Neben dem Hainberg-Areal sowie der Beratung zur Grundsteuer standen noch weitere Punkte auf der umfangreichen Tagesordnung des Stadtrates Mellrichstadt in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause. Im Zuge der städtebaulichen Neuordnung im Bereich des Brügels sollen zwei Wohnhäuser mit neun sowie drei Eigentumswohnungen entstehen. Die Stadt verspricht sich durch die geplante Maßnahme die Beseitigung von Leerstand sowie eine Wiederbelebung und Aufwertung des Areals.
Die Maßnahme wird im Rahmen der Städtebauförderung bezuschusst. Bevor der Bau der Wohnungen beginnen kann, muss zunächst die bestehende Bebauung zurückgebaut und der Boden verdichtet werden. Die Gesamtkosten belaufen sich hierfür auf rund 206.000 Euro, davon trägt der Bauherr 30 Prozent. Die übrigen rund 144.000 Euro werden mit 80 Prozent durch den Bund-Länder-Städtebau gefördert. 20 Prozent und somit rund 29.000 Euro trägt die Stadt Mellrichstadt.
In Roßrieth wird nur wenig Wasser verbraucht
Ein Landwirt aus dem Mellrichstädter Ortsteil Roßrieth beantragte die teilweise Befreiung vom Wasseranschluss- und Benutzungszwang. Nach Genehmigung durch das Landratsamt wurde vor Jahren bereits ein Brauchwasserbrunnen auf seinem Grundstück gebohrt. Im Ortsteil Roßrieth liegt aufgrund der geringen Einwohnerzahl der tägliche Wasserverbrauch lediglich bei circa 12 bis 15 Kubikmetern.
Laut einer Auswertung des Wasserzwecksverbandes Mellrichstädter Gruppe würde sich, wenn der Landwirt nicht wie bisher Wasser bezieht, der Tagesbedarf auf rund drei Kubikmeter reduzieren. Dies bringt aufgrund der niedrigen Wassertauschrate allerdings die Gefahr einer Verkeimung mit sich. Um dies zu verhindern, müsste das Roßriether Wassernetz einmal in der Woche durch den Bauhof gespült werden, weshalb die Stadt die Befreiung als kritisch ansieht.
Stadtrat Michael Mühlfeld schlug vor, mit dem Landwirt eine Mindestabnahmemenge zu vereinbaren. Dies sah auch Stadtrat Markus Groenen so, er sei bereits mehrfach im Gespräch mit dem Landwirt gewesen, sagte er. Bürgermeister Michael Kraus schlug vor, nochmals mit dem Wasserwart Rücksprache zu nehmen und anschließend das Gespräch mit dem Landwirt zu suchen. Die Beschlussfassung wurde vertagt.
Fast drei Millionen für Baumaßnahmen in Mellrichstadt in den nächsten Jahren
Die Städte und Gemeinden müssen jährlich für das Städtbauförderprogramm den voraussichtlichen Bedarf für die kommenden vier Jahren an die Regierung von Unterfranken melden. Für das Jahr 2025 geht die Stadt Mellrichstadt von Gesamtkosten von fast drei Millionen Euro für die städtischen Bauvorhaben aus. Unter anderem sind der Abbruch der ehemaligen Brauerei sowie die Erstellung eines Nachnutzungskonzepts vorgesehen. Veranschlagt sind hier eine Million Euro.
Die Restfinanzierung für das neue Freizeitareal an der Stadtmauer ist mit knapp 1,9 Millionen Euro geplant. Unter Berücksichtigung einer Förderung von 60 Prozent verbleibt der Stadt ein Eigenanteil für die Maßnahmen von knapp 1,2 Millionen Euro.
Haushalt der Stadt Mellrichstadt ist angespannt
Zur Kenntnis nahm der Stadtrat die rechtsaufsichtliche Würdigung des Haushalts 2024 durch das Landratsamt. Wie Bürgermeister Kraus erläuterte, habe man in diesem Jahr einen großen Haushalt mit einem tiefen Griff in die Rücklagen, die dadurch ausgeschöpft seien. Die Mindestzuführung zum Vermögenshaushalt wird nicht erwirtschaftet. Für die Folgejahre werde eine Kreditaufnahme notwendig werden. Das Landratsamt sieht laut Kraus die Leistungsfähigkeit der Stadt Mellrichstadt mittelfristig als sehr gefährdet an und empfiehlt zeitnahe Konsolidierungsmaßnahmen.
Zum Schluss informierte das Stadtoberhaupt darüber, dass sowohl die Arbeiten zur Sanierung des Bürgerhauses in Mellrichstadt sowie des Dorfzentrums Frickenhausen vorangehen. Aus der nichtöffentlichen Sitzung vom Juni gab er bekannt, dass für das Bürgerhaus Handwerkerleistungen in Höhe von knapp 80.000 Euro vergeben wurden und für das Dorfzentrum die Arbeiten der verschiedenen Gewerke mit einer Gesamtsumme von 154.000 Euro.