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Oberelsbach
Der alte Tanker hat in Oberelsbach ausgedient
Über das neue Hilfeleistungslöschfahrzeug HLF 20 der Stützpunktfeuerwehr Oberelsbach freuen sich (von links): der stellvertretende Kommandant André Sandmann, Kommandant Sebastian May und Bürgermeisterin Birgit Erb.
Foto: Marc Huter | Über das neue Hilfeleistungslöschfahrzeug HLF 20 der Stützpunktfeuerwehr Oberelsbach freuen sich (von links): der stellvertretende Kommandant André Sandmann, Kommandant Sebastian May und Bürgermeisterin Birgit Erb.
Marc Huter
 |  aktualisiert: 08.02.2024 13:51 Uhr

In 37 Jahren hat das Tanklöschfahrzeug 16/25 die Freiwillige Feuerwehr Markt Oberelsbach keinen einzigen Tag im Stich gelassen. Trotzdem hat der alte Tanker nun ausgedient. Ersetzt wird er durch ein neues Feuerwehrfahrzeug, welches von Ausstattung über Konfiguration bis hin zu sicherheitstechnischen Belangen dem heutigen Stand der Technik entspricht. Das neue Hilfeleistungslöschfahrzeug HLF 20 ist im Dezember im Oberelsbacher Feuerwehrgerätehaus angekommen und wird in den nächsten Wochen offiziell in den Dienst gestellt.

"Wir sind rundum zufrieden!", sagen Bürgermeisterin Birgit Erb und Kommandant Sebastian May. Im Jahr 2018 hatte der Marktgemeinderat die Beschaffung beschlossen. Die Durchführung der Ausschreibung erledigte ein externes Fachbüro. Nach gut einem Jahr Bauzeit konnten die Oberelsbacher Floriansjünger das neue Fahrzeug am 11. Dezember schließlich in Empfang nehmen. Seitdem wurden in Kleingruppen eine Vielzahl an notwendigen Übungen und Einweisungen vorgenommen, damit das HLF 20 in den nächsten Wochen offiziell in den Dienst gestellt werden kann.

Neun statt bisher sechs Feuerwehrleute finden Platz

Da es sich nun um ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug handelt, können nun neun statt bisher sechs Feuerwehrleute im Fahrzeug Platz finden. Außerdem sind jetzt vier Atemschutzgeräte in der Mannschaftskabine verlastet. Ein Schaumzumischer inklusive Schaumtank ist eingebaut, um auch schwierige Brände mit Netzmitteln zu bekämpfen. Zur Sicherung der Trinkwasserversorgung ist in das neue Fahrzeug ein Systemtrenner integriert, um nach Beendigung des Brandeinsatzes einen Rückfluss von verunreinigtem Löschwasser über die Entnahmestellen in das Trinkwassernetz zu verhindern. "Sogenannte mobile Systemtrenner haben wir aktuell für alle Ortsteilwehren erfolgreich beschafft", erklärt die Bürgermeisterin.

Da der Bereich der Technischen Hilfeleistung immer mehr an Bedeutung für die Stützpunktwehr in Oberelsbach gewinnt, gehen mit dem neuen Fahrzeug einige Aufrüstungen einher. Mit neuer Rettungsschere und neuem Spreizer wird den gestiegenen Anforderungen der Fahrzeugtechnik Rechnung getragen, um verunglückte Personen schnellstmöglich zu befreien. Des Weiteren wurde ein sogenannter "Büffelheber", ein neuer Wassersauger, ein Sprungretter und viele weitere Neuerungen, die die Norm fordert, ins Fahrzeug integriert. Außerhalb der Normbeladung blieb nur noch ein geringer Spielraum übrig, den das Beschaffungs-Team des Feuerwehrvereins bestmöglich auf die Bedürfnisse der Oberelsbacher Wehr abgestimmt hat.

Auch der hygienische Aspekt wurde berücksichtigt

Auch der hygienische Aspekt wurde berücksichtigt. Durch ein Hygieneboard ist es nun ohne Aufwand möglich, sich nach dem Einsatz direkt an der Einsatzstelle zu reinigen, um eine Kontaminationsverschleppung zu vermeiden und die Feuerwehrleute bestmöglich vor dem sogenannten Feuerkrebs zu schützen. "Es ist richtig und wichtig in den Stand der Technik und auch in die Sicherheit der Ehrenamtlichen vor Ort zu investieren", betont die Bürgermeisterin.

Der Anschaffung vorausgegangen waren die Aufstellung einer Feuerwehrbedarfsplanung für alle Ortsteilwehren im Markt Oberelsbach im Jahr 2006. Hierbei wurde eine entsprechende Priorisierung vorgenommen. Die notwendigen Beschaffungen in die Feuerwehrausstattung wurden sodann mit Unterstützung des Marktgemeinderates nach und nach abgearbeitet. Das Hilfeleistungslöschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Oberelsbach sei nun zunächst die letzte größte Anschaffung in der Bedarfsplanung gewesen.

Fast eine halbe Million Euro

Die Gesamtkosten für das HLF 20 beliefen sich auf 462 070 Euro. Finanziell unterstützt wurde die Marktgemeinde vom Freistaat Bayern mit der Festbetragsförderung in Höhe von 125 000 Euro, einem Zuschuss des Landkreises Rhön-Grabfeld in Höhe von 168 000 Euro und einer Beteiligung des Feuerwehrvereins von rund 10 000 Euro, sodass letztlich noch rund 160 000 Euro Eigenanteil beim Markt Oberelsbach verbleiben werden.

"Das neue Feuerwehrfahrzeug lässt die Motivation gerade spürbar steigen", stellen Kommandant Sebastian May und sein Stellvertreter André Sandmann auch im Hinblick auf den schwierigen Übungsbetrieb in Corona-Zeiten fest. Dank gebühre Bürgermeisterin Birgit Erb und dem Marktgemeinderat für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Dieses Dankeschön gab die Gemeindechefin gerne an die Feuerwehrführung und deren gesamte Mannschaft zurück. "Wir haben immer an einem Strang gezogen", erklärt Erb.

 
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