"Kinder sind unsere Zukunft – ihr Weg hängt entscheidend von den Chancen ab, die wir ihnen geben und das fängt schon bei der Betreuung an." Mit diesem Satz begann Bürgermeister Georg Straub, Vorsitzender der NES-Allianz, seine Rede zur Einweihung des interkommunalen Waldkindergartens in Hohenroth.
Der Waldkindergarten ist hier im Landkreis eine neuartige Einrichtung, somit der erste seiner Art. Es begann im Frühjahr 2021, als Lukas Seuffert mit der Idee der Einrichtung eines Waldkindergartens auf den Neustädter Bürgermeister Michael Werner im Bereich von Bad Neustadt zuging. Da jedoch die Stadt über keine geeigneten Flächen verfügte, kam das Gespräch innerhalb der NES-Allianz auf den Wald-Klima-Info Park in Hohenroth. So war schon einmal ein Standort gefunden. Da der Waldkindergarten eine interkommunale Einrichtung ist, musste eine Zweckvereinbarung mit den beteiligten Kommunen geschlossen werden. Außer Wollbach beteiligten sich alle NES-Allianz Städte und Gemeinden an dem Projekt. Alle Gemeinderäte stimmten dem Vorhaben zu.
Luft im Wald ist kostenfrei
Für die ersten Investitionen von rund 170.000 Euro gab es von der Regierung von Unterfranken einen Zuschuss von 91.500 Euro. Wobei Straub betonte, dass neben gebrauchten Containern auch alte Binder von der Schule und alte Dachziegel von der Günter-Burger-Halle verbaut wurden. Die Möblierung stammt aus der alten Schule und dem Kindergarten. Die Restkosten von 78.000 Euro trugen die beteiligten Kommunen. Ein Platz im Waldkindergarten kostete demnach 6300 Euro. Aktuell kosten Kindergartenplätze mehr als 40.000 Euro bei Neubauten. Sie brauchen jedoch eine coronagerechte Lüftungsanlage. "Hier im Wald ist die Luft noch kostenfrei", lachte Straub unter dem Beifall der Gäste.
Die Einrichtung stehe allen Kinder aus den beteiligten NES-Allianz-Kommunen und darüber hinaus zur Verfügung. Aktuell besuchen drei Kinder von außerhalb den Waldkindergarten. Die Tendenz der Kinderzahlen gehen deutlich nach oben. Straub zeigte sich sicher, dass spätestens 2024/25 der Waldkindergarten voll belegt sein wird. Er dankte allen Beteiligten, die an der Umsetzung beteiligt waren, besonders jedoch Kindergartenleiter Lukas Seuffert, der die Idee hatte und alle davon überzeugte.
Start mit sechs Kindern, inzwischen 15
Seuffert übernahm gleich das Wort. Er sprach seinen Dank für die große Unterstützung und seine Freude über das gelungene Werk aus. Gestartet sei man mit sechs Kindern, im August werden es 15 Kinder sein, im nächsten Jahr dann 17 Kinder. "Es geht stetig aufwärts", sagte er strahlend. Es sei sein Herzensprojekt. Seuffert stellte außerdem die beiden Projekte "Natur unvergesslich" und "Gärten für Tiere und Kinder" vor.
Stellvertretender Landrat, Bruno Altrichter, zeigte sich begeistert von dem wunderschönen "RäuberNESt". Durch den Aufenthalt in der Natur würden die Kinder fast keine Erkrankungen haben, sagte er. Der Platz im Hohenröther Wald sei ideal für den Waldkindergarten, da er neben dem Wald-Klima-Info Park liege. Als interkommunales Projekt der NES-Allianz leuchte es weit in den Landkreis hinaus. Allianzmanagerin Dina Walter freute sich, dass es gelungen sei, den Waldkindergarten zu realisieren. Es seien viele Schritte dafür notwendig gewesen, die man gut gemeistert haben. Und nun sei schon das erste Jahr vorüber und alles sei gut verlaufen.
Den Segen Gottes und ein Geschenk in Form eines Haussegens überbrachten von der katholischen Kirche Pastoralreferent Christian Klug und von der evangelischen Kirche Pfarrerin Gerhild Ehrmann.
Musikalisch gestalteten die Kindergartenkinder mit fröhlichen Liedern den Anfang und den Schluss der Einweihungsfeier.