber in Würzburg und bat um Hilfe bei der Suche nach einer Statue der Heiligen Elisabeth für den Sälzer Kindergarten.

Clemens Bieber wiederum wusste, dass ein Kloster der Barmherzigen Schwestern Vinzenz von Paul in München aufgelöst worden war und Heiligenfiguren vorhanden waren. Auf die Frage, ob da eine Heilige Elisabeth dabei sei, fand Generaloberin Rosa Maria die gewünschte Figur. Allerdings stellte sich kurze Zeit später heraus, dass es ein Kunstwerk aus dem 15. Jahrhundert und damit sehr wertvoll ist. Deshalb durfte sie nicht verschenkt werden.
Rhön-Produkte als Dankeschön
Der Würzburger Domkapitular bat die Schwestern, noch einmal nachzusehen. Und tatsächlich fanden sie eine zweite Figur. Als Landrat Thomas Habermann die Figur in München abholte, erhielt er nicht nur die Figur, sondern auch eine Schenkungsurkunde. Als Dankeschön hatte der Landkreischef regionale Produkte aus der Rhön für die Schwestern mitgebracht.
Nun wurde die Statue durch Landrat und Domkapitular dem Kindergarten Salz und Bürgermeister Martin Schmitt, natürlich per Vertrag, überlassen. Gleich am Eingang hat die Heiligen Elisabeth aus Thüringen jetzt einen Ehrenplatz. Ortspfarrer Andreas Hutzler erzählte den Kindern die Geschichte der Elisabeth: Die ungarische Königstochter war in Thüringen auf der Wartburg verheiratet. Dort erlebte sie, dass König und Königin genug zu Essen hatten und wertvolle Kleider trugen, während die Bevölkerung nicht genug zu essen hatte. Deshalb brachte Elisabeth Essen zu den Menschen, die sie dafür liebten und verehrten.
Eines Tages kam die Schwiegermutter Elisabeths hinter die "Armenspeisung" und wollte wissen, was Elisabeth im Korb hat. Als diese das Tuch wegnahm, war der Korb gefüllt mit Rosen. Nachdem Elisabeths Mann im Krieg gefallen war, widmete sie sich speziell den Armen, baute ein Hospital und zog später nach Marburg. Dort erinnert heute eine Kirche, die ihren Namen trägt, an das Krankenhaus, das Elisabeth damals errichtete. In den Darstellungen wird die Heilige Elisabeth mit einem Rosenkorb oder einem Brot (wie in Salz) dargestellt.

Weitere Figur als Geschenk
Deshalb verteilte Pfarrer Andreas Hutzler auch kleine Brote und forderte dazu auf, immer den Schwächeren zu helfen, so wie es die Heilige Elisabeth vorgelebt habe. Landrat Thomas Habermann verlas die Schenkungsurkunde. Bürgermeister Martin Schmitt dankte für das Geschenk, das er als ein besonderes Zeichen im Kindergarten Salz sah. Zur Feierstunde waren Stefanie Limpert und Steffen Kraus vom Vorstand des Kindergartenvereins sowie Burkard Geißler vom Pfarrgemeinderat gekommen. Mit dabei waren natürlich auch die Erzieherinnen mit ihrer Leiterin Christina Scheuplein.
Hingewiesen wurde noch auf eine zweite, geschnitzte Elisabetha-Figur, die dem Kindergarten ebenfalls kürzlich geschenkt worden war. Das Fest der Heiligen Elisabeth wird am Sonntag in den Kirchen gefeiert.

