Um einen Traum von Bischof Alfred Maluma, Bischof des Bistums Nyombe in Tansania, wahr werden zu lassen, verzichtete die Bad Neustädterin Wiltrud Firsching auf Geschenke zu ihrem Geburtstag und bat um eine Spende. Denn der große Traum des Bischofs war, einmal im Leben den Kilimandscharo zu erklimmen. Diese Tour kann man natürlich nicht ohne einen Guide sowie mehrere Begleiter durchführen, deshalb ist eine solche Aktion nicht billig.
So machten sich Tobias Firsching und Matthias Seit mit dem Bischof auf einen Weg, der sich als strapaziös erweisen sollte. Für Tobias Firsching, der sich durch seine bisherigen sportlichen Aktivitäten darauf vorbereitete hatte, war es die zweite Besteigung. Matthias Seit lief zur Vorbereitung mehrere Male auf den Kreuzberg. Der Kilimandscharo sollte sich allerdings als ungleich höhere Herausforderung erweisen. Auch Bischof Alfred Maluma, dessen Bischofssitz sich in 2000 Meter Höhe befindet, trainierte fleißig mit Hanteln und ging Joggen.
Zwei mussten aufgeben
Nun sind die Rhöner Bergsteiger wieder daheim und berichteten von der Besteigung des 5895 Meter hohen Kilimandscharo. Leider mussten Bischof Alfred bei 4700 Metern und Matthias Seit bei 5300 Metern aufgeben. Sie waren an ihre körperlichen Grenzen gelangt. Tobias Firsching erreichte den Gipfel, fand die Tour aber auch sehr anstrengend.
Beeindruckend fand Matthias Seit, dass die mit 15 Kilogramm Gepäck beladenen 15 Begleiter in Turnschuhen singend den Berg hinaufstiegen. Bei 4500 Metern blieben die Träger und der Koch zurück, nur die Guides gingen mit den beiden Rhönern und dem Bischof weiter. Die ganze Tour wurde in sieben Tagen bewältigt, wobei der letzte Tag der härteste war.
Seine Wurst ist beliebt
Robert und Wiltrud Firsching machten in dieser Zeit verschiedenen Klöstern ihre Aufwartung. In jedem Kloster wurde Robert Firsching sehnsüchtig erwartet. Man wollte, dass er Wurst macht. In den vergangenen 15 Jahren hat er bereits zwei Einheimische ausgebildet, die ihm nun bei der Wurstherstellung assistierten.
Die Schweine werden von den Einheimischen geschlachtet. Den Kunstdarm und die Gewürze brachte Robert Firsching aus Deutschland mit. Die Maschinen zur Wurstherstellung wie Kutter, Fleischwolf und Füllmaschine waren schon vor Ort, sie waren mit Geldern aus einem Hilfsfonds gekauft worden.
Wertvolle Geschenke
Die Firschings fliegen nie ohne Geschenke nach Tansania. Der Verein UHR von der Vill?schen Altenstiftung sammelt Uhren, die mit neuen Batterien versehen werden. Auch die Armbänder werden ausgewechselt. Die Uhren sind wertvolle Geschenke: Eine Oberin bat Wiltrud Firsching, die Uhren nicht zu verteilen, sondern ihr auszuhändigen, weil sie sie den Nonnen erst nach dem ewigen Gelübde aushändigen wollte.
Robert Firsching bekommt vom Tennisclub Blau Weiß Bad Neustadt immer gebrauchte Tennisbälle, die er in den Waisenhäusern und Kindergärten verteilt. Die Kinder mögen diese Bälle, weil sie nicht so schnell kaputtgehen wie Luftballons.