Der Dachverband "Nationale Naturlandschaften" beschäftigte sich auf der diesjährigen Mitgliederversammlung mit dem großen Wert professionellen Freiwilligenmanagements für die Arbeit der Schutzgebiete. Anlass dazu war das 20-jährige Bestehen des verbandseigenen Freiwilligenprogramms „Ehrensache Natur“, informiert das Biosphärenreservat Rhön in einer Pressemitteilung. Ihr sind folgende Informationen entnommen.
Seit 2003 schaffen die Nationalparke, Naturparke und Biosphärenreservate mit ihren Dachverbänden "Nationale Naturlandschaften" und "Verband Deutscher Naturparke" förderliche Strukturen, damit sich Bürger und Bürgerinnen in vielfältigen Projekten engagieren können. Die jährlich mehr als 3000 Freiwilligen – junge wie alte – unterstützen hauptamtliches Parkpersonal, indem sie beispielsweise Streuobstwiesen pflegen, Orchideenwiesen mähen, Wander- und Erlebniswege oder Markierungen erneuern, Bachläufe reinigen, Zugvögel zählen, Gäste informieren, Fotoarchive ergänzen oder Texte in Fremdsprachen übersetzen.
Ziel: attraktive Bedingungen für Ehrenamtliche bieten
„Attraktive Bedingungen für dieses gesellschaftliche Engagement zu bieten, ist unser wichtiger Anspruch in den Schutzgebietsverwaltungen“, so Peter Südbeck, Vorstandsvorsitzender des Vereins Nationale Naturlandschaften und Leiter des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer. Eine zentrale Bedeutung für den Erfolg von „Ehrensache Natur“ haben unter anderem die qualifizierten Freiwilligenkoordinatoren und -koordinatorinnen in den Schutzgebietsverwaltungen.
Das Jahrestreffen fand im frisch von der Unesco anerkannten Biosphärenreservat Drömling in Sachsen-Anhalt statt. Unter den rund 70 Teilnehmenden waren Leiter und Leiterinnen deutscher Nationalparke, Biosphärenreservate und Wildnisgebiete sowie Vertreter und Vertreterinnen von Stiftungen und weiteren Naturschutzorganisationen. Sie widmeten sich neben dem Management von Freiwilligen allgemeinen gebietsübergreifenden Themen der Großschutzgebiete und Vereinsaktivitäten.
Exkursionen im Biosphärenreservat Drömling
Die Mitgliederversammlung zeigte, wie sich die Nationalen Naturlandschaften den vielfältigen aktuellen Herausforderungen stellen. So bearbeiten die Schutzgebiete etwa Auswirkungen der Klimakrise, den Verlust von Arten und Biotopen, die touristische Übernutzung sensibler Lebensräume und unzureichendes Verständnis für Naturschutzanliegen in der Bevölkerung praxisorientiert in diversen Arbeitsgruppen und gemeinsamen Projekten.
Die Teilnehmenden tauschten sich aus über Aspekte wie Forschung, Bildung, Schutz natürlicher Dynamik, Renaturierung, nachhaltige Landnutzung und naturschonenden Tourismus, in Fachdiskussionen und auf Exkursionen im Biosphärenreservat Drömling.
Inklusive Naturschutzeinsätze
Für Fred Braumann, Leiter des Biosphärenreservates Drömling, gilt: „Unser Biosphärenreservat entwickelt sich erfolgreich durch die enge und vertrauensvolle Verbindung zwischen Verwaltung, regionalen Institutionen und freiwillig Engagierten." Sie unterstützen als wichtige Botschafter und Botschafterinnen das Biosphärenreservat. Dieses konnte seine Qualitäten und seine Vorreiterrolle im Freiwilligenmanagement bereits vielfach beweisen und weitere Nationale Naturlandschaften zur Nachahmung anregen. Besonders erfolgreich sind etwa die inklusiven Naturschutzeinsätze von Menschen mit und ohne Einschränkungen unter dem Motto „Ungehindert engagiert“.