Eine Belebung der Regionalgeld-Idee haben sich die Organisatoren vom „Grabfelder e.V.“ vom 1. Regionalmarkt in Bad Königshofen versprochen. „Das Ziel wurde erreicht“, bestätigte der Vorsitzende Peter Picciani am Samstagnachmittag, nachdem er viele Stunden am Umtauschstand verbracht hatte. Aus Euro wurden hier „Grabfelder“, mit denen man an den Marktständen der regionalen Anbieter einkaufen konnte. Das probierten auch viele Kunden aus, die bisher nicht mit den farbigen Regionalgeldscheinen in Verbindung gekommen sind.
Bürgermeister Thomas Helbling und Peter Picciani hatten am Vormittag den Markt gemeinsam eröffnet und auf das Ziel, die regionalen Wirtschaftskreisläufe zu stärken und die Einzelhandelsgeschäfte, Selbstvermarkter und Handwerker zu unterstützen, hingewiesen. Das Wetter hat gepasst beim 1. Regionalmarkt auf dem Marktplatz, das „Grabfeldbier“ wurde gern probiert und das Essen an den Verpflegungsstationen schmeckte bestens.
Das Resümee der Händler fiel sehr unterschiedlich aus, je nach Angebot. Fast ausverkauft war der Stand des Biolandhofs Warmuth, der auch Wurstwaren vom Biohof May dabei hatte. Selbst hergestelltes Pesto kam hier am besten an. „Prima Stimmung, alles gut gelaufen“, so das Fazit. Der Gemüsestand von Georg Rottmann aus Prichsenstadt machte gute Umsätze, gleiches gilt für den Stand des Ziegenhofs Schöneberg, wo es viele Käsevariationen gab. Ingeborg und Gerhard Schuck von der „Rhönpaulus-Weinstube“ waren weniger zufrieden.
„Wir waren präsent und haben für unsere regionale Firma Werbung gemacht“, berichtete Daphne Hanika, sie nahm das mangelnde Interesse an Pflastersteinen mit Humor. Viele Marktbesucher fragten nach dem neuen Kochbuch, herausgegeben von der Grabfeld-Allianz, leider waren die vorhandenen Exemplare schon kurz nach Marktbeginn ausverkauft und die Interessenten mussten auf eine zweite Auflage vertröstet werden. Wer Bäume als Kohlendioxid-Speicher pflanzen lassen wollte, konnte sich am Stand der Energie-Initiative Rhön und Grabfeld an der neuen Aktion beteiligen.
Ein erster Markt bringt auch Erfahrungen, die bei kommenden Veranstaltungen beachtet werden können. So waren die Wirte, die in der Markthalle etwas versteckt Mittagessen anboten, nicht durchweg zufrieden. Beim nächsten Mal sollen alle Bewirtungsangebote auf einen Bereich konzentriert werden.
Interessant und insgesamt gut fanden befragte Passanten den 1. Regionalmarkt. Allerdings hätten sich viele ein größeres Gemüseangebot gewünscht, wie Stefanie Schilling aus Sulzfeld zusammenfasste. „Die Veranstaltung hat dem Grabfelder auf jeden Fall einen neuen Schub gegeben“, so Piccianis Fazit. Er nannte den Markt „insgesamt sehr erfolgreich und ausbaubar“ und konnte sich auch über einige neue Mitglieder freuen.
Selbstverständlich durfte an einem erfolgreichen Markttag das Rahmenprogramm nicht fehlen. Im Zentrum des Marktgeschehens wurde eigens ein Musikpavillon für die Gruppe „Globalplayer“ errichtet. Das Trio bestand aus Michael Hilbel (Hybrid Sitar, Gitarre), Alexander Vaymar (Cello), Christian Back (Drums, Percussion). Die rein instrumental dargebotenen Stücke deckten eine große Bandbreite von psychedelisch-meditativen Sounds bis hin zu Bluesrockigen Titeln im Stile von Jimi Hendrix ab. Sehens- und hörenswert war vor allem auch die Hybrid- Sitar, eine Eigenkonstruktion, die mit ihren Klängen an den Sitar-Oberguru Ravi Shankar erinnerte. Hervorragend ergänzt und unterstützt wurden diese Sitar Klänge durch das elektronisch verstärkte Cello von Alexander Vaymar.
Ein weiterer Schwerpunkt des Rahmenprogramms war der Platz vor dem Rathaus, wo Kinder und Jugendliche zeigten, was sie in Tanzkursen im Rahmen der Bad Königshöfer Jugendarbeit und in der Volkshochschule gelernt hatten.