
Der bekannte Liedermacher, Buchautor und evangelische Pfarrer Clemens Bittlinger betonte: "Bad Königshofen ist und bleibt meine zweite Heimat." Nicht nur, weil seine Frau Rosi aus dem Grabfeld stamme, sondern weil vieles ihn mit den Menschen hier verbinde. Clemens Bittlinger absolvierte am Gymnasium Bad Königshofen sein Abitur absolviert und einer seiner ersten Auftritte war im Jahr 1983, also vor genau 40 Jahren, in der evangelischen Kirche in Bad Königshofen.
Der Liedermacher erinnert sich auch noch bei einem Gespräch mit dieser Redaktion, dass auf einem Balkon der heutigen Raiffeisenbank Bad Königshofen das Foto für sein erstes Plakat mit dem Titel "Lieder zum Nachdenken: Gospel & Ragtime" entstanden ist. Am Freitag feierte er nun mit einem Konzert im großen Kursaal der Frankentherme sein 40. Bühnenjubiläum.

Für ihn sei, so Clemens Bittlinger, der größte Erfolg, dass seine Lieder und Bücher beim Publikum ankommen. Schmunzelnd erinnert er sich an sein Abitur im Fach Deutsch. Das Thema habe fast prophetisch "Autoren-Verleger-Verhältnis" gelautet. "Ich bin unheimlich dankbar für die Schulzeit in Bad Königshofen." Der bekannte Satz "Man lernt nicht für die Schule, sondern für das Leben" habe genau zugetroffen.
Monatliche Liedandacht auf dem YouTube-Kanal
Clemens Bittlinger ist aber vor allem auch evangelischer Pfarrer. Seine monatliche Liedandacht auf YouTube wird oftmals bis zu 15.000 Mal aufgerufen. Was ihn fasziniert: Meine Lieder gehen ins Land, auch wenn die Leute nicht wissen, dass sie von Clemens Bittlinger sind. Beste Beispiel seien die Titel "Sei behütet", "Ich bin das Brot" oder "Aufstehen aufeinander zugehen". Das sei letzthin sogar von Teilnehmern des Dschungelcamps gesungen worden, wusste der Liedermacher.
Unvergesslich war sein Auftritt vor 60.000 Besucherinnen und Besuchern am Brandenburger Tor oder die Aussage des einstigen Bundespräsidenten Horst Köhler beim evangelischen Kirchentag: "Ihre Lieder stärken und trösten mich." Das zeige die Wertschätzung seiner Liedtexte. Clemens Bittlinger erinnert an eine Tour mit Joy Fleming, wo er den ‚Titel "Jenseits der Zeit" vortrug. Damals habe die Sängerin ihm gesagt, dass sie aufgrund dieses Liedes wieder Kontakt mit ihrer Mutter aufgenommen habe. "So etwas beeindruckt natürlich."
Ans Aufhören denkt Clemens Bittlinger noch lange nicht. In Vorbereitung ist das nächste Album zum Kirchentag in Nürnberg. Über 4000 Konzerte in den vergangenen vier Jahrzehnten, fast 40 veröffentlichte CDs mit einer Gesamtauflage von rund 400.000 verkauften Exemplaren machen Clemens Bittlinger als Singer-Songwriter zu einem der erfolgreichsten Interpreten seines Genres. Längst haben einige seiner Lieder in zum Teil millionenfacher Auflage den Weg ins allgemeine Liedgut der Kirchengemeinden gefunden.
Multimediales Konzert mit musikalischer Untermalung
Im Team von Clemens Bittlinger ist David Plüss, der Tastenvirtuose aus der Schweiz. Er arrangierte und produzierte nicht nur die meisten CDs, sondern ist auch meist der musikalische Begleiter bei Live-Auftritten. In Bad Königshofen ist Saxofonist Matthias Dörsam mit dabei.

Die Veranstaltung war als spannendes, multimediales Konzert mit musikalischer Untermalung angekündigt worden. Gemeinsam gingen der Astrophysiker Professor Andreas Burkert (Ludwig-Maximilians-Universität, München) und der Liedermacher und Theologe Clemens Bittlinger zentralen Fragen der Menschheit nach: "Wo kommen wir her? Sind wir allein im Universum?"
Der Abend im großen Saal der Frankentherme präsentierte dazu auf Großleinwand atemberaubende Sternenbilder, Aufnahmen vom Mars, Bilder von Planetensystemen. Die Gäste erfuhren, dass der Jupiter 300 Mal so groß wie die Erde ist, viel größer ist aber die Sonne. Astrophysiker fanden auch heraus, dass es in der Milchstraße 100 Milliarden Sterne gibt. All diese Informationen waren eingebettet in die sinfonischen Klangteppiche des Schweizer Keyboarders David Plüss und des Saxofonisten Matthias Dörsam im Wechsel mit Liedern und Texten.
Tiefgründiger Dialog über die Entstehung des Weltalls
"Glaube und Naturwissenschaft begegnen sich und entfalten einen reizvollen und tiefgründigen Dialog über die Entstehung des Weltalls und unserer geliebten Erde", hieß es in den Texten unter anderem. Anlässlich der seit jeher spannenden und bewegenden Frage der Vereinbarkeit von Religion und Vernunft, kam es im großen Kursaal zu einer interessanten, multimedialen Begegnung von Glauben und Naturwissenschaft, aus der sich ein tiefgründiger Dialog über die Entstehung des Weltalls und der Erde entfaltete.
Der Astrophysiker Professor Andreas Burkert verstand es, sein Publikum mit Vergleichen zu faszinieren, die vom Staub unter einem Bett bis hin zur Entstehung eines Sterns aus Sternenstaub reichten. "Allerdings dauert so etwas rund 13 Millionen Jahre", verglich er dieses Phänomen lachend mit dem Staub unterm Bett.